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Masken, Zivildiener, neue Testserie: Heute ist Corona-Großkampftag

01.April 2020

Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik treten heute, am 1. April, 3500 außerordentliche Zivildiener ihren Dienst an. 2000 davon sind ehemalige Zivildiener, die sich freiwillig gemeldet haben, 1500 sind aktive, deren Dienstzeit wegen der Corona-Krise verlängert wurde.

Aber der heutige 1. April ist auch aus anderen Gründen ein Meilenstein im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich: Ab heute sollen die Österreicher beim Lebensmittel-Einkauf Schutzmasken tragen. Das hat die Regierungsspitze am Montag angekündigt.

OÖN-TV Sendung vom 31.03.2020

Wie geht es für Österreichs Schüler weiter? Im April ist klassischer Schulunterricht nicht mehr realistisch, sagt heute der Bildungsminister. Was muss bei selbst gemachten Schutzmasken beachtet werden? Eine Mikrobiologin gibt wichtige Hinweise und bestätigt: Solche Masken dürfen beim Einkaufen verwendet werden. Außerdem: Oberösterreich ist das erste Bundesland, das seine Intensivbetten zentral koordiniert, für den Fall, dass es aufgrund zunehmender Covid-19-Fälle zur Überlastung einzelner Spitäler kommt.

Von den großen Lebensmittelketten werden diese Masken ab heute schrittweise kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Krisenstab der Bundesregierung ist man zuversichtlich, dass in den kommenden Tagen nach und nach alle großen Lebensmittelgeschäfte und Drogerieketten diese Masken auch tatsächlich anbieten können. Wo es sie gibt, müssen sie von den Kunden (auch von Kleinkindern) schon ab heute getragen werden.

Video: Selbstgemachte Schutzmasken sinnvoll und erlaubt

Gestern folgte ein Erlass des Gesundheitsministeriums, wonach das Tragen der Masken in Supermärkten und Drogerieketten ab Montag, den 6. April, generell verpflichtend ist.

Es handelt sich dabei nicht um medizinische Masken. Grundsätzlich seien auch ein Schal oder ein Tuch eine gültige Bedeckung für Mund und Nase, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Das Masken-Projekt wurde seit mehreren Tagen im Krisenstab der Regierung geplant und vorangetrieben, die Beschaffung erfolgt über die Supermarkt-Logistik. Dass man damit in Österreich Neuland betritt, ist auch den Experten, die die Regierung beraten, klar. Es sei aber ein wichtiges Element gegen die Virus-Ausbreitung. "In ein paar Wochen wird die Schutzmaske in Österreich absolute Normalität sein", heißt es.

Die Maskenpflicht wird – sobald die Versorgungssicherheit erreicht ist – auch auf Büros, den öffentlichen Verkehr, Geschäfte und Betriebe ausgeweitet werden, heißt es aus dem Krisenstab. Man erwartet, dass diese Schritte auch in anderen Ländern wie in Deutschland folgen.

Zu wenig Testungen

55.863 Personen sind in Österreich bisher auf SARS-CoV-2 getestet worden (Stand: Mittwoch, 8.00 Uhr). Mit den in den vergangenen Tagen vorgenommenen Testungen hinkt man nach wie vor deutlich hinter der Vorgabe von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) her, der die Devise "Testen, testen, testen!" ausgegeben hatte, und erreicht nicht einmal ansatzweise die Zahl, die theoretisch machbar sein sollte.

40 Labors stünden für Testverfahren auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 zur Verfügung, "15.000 bis 17.000 Testungen täglich sind möglich", hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am vergangenen Freitag erklärt. 16.311 Personen sind dem Zahlenmaterial des Gesundheitsministeriums zufolge seither getestet worden - insgesamt.

2000 Österreicher werden repräsentativ getestet

Heute, am 1. April, startet auch eine erste große Corona-Testserie, die fundamentale Daten über die tatsächliche Ausbreitung des Coronavirus in Österreich liefern soll. Mitarbeiter des Roten Kreuzes werden bis Freitag flächendeckend 2000 repräsentativ ausgewählte Österreicher testen. Ausgewertet werden die Daten von der Med-Uni Wien und dem Sozialforschungsinstitut Sora. Die Ergebnisse sollen Anfang nächster Woche vorliegen.

Test: Dunkelziffer ausleuchten

Man erwarte sich von der Studie "zwei sehr wesentliche Kennzahlen", sagt Florian Oberhuber vom Sora-Institut. Eine sei die Prävalenz, also der Anteil der Infizierten an der österreichischen Bevölkerung im Testzeitraum. Derzeit werde vermutet, dass dieser Anteil zwischen 0,3 und zwei Prozent liegt. Nach der Testung werde man diesen Anteil besser kennen, so Oberhuber. Dadurch könne man auch die Dunkelziffer deutlicher abschätzen, also wie viele eine Infektion gar nicht bemerken, weil sie sich nicht krank fühlen.

Für die Prävalenz wird es auch eine Schwankungsbreite geben. Bei einem Ergebnis von zwei Prozent läge sie laut Oberhuber in der Größenordnung von plus/minus 0,6 Prozent. (wb)

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