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Maturaergebnisse: Deutliche Unterschiede zwischen Fächern

Von nachrichten.at/apa, 06. Juli 2020, 11:59 Uhr
Martina Frebort (Leiterin Psychometrie Zentralmatura) und Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP)  Bild: Apa

WIEN. Bei den Ergebnissen der Zentralmatura 2020 hat sich an den AHS erneut ein deutlicher Unterschied zwischen den Fächern gezeigt.

In Mathematik gab etwa nur sieben Prozent Einser, in Deutsch dagegen 23 Prozent und in Englisch 29 Prozent. An den BHS sind die Unterschiede geringer: 17 Prozent "Sehr Gut" in Deutsch stehen 24 Prozent in Englisch und 13 Prozent in Mathe gegenüber. Wien. Zuletzt am intensivsten diskutiert wurden die Ergebnisse der Mathe-Klausuren an den AHS: Hier setzte es heuer für 21,4 Prozent der Schüler einen Fünfer. Unter Einberechnung der Mathe-Jahresnote (heuer erstmals) blieben elf Prozent Fünfer übrig, nach den Kompensationsprüfungen lediglich 2,5 Prozent. Anders an den BHS: Hier gab es nur 15 Prozent negativ bewertete Klausuren, mit Einrechnung der Jahresnote blieben noch sechs Prozent übrig, nach den Kompensationsprüfungen 1,3 Prozent.

Video: Bildungsminister Heinz Faßnann (ÖVP) präsentiert die Ergebnisse der Corona-Matura. 

Die Fächerunterschiede kommen besonders klar heraus, wenn man die Einser und Zweier auf der einen Seite den Vierern und Fünfern auf der anderen gegenüberstellt. In Deutsch erhielten etwa an den AHS die Hälfte der Schüler ein "Sehr Gut" oder "Gut" auf die Klausur und rund 20 Prozent ein "Genügend" oder "Nicht Genügend". In Englisch scorten sogar rund 57 Prozent einen Einser bzw. Zweier sowie ebenfalls rund 20 Prozent einen Vierer oder Fünfer. In der Mathematik war es umgekehrt: Nur ein Fünftel schaffte ein "Sehr Gut" oder "Gut", knapp mehr als die Hälfte erhielten einen Vierer oder Fünfer.

Über alle Fächer hinweg zeigt sich: Nach Einberechnung der Jahresnoten und den Kompensationsprüfungen bleiben kaum Fünfer übrig - es haben also wie immer fast alle Schüler die schriftliche Matura geschafft. Das war auch in den vergangenen Jahren schon so. In Deutsch haben nur 0,4 Prozent (AHS und BHS) der Schüler einen Fünfer stehen und müssen daher noch einmal in diesem Fach antreten. In Englisch sind es 0,7 (AHS) bzw. 0,6 Prozent (BHS), in Mathematik 2,5 Prozent (AHS) bzw. 1,3 Prozent (BHS).

Eher gering sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern. Auffällig: Vorarlberg hat sowohl an AHS als auch an BHS die meisten Fünfer in Mathe (nach Kompensationsprüfung). Alle anderen Länder liegen bei den Fünfern knapp beieinander, auch bei den "Sehr Gut" gibt es über alle Fächer gerechnet keine klare Tendenz - die einen Länder sind im einem Fach oder Schultyp vorn, die anderen in anderen.

Bei den Geschlechtern zeigt sich die aus den letzten Jahren gewohnte Verteilung: Mädchen haben bessere Ergebnisse in Deutsch, die Burschen bessere in Mathe. In Englisch sind die Unterschiede eher gering.

Mathe-Klausur an AHS wird auf neue Beine gestellt 

Die Mathematik-Zentralmatura an den AHS wird auf neue Beine gestellt. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat dafür die Leitung des entsprechenden Referats im Ministerium ausgetauscht, außerdem sollen andere Lehrer die Aufgaben erstellen. Die Aufgaben sollen sich auch stärker an den Bedürfnissen der Hochschulen orientieren, so Faßmann bei einer Pressekonferenz am Montag. Auslöser der geplanten Umstellungen sind die heuer erneut stark schwankenden Klausurergebnisse an den AHS: Wie schon vor zwei und vor vier Jahren wurde rund ein Fünftel der Arbeiten mit einem Fünfer bewertet. Außerdem schafften nur sieben Prozent einen Einser und 13 Prozent einen Zweier. An den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) war die Notenverteilung dagegen viel gleichmäßiger. Zwar hätten die Einberechnung der Jahresnote und die Kompensationsprüfungen viele Fünfer wieder ausgebessert, so Faßmann - das Grundproblem bleibe aber.

An den AHS gliedert sich die Mathe-Zentralmatura in einen Grundlagen- und einen vertiefenden Teil. In beiden sind jeweils 24 Punkte zu erreichen. Für ein "Genügend" müssen im Grundlagenteil 16 Punkte erreicht werden (wobei auch vereinzelte "Bonuspunkte" in Teil 2 gesammelt werden können), die genaue Ausdifferenzierung der positiven Note ergibt sich dann im vertiefenden Teil.

