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Medikamentenengpass: Große Probleme in der Palliativmedizin

Von nachrichten.at/apa, 22. März 2023, 12:22 Uhr
++ THEMENBILD ++ SALZBURG: MEDIKAMENTENENGPASS/MEDIKAMENTE/APOTHEKE/ARZNEIMITTEL
(Symbolbild) Bild: APA/EXPA/ STEFANIE OBERHAUSER

WIEN. In der Palliativmedizin - also in der Versorgung unheilbar Kranker - müssen Ärzte wegen des Mangels bei Schmerzmitteln immer mehr von der Leitlinien-konformen Standardtherapie abweichen.

Stattdessen sprach die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) am Mittwoch nur noch von der "bestmöglichen Behandlung". Die Fachärzte riefen die Verantwortlichen auf, Versorgungssicherheit vor marktwirtschaftliche Interessen zu stellen. U.a. fehlen Opioide für unheilbar kranke Kinder.

"Die Versorgungssicherheit für unsere wichtigsten Arzneimittel muss im Interesse des Gesetzgebers liegen und kann nicht nur durch marktwirtschaftliche Gesetze geregelt werden", forderte OPG-Präsident Dietmar Weixler. "Die OPG bittet die Österreichische Ärztekammer, den Dachverband der Sozialversicherungsträger und das Bundesministerium für Gesundheit die OPG in diesem Anliegen zu unterstützen, da im kommenden Herbst mit einer neuerlichen Verknappung zu rechnen sein wird", warnte der Mediziner.

Betroffen vom aktuellen Arzneimittelmangel seien besonders Medikamente gegen starke Schmerzen und Atemnot, aber auch Spezialitäten zur Behandlung von Infekten. "In den letzten Wochen kam es zu deutlichen und prekären Engpässen bei Antibiotika, insbesondere in Saftform für Kinder", berichtete seine Kollegin Martina Kronberger-Vollnhofer. Aber auch abschwellende Nasentropfen für Kinder, Inhalationslösungen und fiebersenkende Medikamente seien immer wieder Mangelware.

Opioidpflaster nicht verfügbar

Praktisch nicht verfügbar seien derzeit niedrigdosierte Opioidpflaster, die für eine wirkungsvolle, sichere und nebenwirkungsarme Schmerztherapie bei palliativ betreuten Kindern unerlässlich sind. Generell sind Palliativmediziner mit einem Opioid-Mangel konfrontiert. Opioide seien für eine wirkungsvolle Therapie starker Schmerzen unverzichtbar und können auch andere häufig auftretende Symptome wie Atemnot lindern, erläuterte Eva Katharina Masel, Leiterin der Klinischen Abteilung für Palliativmedizin der MedUni Wien.

Österreichische Hersteller könnten die Versorgungslücken schließen. In der Vergangenheit habe man aber "lieber auf Produzenten in Billigproduktionsländern gesetzt und die Preise wurden immer noch weiter gedrückt", kritisierte OPG-Präsident Weixler: "Schon jetzt sind aber die Preise für unsere gängigen Medikamente am Lebensende in Österreich beispiellos niedrig, eine Ampulle Morphium kostet z.B. 95 Cent im Apothekeneinkaufspreis. Verständlicherweise schwindet damit das Interesse seitens der Produzenten, Arzneispezialitäten zu produzieren, die kaum mehr Gewinn abwerfen." Es brauche "proaktives Vorgehen der Verantwortlichen von Gesundheitspolitik, dem Dachverband der Sozialversicherungsträger und den Standesvertretungen".

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7  Kommentare
7  Kommentare
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hbert (2.282 Kommentare)
am 22.03.2023 22:03

Aus lauter Profitgier und mit Zuschauen der Politik wurde alles "outgesourct", denn im Idealfall nennt sich das Spezialisierung und globale Verteilung der Arbeitsschritte.
Der Hausverstand sagt, man gibt sich dabei in Abhängigkeit und ist dadurch "erpressbar".
Die eigene Landwirtschaft und Industrie wird durch überbordenes Regelwerk immer mehr beschnitten - siehe Lieferkettengesetz oder auch die Dikussion um Mercosur.
Und immer mehr wollen unsere Politiker inkl. EU "Freihandelsabkommen", die jenen zugute kommen, die nicht durch massives Regelwerk wie Umweltschutz, Menschenrechte o.ä. behindert werden, aber die eigene Wertschöpfer ausbluten lassen.
Solarpaneele, Chips, Medikamente - diese Liste an Bereichen, in denen wir unsere Eigenständigkeit zu Gunsten von Manger-Boni und Dividenden aufgegeben haben, ist beliebig verlängerbar.

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rprader (308 Kommentare)
am 22.03.2023 16:25

Kann mich erinnern, dass es rund um das verpfuschte Sterbehilfegesetz geheissen hat, dass Palliativbetreuung alle Schmerzen nimmt.

Immerhin wird erklärt, warum es zu wenig Schmermittel gibt. Ob das hilft.?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.931 Kommentare)
am 22.03.2023 15:38

Kurz ein Dienstflug nach Afghanistan oder ein anderen Opiumproduzenten?
Oder Kauf beim Straßenhändler? Kosten halt mehr als die 95 ct. für kontrollierte Ware...

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t.a.edison (2.482 Kommentare)
am 22.03.2023 13:34

Dafür haben wir Impfstoff für mindestens ein Jahrzehnt! Das ist doch auch was. Hilft zwar den armen Palliativpatienten genau null, aber er ist halt da.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 23.03.2023 14:31

Impfstoffe dürfen auch so viel kosten, wie die Hersteller wollen. Motto: "Koste es, was es wolle."

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 22.03.2023 12:32

Ja - so ist es.
Und wenn jetzt die EU glaubt Sanktionen gegen China wegen Waffenlieferungen an Russland verhängen zu müssen, dann wird uns China mit "Nichtlieferung" von Medikamenten und Grundstoffe dafür sanktionieren.
Wer wird die Sanktionen länger durchhalten?

Und wenn ich an die Aussagen der Politik zur Corona Hochsaison zurückblicke: es wird wieder mehr in Europa produziert, speziell Medikamente - alles nur bla-bla und heiße Luft.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.931 Kommentare)
am 22.03.2023 15:39

Die Re-Regionalisierung wird wieder zu Gunsten höherer Margen vergessen.

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