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Hunde griffen Kälber an: Handy-Video erhitzt Gemüter

28.Juni 2020

Eine Frau war mit ihren nicht angeleinten Hunden auf die Herde zugegangen, plötzlich stürzten sich die Hunde auf die Jungtiere. Laut einer Augenzeugin, die alles filmte, habe die Besitzerin ihre Vierbeiner zwar gerufen, doch hätten diese nicht mehr reagiert. Zum Glück für alle Beteiligten seien zum Zeitpunkt der Attacke keine Mutterkühe auf der Weide gewesen.

Video: Das Handyvideo, das den Vorfall zeigt, wird derzeit auf Facebook vielfach geteilt:   

"Wie blöd kann man eigentlich sein?"

"Wie blöd kann man eigentlich sein, dass man querfeldein durch eine Kuhherde marschiert, wo trächtige Tiere sind?", schreibt die Tirolerin dazu auf ihrer Facebook-Seite. Und bekommt in vielen Kommentaren Zustimmung. "Ich verstehe jeden einzelnen Almbesitzer, wenn er seine Alm dicht macht", kommentiert etwa eine Userin. Im Interview mit dem ORF Tirol schildert die Augenzeugin den Vorfall:

Wanderwege auf die Hohe Dirn gesperrt

Erst Ende Mai war, wie berichtet, auf der Hohen Dirn eine 66-jährige Dietacherin von einer Kuh schwer verletzt worden. Die Frau war gemeinsam mit zwei Freundinnen ebenfalls mit einem Hund auf einer eingezäunten Weide unterwegs gewesen.

In dem Gebiet, wo sich der Vorfall abgespielt hat, sind derzeit zwei Wanderwege gesperrt, weil sich der Landwirt vor eventuellen rechtlichen Folgen, die im Fall einer "Kuh-Attacke" auf ihm zukommen könnten, schützen will. "Sollte es zu einem Unfall kommen, ist zwar die Frage der Versicherung geklärt, aber nicht die der Schuld", sagte er den OÖN kürzlich. Er könne nicht sicher sein, dass ihn bei einem Unfall eine Teilschuld trifft. 

Frau im Lungau angegriffen

Auch in Salzburg wurde eine Wanderin am Wochenende von einer Kuh verletzt. Die 55-jährige Frau aus dem Lungau wurde am Samstagvormittag am Aibl-Rundweg in Weißpriach (Bezirk Tamsweg) aus ungeklärter Ursache plötzlich von einer Kuh angegangen. Die Sie war allein unterwegs, als sie von dem Tier attackiert wurde. Die Lungauerin stürzte und verletzte sich am Sprunggelenk. Sie wurde von der Bergrettung geborgen und anschließend ins Krankenhaus Tamsweg gebracht.

"Almen sind kein Streichelzoo"

Immer wieder kommt es auf Almen zu Angriffen von Kühen, meist weil diese ihren Nachwuchs verteidigen wollen. Im Zusammenhang mit der tödlichen Kuhattacke in Tirol und einem anschließenden Schadensersatzprozess waren im Vorjahr Verhaltensregeln für Wanderer erarbeitet worden. "Kühe sind grundsätzlich keine gefährlichen Tiere, aber Almen sind kein Streichelzoo", sagte Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) damals bei der Präsentation des "Verhaltenskodex für Almbesucher". Darin wird angewiesen, auf Almen den Kontakt mit Weidevieh zu vermeiden und sich ruhig zu verhalten.

"Begegnung mit Hunden vermeiden"

Vor allem eine Begegnung von Mutterkühen und Hunden sollen Almbesucher vermeiden. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen und bei einem absehbaren Angriff durch ein Weidetier sofort von der Leine zu lassen. Der Wanderweg soll nicht verlassen werden. Blockiert Weidevieh diesen, dann soll es mit möglichst großem Abstand umgangen werden. Zäune sind zu beachten und Tore zu schließen. Weisen Kühe Anzeichen von Unruhe – wie das Heben und Senken des Kopfes oder Scharren mit dem Hufen – auf, soll die Weidefläche zügig verlassen werden.

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29. März 2024