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Grazer Amokfahrer offenbar tot in Gefängniszelle entdeckt

Von nachrichten.at/apa, 23. September 2023, 15:12 Uhr
Lebenslange Haft für Alen R.
Alen R. wurde im September 2016 zu lebenslanger Haft verurteilt. Bild: ERWIN SCHERIAU/APA-POOL

STEIN. Justizwachebeamte fanden den 33-Jährigen beim morgendlichen Routine-Kontrollgang leblos in seiner Einzelzelle vor, heißt es in einem Medienbericht.

Der sogenannte Grazer Amokfahrer Alen R. soll am Samstagmorgen tot in seiner Zelle in der Justizanstalt (JA) Stein aufgefunden worden. Justizwachebeamte fanden den 33-Jährigen beim morgendlichen Routine-Kontrollgang leblos in seiner Einzelzelle vor, berichtete die "Krone". "Wir können bestätigen, dass es zu einem Suizid in der Justizanstalt Stein gekommen ist", teilte das Justizministerium  mit. Zugleich ersuchte eine Ressortmediensprecherin "um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine weiteren Details zu dem Vorfall kommunizieren können." Selbstverständlich werde "jeder Vorfall geprüft". Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Justizwache sei die Inanspruchnahme des psychologischen Dienstes angeboten worden, hieß es.

Abschiedsbrief hinterlassen

Alen R. soll einen Abschiedsbrief hinterlassen haben. Dieser werde jetzt von den Behörden geprüft. Darin soll er unter anderem festgehalten haben, er sei "unschuldig".

Alen R. war vor fast genau sechs Jahren - am 29. September 2016 - im Landesgericht Graz wegen mehrfachen Mordes und dutzendfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Er hatte am 20. Juni 2015 in der Grazer Herrengasse mit einem Geländewagen drei Personen getötet, darunter ein vierjähriges Kind. Dutzende Menschen wurden schwer verletzt.

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Die Amokfahrt in Graz am 20. Juni 2015

Am 20. Juni 2015 war es in Graz zu einer der schlimmsten Amoktaten in der Geschichte der Zweiten Republik gekommen. Um 12.15 Uhr hatte der damals 26-Jährige seine Wahnsinnsfahrt in der Zweiglgasse begonnen. Dort rammte er Fußgänger - einer starb. Dann griff er vor einem Supermarkt Personen mit einem Messer an, raste in die Herrengasse und verletzte mit seinem Wagen rund 50 Passanten - zwei davon starben, darunter ein vierjähriger Bub.

Nach seiner Fahrt durch die Herrengasse lenkte Alen R. seinen Geländewagen über den Hauptplatz - wo gerade eine große Veranstaltung stattgefunden hatte - in die Schmiedgasse, wo er gegen 12.21 Uhr seinen Geländewagen vor einer Polizeiinspektion stoppte. Zwei Polizisten holten den Mann mit gezogenen Pistolen aus dem Wagen.

Fußgänger retteten sich in letzter Sekunde

Hunderte Rettungs- und Polizeikräfte waren an jenem sonnigen Samstag stundenlang im Einsatz und versorgten nach der Amokfahrt die Verletzten. Mehrere Fußgänger überlebten knapp, weil sie sich nur durch Flucht in Häusernischen oder in Geschäfte in buchstäblich letzter Sekunde retten konnten. Die Identität eines Todesopfers, der Frau vor der Stadtpfarrkirche, blieb wochenlang ungeklärt.

Noch am Abend der Amokfahrt versammelten sich rund 500 Trauergäste bei einer Gedenkmesse in der Grazer Stadtpfarrkirche, vor deren Eingang Alen R. ebenfalls vorbeigerast war. Danach kamen tausende Menschen bei Dunkelheit in die Herrengasse und entzündeten ein Kerzenmeer. Gut eine Woche nach der Tat wurde ein Trauermarsch - abermals mit tausenden Teilnehmern - abgehalten.

Bildergalerie: Trauer nach Amokfahrt in Graz

Trauer nach Amokfahrt in Graz
(Foto: VALDRIN XHEMAJ (APA/EPA/VALDRIN XHEMAJ)) Bild 1/22
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Kontroverse um Zurechnungsfähigkeit

Ab September 2016 musste sich der Täter für seine nur wenige Minuten andauernde Amokfahrt vor Gericht verantworten. Es entbrannte eine Kontroverse um seine Zurechnungsfähigkeit. Die Geschworenen befanden ihn für schuldig, er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingeliefert. Zuletzt war er auf einer Sonderabteilung in der Justizanstalt Stein untergebracht.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

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