Grenzstein am Brenner als Müll verpackt: Rechtspartei in Rom empört
BOZEN. Italiens postfaschistische Partei "Fratelli d'Italia" (FdI - Brüder Italiens) hat empört auf eine provokative Aktion der Süd-Tiroler Freiheit reagiert.
In Gedenken an die Besatzung des Brenners durch italienische Truppen am 11. November 1918, die die Teilung Tirols einleitete, verhüllten Aktivisten der Partei am Montag den Grenzstein am Brenner mit einer Folie und verpackten ihn als "Sondermüll".
"Damit wurde der Unrechtsgrenze ihre Sichtbarkeit genommen", hieß es in einer Presseaussendung der Süd-Tiroler Freiheit. "Die Grenze am Brenner ist und bleibt eine Unrechtsgrenze, die die Menschen in Tirol spaltet und Süd-Tirol an einen fremden Staat kettet, zu dem es nie gehören wollte. Die Beseitigung der innertirolischen Unrechtsgrenze ist und bleibt daher das vordergründige Ziel unserer Politik. Im vereinten Europa haben Unrechtsgrenzen wie die Brennergrenze keine Daseinsberechtigung mehr und gehören auf den Müllhaufen der Geschichte", hieß es weiter.
Prompt kam die Reaktion von "Fratelli d'Italia". "Schluss jetzt! Wir fordern, dass die Süd-Tiroler Freiheit und die pro-österreichischen Sezessionisten um Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit, Anm.) offiziell verboten werden", betonte der FdI-Fraktionschef in der Abgeordnetenkammer in Rom, Francesco Lollobrigida. Er sprach von "unerträglicher Provokation seitens einer Partei, die seit jeher gegen die italienische Einheit agiert". Der Fraktionschef forderte eine entschlossene Reaktion seines der italienischen Politik und der Institutionen.