Im Erzberg wird nun an Tunneln geforscht
EISENERZ. "Zentrum am Berg" wurde eröffnet
Im steirischen Erzberg ist auf rund 1000 Metern Seehöhe ein Forschungszentrum entstanden, das den Bau und sicheren Betrieb von Tunneln zum Schwerpunkt hat. In das "Zentrum am Berg" (ZaB) wurden rund 30 Millionen Euro investiert. Am Montag wurde das an die Montanuniversität Leoben angegliederte Tunnelforschungszentrum, in dem unter Tage geforscht, entwickelt, ausgebildet und trainiert wird, eröffnet.
Die in den 1950er-Jahren entwickelte "Neue Österreichische Tunnelbaumethode" (NATM) hat sich speziell bei schwierigen geologischen Bedingungen bewährt – so tragen weltweit Straßen- und Eisenbahntunnel sowie U-Bahn-Röhren ein Stück dieser österreichischen Ingenieurskunst in sich. Für die Weiterentwicklung der Baumethoden, aber auch von Materialien und Ausstattung – von der Tunnellüftung bis zur gesamten Sicherheitstechnik im Tunnel – waren Tests unter realen Bedingungen europaweit bisher jedoch kaum möglich.
Vier Kilometer lange Tunnel
Das neue Zentrum in Eisenerz bietet nun ein insgesamt rund vier Kilometer langes Tunnelsystem für Versuche, aber auch Einsatzübungen im Eins-zu-eins-Maßstab. Das ZaB befindet sich in einem stillgelegten Teil des steirischen Erzbergs, wo der Untertagebau vor mehr als 20 Jahren aufgegeben wurde.
Kernstück sind zwei Straßen- und zwei Eisenbahntunnel sowie eine weitere Röhre – ein ehemaliger Förderstollen. Sie sind teils miteinander verbunden.