Faßmann ortet das Hauptproblem auch weniger bei den "Nicht genügend": "Der Teil eins ist grundsätzlich lösbar, ein Genügend ist machbar." Der zweite Teil sei dagegen "ausgesprochen schwierig", die Latte für bessere Noten zu hoch. Dieses Problem habe er schon in seiner ersten Amtszeit gemeinsam mit dem ehemaligen Wiener Stadtschulratspräsidenten Kurt Scholz angehen wollen - nach dem Platzen von Türkis-Blau sei dies aber vorübergehend nicht möglich gewesen: "Der Druck für eine faire und verständliche Matura war weg. Ist die Katze aus dem Haus...."

Man habe sich die Frage gestellt, warum die Mathe-Matura an den BHS besser funktioniere als den AHS, so Faßmann. Einerseits seien dafür im Ministerium unterschiedliche Personen zuständig. Als Reaktion wurde daher der bisherige Referatsleiter für die Mathematik an den BHS, Martin Hofer, mit der Führung eines zusammengelegten AHS- und BHS-Referats betraut. Außerdem werden die sogenannten "Item-Writer" für die AHS ausgetauscht - das sind jene Personen (meiste Mathe-Lehrer), die die Maturaaufgaben erstellen. Darüber hinaus soll diese Gruppe sich künftig regelmäßig erneuern.

Dazu komme noch, dass die BHS-Aufgaben ein klareres Ziel haben, meinte Faßmann. "Sie orientieren sich an der berufspraktischen Realität." An den AHS trete diese dagegen in den Hintergrund. "Man hat sich auch nicht an den Hochschulen als Hauptabnehmer orientiert, sondern an der imaginierten und vielfältigen Lebensrealität eines reflektierenden Bürgers in der demokratischen Gesellschaft. Das ist zu allgemein." Die Item-Writer hätten daher ihre eigenen Vorstellungen vom "richtigen" Maturabeispiel umsetzen müssen. Dazu seien offenbar noch "gruppendynamische Prozesse" gekommen: "Wer kann es noch gefinkelter machen?"

Als Reaktion wird daher eine Beratungsgruppe unter der Leitung des Mathematikers Michael Eichmair (Uni Wien) installiert. Das AHS-Maturakonzept soll überarbeitet und den Anforderungen der Hochschulen angepasst werden - "damit die Item-Writer klarer wissen, was sie machen sollen", so Faßmann. "Wir müssen auch über die Frage nachdenken, wieviel Technologieeinsatz es geben soll."

Als weiteres Ziel nannte Faßmann die Angleichung der Grundlagenteile in BHS und AHS - wobei das aber nicht bedeute, dass in beiden Schultypen komplett die gleichen Aufgaben zur Matura kommen. Die meisten Änderungen würden sich bis zum nächsten Matura-Haupttermin 2021 ausgehen, betonte der Minister. "Was wir sicher nicht wollen, ist die Mathe-Matura als Okkasion anzubieten. Es geht nicht um eine 'Verbilligung'." Es müsse aber möglich sein, dass gute Schüler in Mathematik auch eine gute Matura-Note erreichen können.

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6  Kommentare
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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 06.07.2020 20:25

Die Softies sind schon derart in der Überzahl unter den WählerInnen, dass auch die bürgerliche ÖVP nicht mehr sagt, was sie denkt und was uns der Hausverstand sagen müsste:

Es wäre sowieso mindestens ein Viertel der Oberstufenschüler sofort in Handwerskberufe umzulenken, weil es ihnen teils an Begabung, teils an Interesse mangelt.
Und Handwerker fehlen uns ohnehin überall. Viele wären bei manueller Arbeit zudem glücklicher. Außerdem haben wir viel zu wenige Jobs für so viele MaturantInnen...

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ullika65 (46 Kommentare)
am 06.07.2020 22:50

In Handwerksberufen müssten diese Leute ja sinnerfassend lesen und schreiben können. Von den Grundrechnungsarten will ich da gar nicht reden. Es ist furchtbar, welche "Intelligenzia" da in Zukunft auf uns zukommt.

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azways (5.824 Kommentare)
am 06.07.2020 19:51

Für alle, die es noch immer nicht begriffen haben:

Die Neofaschitischen Parteien (ÖVP, FPÖ und GRÜNE) können nur mit dummen Bürgern regieren.
Österreich und seine Bürger waren, sind und bleiben ihnen egal.

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ullika65 (46 Kommentare)
am 06.07.2020 17:57

Es wäre schon eine Errungenschaft, wenn die Maturanten hernach wenigstens die Grundrechnungsarten ohne elektronische Helferlein beherrschen würden. Es ist schauderhaft, was auf diesem Gebiet von manchen Maturanten abgeliefert wird. Natürlich kann man das Maturaniveau noch weiter herunterschrauben, damit auch die letzten Blitzer noch was vorweisen können. Ich frage mich aber, was man mit solchen Leuten noch was Vernünftiges z. B. im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich anfangen soll.

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( Kommentare)
am 06.07.2020 17:38

Öi !

Gilt es dann zu 3 Antworten die richtige Frage zu finden ?

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lentio (2.769 Kommentare)
am 06.07.2020 16:49

Da ist vom Faßman der eine oder andere richtige Gedanke dabei. Schauen wir mal, ob er sich im eigenen Ministerium durchsetzen kann...

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