Kitzbühel: Ankläger beantragt Tatrekonstruktion
KITZBÜHEL. Psychiaterin Adelheid Kastner wird die Frage zu klären haben, ob der Tatverdächtige zurechnungsfähig war.
Es wird noch lange dauern, ehe die Ermittlungen der Kriminalpolizei nach dem Fünffachmord in Kitzbühel abgeschlossen sein werden.
Derzeit versucht die Polizei, die letzten Stunden vor der Bluttat minutiös zu rekonstruieren. Dafür werden auch die Handydaten der Opfer und des Tatverdächtigen ausgewertet. "Wir führen noch Vernehmungen mit Bekannten und Freunden der Opfer und des Verdächtigen durch", erklärte Chefermittler Walter Pupp. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde eine Tatrekonstruktion beantragt.
> Video: Trauergottesdienst nach Fünffach-Mord
Der Bruder des Verdächtigen, dem die Tatwaffe gehörte, soll in Japan, wo er sich derzeit aus beruflichen Gründen aufhalte, befragt werden. Pupp kritisierte die Berichterstattung über den Fünffachmord. "Kein Mensch verliert seine Würde, weil er Opfer eines Verbrechens wurde, und kein Mensch verliert seine Würde, weil er eines schweren Verbrechens verdächtigt wird." Die Rechte der Menschen seien massiv verletzt worden, fügte er hinzu. Zahlreiche Medien hatten private Fotos der Opfer und des Tatverdächtigen veröffentlicht, ohne diese unkenntlich zu machen.
Die Tat beschäftige die Menschen im Ort nach wie vor sehr, sagte Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler. "Viele Menschen sprechen der Familie des Beschuldigten Mut zu und sagen ihnen ihre Unterstützung zu", schilderte Winkler. Das Kriseninterventionsteam (KIT) habe in den vergangenen Tagen rund 300 Personen betreut, zog der Leiter in Kitzbühel, Gerhard Müller, Bilanz. Es gebe aber nach wie vor viele telefonische Beratungen.
Der Verdächtige hatte am Sonntag gegen 4.00 Uhr am Haus seiner 19-jährigen Ex-Freundin, in dem ihre gesamte Familie wohnte, geläutet. Nachdem der Vater den 25-Jährigen abgewiesen hatte, ging er nach Hause und holte die Pistole seines Bruders. Gegen 5.30 Uhr kam er erneut zum Wohnhaus der Familie und erschoss dort den Vater (59) der 19-Jährigen, dann ihre Mutter (51) und ihren Bruder (25), bevor er seine Ex-Freundin und ihren neuen Freund, einen Eishockeyspieler, tötete.
Anschließend stellte sich der 25-Jährige bei der Polizeiinspektion Kitzbühel. Das Motiv dürfte Eifersucht gewesen sein, denn die 19-Jährige hatte vor zwei Monaten ihre Beziehung zu dem 25-Jährigen beendet.
Heute und am Sonntag soll es jeweils von 18.00 bis 19.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche in Kitzbühel eine Trauerstunde geben. Das Begräbnis der Kitzbüheler Familie findet am Montag um 14 Uhr statt. Der ebenfalls getötete Eishockeyspieler wird in seiner Heimat Oberösterreich beigesetzt.
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Wozu braucht man das noch ! Es ist doch eh alles klar - er ist ein Mörder und kann binnen 2 Std. zu Lebenslang verurteilt werden ! Und aus Maus!!
Kann man sich ja denken dass die Expertin für eh alles wieder ihren Senf dazu geben muss...
Wer aus niedrigen Beweggründen fünf Menschen ermordet, hat meiner Meinung nach mehr als seine "Würde" verloren - so jemand hat die Bezeichung "Mensch" nicht mehr verdient !