Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Mann soll Ex-Frau malträtiert haben: Sechs Monate bedingt

Von nachrichten.at/apa   17.Mai 2019

Er soll sie jahrelang geschlagen, getreten und an den Haaren gerissen haben. Der Angeklagte sprach von einer "temperamentvollen, unschönen Ehe". Das Urteil lautete auf sechs Monate bedingt und ist nicht rechtskräftig.

Die Ehe hatte vier Jahre gedauert, zwei Kindern kamen in dieser Zeit zur Welt, zwei Jahre war das Paar vorher schon zusammen gewesen. Nach Aussagen der Frau begannen die Übergriffe gleich nach der Hochzeit, als sie gerade hochschwanger war. Der 45-Jährige fühlte sich nicht wirklich schuldig, Ohrfeigen gab er aber zu. "Sie hat mich auch geschlagen und getreten", betonte er. Gegenseitiges Anspucken schien sowieso normal gewesen zu sein, das erzählten beide übereinstimmend.

Warum ihn seine Ex-Frau derart ungerechtfertigter Weise anschwärzen sollte, wollte Richterin Julia Riffl wissen. "Das ist die Rache für meinen Ehebruch", meinte der Angeklagte. Er gab zu, seine Frau betrogen und die Scheidung verlangt zu haben. "Sie wollte mich kurz vor der Trennung noch mit einer angeblichen Schwangerschaft wieder zurückgewinnen", schilderte der Mann. "Er hat immer mein Aussehen kritisiert, hat gesagt, ich bin hässlich, fett, und hat mich Miss Piggy genannt", erzählte wiederum das Opfer unter Tränen.

Die Frau hatte erst kurz vor der Scheidung alles angezeigt. "Ich habe mich geschämt", erklärte sie, warum sie die Jahre davor niemandem von den angeblichen Übergriffen erzählt oder in einem Frauenhaus Schutz gesucht habe. Beweise für ihre Angaben konnte sie keine erbringen, die Hämatome und "büschelweise" ausgerissenen Haare hatte sie nie dokumentiert.

Es gab allerdings jede Menge E-Mails, in denen sich die damaligen Ehepartner übel beschimpft hatten. Da war auch von "verprügeln" die Rede. "Ja, ich habe ihr dreimal eine Ohrfeige gegeben, und das tut mir wahnsinnig leid", räumte der Angeklagte ein. Seine Frau habe derart getobt - und das vor den Kindern -, dass er sie nicht anders "beruhigen" konnte, erzählte er. Er hatte von sich aus eine Gewalttherapie begonnen, dann aber wieder abgebrochen, "weil sie sich beschwert hat, dass ich drei Stunden in der Woche dort bin."

Der 45-Jährige wurde zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt, kündigte aber volle Berufung an. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

copyright  2024
29. März 2024