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Fall Leonie: Der vierte Verdächtige (22) wurde in London festgenommen

Von nachrichten.at/staro   29.Juli 2021

Der Verdächtige befinde sich in Haft und nun habe das Auslieferungsverfahren zu laufen begonnen, so eine Sprecherin der Wiener Anklagebehörde. Nach dem „Brexit“ sei es schwierig einzuschätzen, wie lange dieses Prozedere dauern werde. Drei Beschuldigte sitzen bereits in Wien in U-Haft.

Nach dem 22-Jährigen wurde per internationalem Haftbefehl gefahndet. Er soll zusammen mit drei weiteren jungen Afghanen für den Tod der 13-jährigen Leonie verantwortlich sein. Wie berichtet war das Mädchen in der Wohnung eines afghanischen Asylwerbers mutmaßlich unter Drogen gesetzt und daraufhin vergewaltigt worden. Die Schülerin soll an den Folgen dieses mutmaßlichen Verbrechens gestorben sein. 

"Ganz großer Erfolg"

An der Fahndung nach dem 22-Jährigen seien Beamte des österreichischen Bundeskriminalamts (BK) beteiligt gewesen, sagte die Sprecherin. Aufgespürt wurde der Gesuchte in einem Viertel, in dem die afghanische Community stark vertreten ist. Weitere Details zur Verhaftung des jungen Mannes waren zunächst nicht bekannt. "Die Einvernahmen werden jetzt dann in weiterer Folge die Fluchtroute zeigen", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in der "ZiB1" des ORF. Es sprach von einem "ganz großen Erfolg" der heimischen Zielfahndung in Zusammenarbeit mit der Justiz.

Nach den bisherigen Ermittlungen dürfte die 13-Jährige aus dem niederösterreichischen Bezirk Tulln am 25. Juni den jetzt gefassten 22-Jährigen und einen weiteren jungen Mann am Wiener Donaukanal getroffen haben, wo ihr die beiden Ecstasy verabreicht haben sollen. Dann seien die beiden Afghanen gemeinsam mit dem Mädchen und einem weiteren Landsmann (18) in dessen Wohnung in den Bezirk Donaustadt gefahren, wohin auch der vierte Verdächtige - ein 23-Jähriger - gekommen sein soll. Dort wurden dem Mädchen weitere Drogen verabreicht. Mindestens zwei der vier Männer sollen sie vergewaltigt haben.

In Teppich gewickelt

Als die 13-Jährige das Bewusstsein verlor, wurden die Männer nervös. Den Berichten zufolge soll das Herz des Mädchens zu schlagen aufgehört haben. Die Verdächtigen hätten ihr daraufhin Milch und Joghurt eingeflößt und sie unter eine Dusche gehalten. Doch der junge Teenager zeigte keine Lebenszeichen mehr. Sie hätten das Mädchen daraufhin in einen Teppich gewickelt und auf einem Grünstreifen an einen Baum gelehnt.

Um 26. Juni um 6.59 Uhr war bei der Rettung ein Notruf eingegangen. Zeugen hatten das Opfer entdeckt und mit der Reanimation begonnen. Einsatzkräfte übernahmen, die Versuche, die Jugendliche wiederzubeleben, blieben aber erfolglos. Ein Polizeispürhund konnte dann später mit Hilfe eines Schuhs des Mädchens die mutmaßliche Tatwohnung ausfindig machen. Unterdessen ging auch ein Bekannter der Afghanen zur Polizei und berichtete, dass ihm der Freund die Geschehnisse in der Wohnung geschildert habe.

Ermittlungen wegen Vergewaltigung mit Todesfolge

Danach wurden drei Männer nach und nach festgenommen, der vierte war bisher flüchtig und laut einem Zeugen in Italien vermutet worden. Am Donnerstag wurde der 22-Jährige jedoch in Großbritannien verhaftet. Die weiteren drei Tatverdächtigen befinden sich in Österreich in Untersuchungshaft. Ein zunächst vorgeblich 16-Jähriger ist einem Gutachten zufolge mindestens 18, möglicherweise 20 Jahre alt. Bei den anderen beiden handelt es sich um einen 18- und einen 23-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall wegen Vergewaltigung mit Todesfolge und Missbrauchs einer wehrlosen Person.

 

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28. März 2024