Innsbrucker Bürgermeister wünscht sich Tirol als erstes Bundesland im "Normalbetrieb"
INNSBRUCK. In Sachen Corona gibt es in Tirol offenbar etwas unterschiedliche Vorstellungen, was Lockerungen und die Geschwindigkeit für eine schrittweise Rückkehr in den Normalbetrieb anlangt.
Während Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch erneut vor einem zu frühen Rückwärtsgang bei den Maßnahmen warnte, wünschte sich Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) Tirol als "erstes Bundesland im Normalbetrieb".
"Wir würden uns wünschen, dass es möglich gemacht wird, dass wir als erstes Bundesland wieder in den Normalbetrieb gehen können", sagte Willi bei einer Videopressekonferenz. Tirol sei der "Pionier bei den zu setzenden Maßnahmen" gewesen und sollte nun auch der "Pionier bei der Öffnung" sein. Und dies "vor den anderen Bundesländer, die uns hintennach sind", meinte der Bürgermeister. Tirol sei als erstes Bundesland massiv von der Krise betroffen gewesen und werde das erste sein, das durch die Krise durchkommen würde.
Innsbruck sah Willi auf einem "wirklich guten Weg". Man denke über Möglichkeiten nach, "um den Leuten vor Ostern das Gefühl zu geben, es gibt ein bisschen mehr Luft".
Platter: "Jetzt nachzulassen, wäre falsch"
Der Landeshauptmann plädiert hingegen für eine vorsichtige Herangehensweise. "Jetzt nachzulassen, wäre falsch", meinte Platter seinerseits bei einer Videopressekonferenz des Landes. Und betonte erneut, dass vor einer Entscheidung eine "klare Expertise von Experten" vorliegen müsse. Diese gelte es für die Verantwortlichen in Bund und Land zu bewerten und dann in der kommenden Woche zu entscheiden. Wenn man jetzt zu früh Lockerungen vornehme, dann laufe man Gefahr, es erneut mit dem Virus zu tun zu haben, warnte der Landeschef.
"Vor dem 13. April wird es voraussichtlich keine Änderungen geben, was die Verordnungen betrifft", so Platter. Kommende Woche werde man dann wissen, welche Lockerungsmöglichkeiten nach Ostern möglich sind. Versprechen könne er derzeit nichts, meinte der Landeshauptmann. Es gehe erst mal darum, dass die einschneidenden Maßnahmen weiter eingehalten werden.
Dies galt auch für die Tiroler Vollquarantäne über alle Kommunen - Bürger dürfen nur in Ausnahmefällen von einer Gemeinde in eine andere fahren. Auch hier wollte sich Platter noch nicht festlegen, wie mit der Verordnung nach dem 13. April verfahren wird. Er wisse schon, dass ein dahin gehender "Wunsch besteht", aber es wäre jetzt die "falsche Botschaft", eine Aufhebung anzukündigen. Denn man wisse ja noch nicht zu hundert Prozent, in welche Richtung sich die Corona-Krise noch entwickle.
Zurückhaltend zeigte sich auch Willis Parteifreundin, Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe. Es sei zwar vorstellbar, dass Tirol einmal mit einer Rückkehr in den Normalbetrieb beginnen könne, aber: "Eine Lockerung von Maßnahmen - das seh ich derzeit nicht."
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Hoffentlich kann sich der Innsbrucker Bürgermeister durchsetzen. Ich bin neugierig wie die "Experten" sich rechtfertigen, wenn im Herbst die wahren Zahlen bekannt gegeben werden. Kann durchaus sein, das in Italien und Spanien zum Jahresende die Zahl der Verstorbenen im Durchschnitt der letzten Jahre liegt. 2018 sind in Italien 633.120 Menschen verstorben. Täglich im Durchschnitt ca. 1.730. Ich wünsche den "Beratern" unserer Regierung, das sie richtig empfohlen haben. Ganz überzeugt bin ich nicht. Wir werden das am besten in den USA sehen.
Jaja, Tirol war hier sicherlich ein Pionier, aber in der Verbreitung des Virus. Die halten sich immer noch für was Besseres.
Der Platter soll halt sein Touristiker fragen, die werden ihn schon richtig beraten.
Um die Berg' geht's!