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"Ibiza" ist das österreichische Wort des Jahres 2019

Von nachrichten.at/apa, 05. Dezember 2019, 05:54 Uhr
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Bildergalerie "Ibiza" wurde zum Wort des Jahres gewählt
Bild: (APA/HARALD SCHNEIDER)

WIEN. "Ibiza" ist das österreichische Wort des Jahres 2019. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache lieferte mit "b'soffene G'schicht" das Unwort sowie mit "zack, zack, zack" den Unspruch des Jahres.

Zum heurigen Jugendwort wurde "brexiten" gewählt. Der Spruch des Jahres stammt vom Bundespräsidenten. "Nur Mut und etwas Zuversicht, wir kriegen das schon hin", appellierte Alexander Van der Bellen im Mai.

Das österreichische Wort des Jahres feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. 1999 wurde es erstmals bestimmt. "Sondierungsgespräche" wurde damals gekürt - für die damals "bisher nicht übliche Vorverhandlungen bei der Regierungsbildung nach einer Nationalratswahl". Die Suche wird jährlich von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) in Kooperation mit der APA und einer elfköpfigen Jury durchgeführt. Seit 2000 gibt es eine zweistufige Publikumswahl.

Ibiza vor Teigtascherlrazzia

An der heurigen Wahl nahmen mehr als 7500 Personen teil. "Ibiza" landete mit knapp 2000 Stimmen auf Platz eins. Angesichts der politischen Ereignisse, die durch das Ibiza-Video ausgelöst wurden, ist es "ein überaus treffendes Wort des Jahres, wobei ein geografischer Name durch politische Vorkommnisse eine spezifische Bedeutung für das öffentliche Leben Österreichs bekommen hat", begründete die Jury. Zweiter wurde "Teigtascherlrazzia". Eine solche hat die Wiener Polizei schon mehrfach durchgeführt und in Privatwohnungen illegale Teigtascherl-Fabriken ausgehoben.

Als "b'soffene G'schicht" titulierte Strache nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos die dort gefilmten Vorkommnisse auf der spanischen Finca. "Es handelt sich dabei um eine typisch österreichische Verharmlosung", so das Urteil der Jury. Damit würden in besagtem Clip Aussagen zu "Parteispenden und potenziell gesetzeswidrigen Deals heruntergespielt werden". Knapp 2500 Personen stimmten dafür. Auf dem zweiten Platz landete weit abgeschlagen mit knapp 1000 Stimmen "Einzelfälle". Mit diesem "verhüllenden Euphemismus werden die regelmäßig auftretenden Fälle von äußerst fragwürdigen und teilweise rechtsextremen Aussagen diverser FPÖ-Angehöriger und -Sympathisanten bezeichnet und von diesen zur Bagatellisierung verwendet", so die Jury.

"Brexiten", also zu sagen, dass man geht, während man dann eben doch nicht geht - analog zum "Brexit" - wurde zum Jugendwort des Jahres gekürt. Zweiter wurde "Ehrenmann/-frau", Ausdruck einer höchsten Anerkennung für jemanden, der etwas besonderes für jemanden tut.

Spruch des Jahres wurde die klare und ermutigende Aussage von Van der Bellen im Mai anlässlich des Ibiza-Skandals. "Nur Mut und etwas Zuversicht, wir kriegen das schon hin", appellierte er damals an die Bevölkerung. Damit trug er wesentlich zur Beruhigung des politischen Chaos bei, begründete die Jury. Knapp 2700 Stimmen wurden dafür abgegeben.

Zweiter wurde Sieger

Der Unspruch des Jahres wurde Straches "zack, zack, zack". Per Online-Voting erhielt er jedoch nur die zweitmeisten Stimmen. Aber dieser Ausdruck entwickelte sich zum geflügelten Wort und hat sich innerhalb kürzester Zeit in einer neuen Bedeutung stark im allgemeinen österreichischen Sprachgebrauch verbreitet. Deshalb wurde er von der Jury ausnahmsweise an die erste Stelle gereiht, begründete diese. Die meisten Stimmen im Online-Voting erhielt der freiheitliche Ex-Innenminister Herbert Kickl. Mit seiner Definition des Rechtsstaates sorgte der damalige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) im Jänner für Empörung. "Denn ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht", stellte er die Menschenrechtskonvention infrage. Knapp 2400 der über 7200 abgegebenen Stimmen sahen in dieser Aussage den Unspruch des Jahres.

