Lawinenabgang im Pongau: Drei Personen verletzt
HÜTTSCHLAG/BEZIRK SANKT JOHANN IM PONGAU. In Hüttschlag im Salzburger Pongau ist am Dienstagnachmittag eine Lawine abgegangen. Eine Person wurde mit sehr schweren Verletzungen, zwei weitere mit leichten Verletzungen geborgen, wie die Salzburger Bergrettung informierte.
Das Unglück hat sich im Bereich eines Wanderweges auf rund 1.300 Meter Seehöhe in Richtung Schödersee (1.440 Meter Seehöhe) ereignet. Von der Gleitschneelawine waren laut den Einsatzkräften sechs Personen betroffen, drei davon wurden verschüttet.
Die Lawine war um 14.33 Uhr abgegangen. Ein Großeinsatz wurde ausgelöst. Mitglieder der Bergrettungsortsstellen Hüttschlag und Großarl sowie Hundeführer der Bergrettung rückten aus, um zu helfen. Auch zwei Rettungshubschrauberteams und das Team eines Polizeihubschraubers standen im Einsatz.
"Insgesamt wurden bisher drei verletzte Personen von Rettungshubschraubern ausgeflogen, eine Frau mit sehr schweren Verletzungen", berichtete die Bergrettung am späten Nachmittag in einer Aussendung. "Von der Gleitschneelawine waren insgesamt sechs Frauen und Männer betroffen, sie gehörten jedoch nicht einer Gruppe an und die Herkunft ist derzeit noch nicht bekannt."
Erhöhte Lawinengefahr
Der Wandersteig Richtung Schödersee liegt in einem Einzugsbereich für Lawinenabgänge. Durch den intensiven Schneefall der vergangenen Tage herrscht laut Bergrettung hochalpin erhöhte Lawinengefahr. In den Hochlagen der Nordalpen und gebietsweise in den Hohen Tauern hat es bis Samstagmittag bereits über 150 Zentimeter geschneit, verbreitet sind es oberhalb von 1.500 Meter Seehöhe 50 bis 100 Zentimeter. Der Schnee ist jedoch wegen der bis vor kurzem herrschenden Hitzephase des Sommers nur sehr schlecht mit dem Untergrund verbunden. Die steigenden Temperaturen können Gleitschneeabgänge auslösen.
Der Lawinenwarndienst Salzburg hatte in einem Blog-Beitrag vom Wochenende vor einer weiterhin erhöhten Lawinengefahr in den Bergen in dieser Woche gewarnt. Die Salzburger Bergrettung mahnte ebenfalls zur Vorsicht. "Der Neuschnee wurde mit Wind teilweise stark verweht. Er hat keinerlei Bodenbindung und durch den Wind gibt es viele Schneeverfrachtungen. Wir raten daher zu Zurückhaltung und Vorsicht", erklärte Landesleiter Balthasar Laireiter. Auch in den kommenden Tagen sei auf Forst- und Wanderwegen jederzeit mit Gleitschneerutschen beziehungsweise Gleitschneelawinen aus steilen Böschungen rechnen.
Dieser Artikel wurde zuletzt um 18.35 Uhr aktualisiert.