Zahlreiche Wörter, Unwörter, Jugendwörter, Sprüche und Unsprüche der vergangenen Jahre haben Eingang in den allgemeinen österreichischen Sprachgebrauch gefunden. Beispiele unter den Wörtern des Jahres sind "Haklerregelung" (2003), "Schweigekanzler" (2005 und 2018), "Lebensmensch" (2008) oder "situationselastisch". Unter den Unwörtern waren beispielsweise "Negativzuwanderung" (2005), "inländerfreundlich" (2013), "Öxit" (2016) oder "alternative Fakten" (2017). Unter den Jugendwörtern finden sich viele Wörter des alltäglichen Sprachgebrauchs wie etwa "liken" (2011), "leider geil" (2012), "zach" (2015) oder auch "oida" (2018). Bemerkenswerte Sprüche des Jahres waren "Bin schon weg - Bin schon wieder da! (Jörg Haider, 2003); "The world in Vorarlberg is too small." (Hubert Gorbach, 2007), "shortly, without von delay" (Maria Fekter, 2010); "Mei Wien is net deppat!" (Michael Häupl, 2017).

Als Unsprüche wurden unter anderem "Daham statt Islam!" (2006, Kickl); "Wos woa mei Leistung?" (Walter Meischberger, 2011) oder "Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist." (Norbert Hofer, 2016) gekürt.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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sol3 (13.727 Kommentare)
am 05.12.2019 16:44

"Klimawandel" wäre noch dämlicher.

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hasta (2.835 Kommentare)
am 05.12.2019 13:35

Das Wort des Jahres ist für mich "Krankenhaus Nord"!
Den volkswirtschaftliche Schaden den die wiener Politiker, dort angerichtet haben sprengt alles bisher dagewesene, aber es interessiert keinen - unerklärlich!

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santabag (5.807 Kommentare)
am 05.12.2019 15:11

Ja, hasta, ist schon gut! Und Ihnen gebührt die Auszeichnung zum "Trenzer des Jahres".

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filibustern (623 Kommentare)
am 05.12.2019 12:41

Schade eigentlich! Beim Spruch des Jahres hätte ich auf: "I werd Ihna glei die Wadln vieririchten" getippt. Dann hätte die FPÖ nicht gleich alle Plätze besetzt!

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tulipa (3.234 Kommentare)
am 05.12.2019 21:29

Das kam leider etwas zu spät, um in Betracht zu kommen.

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Gugelbua (31.811 Kommentare)
am 05.12.2019 11:43

wann wird Strache Ehrenbürger von Ibiza? soviel Werbung hat noch keine/r gemacht😁

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zlachers (7.872 Kommentare)
am 05.12.2019 10:54

Klar sind "b'soffene G'schicht"und Ibiza in aller Munde, wie soll's auch anderes gewesen sein können nach der Ibiza Affäre aber diese Wörter sind nicht's besonders und verdienen keine größere Aufmerksamkeit da sie nur an etwas erinnern was man am liebsten vergessen möchte!

Ich hätte da ganz andere Vorschläge wie;

Weihnachtsmannschokoladeeinpackpapier

Linksradikalenrechtsschutzversicherung

Steuerentlastungsberatungsvorgesprächskoalitionsrundenvereinbarungen

Inkompetenzkompensationskompetenz

Heizölrückstoßabdämpfung, usw.

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 05.12.2019 10:45

Das Wort des Jahres ist ein Synonym für die Befreiung Österreichs vom türkis-blaunen System.

Ein würdiger Gewinner von historischer bedeutung!

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( Kommentare)
am 05.12.2019 09:44

Nehmen wir alles zusammen, was an Unwörtern so geschehen ist:
Rattengedicht, Einzelfälle, Identitäre, Razzia, Ibiza, Misstrauensantrag, Ausländerhass, Spesenabrechnungen, Rechtsextremismus und noch einiges mehr und geben wir diesem ein Sammelwort: "FPÖ"

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 05.12.2019 09:31

Unwörter und Unsprüche scheinen über die Jahre fast ausschließlich von Blauen zu kommen. Wen wunderts?

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 05.12.2019 06:50

ja und das Unwort des Jahres muss dann Kurz sein

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( Kommentare)
am 05.12.2019 13:15

Ibiza is eh kurz ...

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santabag (5.807 Kommentare)
am 05.12.2019 15:13

... oder Kurzkanzler. Das war er ja schon mal. Und vielleicht wird er's nochmal ...?

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 05.12.2019 06:26

boah, is di schoaf ……
und überhaupt wäre das Ibiza-Video mit einem Filmpreis zu krönen …. soviele Bonmots liefert nicht einmal "narrisch guad"

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 05.12.2019 06:42

Fremdwort des Jahres: "Oligarchennichte"
Zahl des Jahres: "16%"

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HumanBeing (1.743 Kommentare)
am 05.12.2019 07:14

....wobei diese 16% im Grunde immer noch ein Horror sind.

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 05.12.2019 07:36

Unzahl

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