Ex-Frau getötet? Verdächtigem (39) drohen mindestens 15 Jahre Haft
KRANJ/KLAGENFURT. Dem 39-jährigen Iraner, der sich wegen Mordverdachts an seiner 33-jährigen Ex-Frau derzeit in Klagenfurt in U-Haft befindet und der auf eine Auslieferung nach Slowenien wartet, drohen im Fall einer Verurteilung mindestens 15 Jahre Haft.
Die slowenische Polizei habe am Samstag bei der Staatsanwaltschaft in Kranj eine Strafanzeige wegen Mordes auf grausame und heimtückische Weise erstattet, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Polizeidirektion Kranj.
"Klassischer Femizid"
Die Leiche der Frau, die durch mehrere Messerstiche starb, war am Freitag auf dem Parkplatz des Flughafens von Ljubljana entdeckt worden. Am Samstag wurde dann der 39-Jährige in Klagenfurt verhaftet. Die Ermittlungen weisen darauf hin, dass das Tatmotiv Eifersucht und Rache in Zusammenhang mit der Scheidung gewesen sei, sagte Luka Pisovec, Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität bei der Polizeidirektion Kranj. "Alles deutet auf einen Femizid hin", betonte er. Das bestätigte auch der Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten, Gottlieb Türk: "Auch von unserer Seite deutet alles auf einen klassischen Femizid in einer Ex-Partnerbeziehung hin", sagte er bei der Pressekonferenz.
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Der Iraner wird in Slowenien vor Gericht gestellt. Wann die Auslieferung an das Nachbarland erfolgt, ist noch unklar. Laut dem Chef des Landeskriminalamtes hängt das auch davon ab, ob der Beschuldigte der Auslieferung zustimmt oder nicht. "Wenn er zustimmt, dann beschleunigt sich das Verfahren. Wird er dies verweigern, dann kann sich das in die Länge ziehen und Wochen oder Monate dauern", so Türk.
Übergabe am Loiblpass
Die slowenischen und österreichischen Behörden hatten in dem Fall eng zusammengearbeitet. Die Beamten des Landeskriminalamtes hätten ihren slowenischen Kollegen am Dienstagvormittag am Loiblpass alle Ermittlungsergebnisse übergeben, sagte Türk. Dabei handle es sich um die Ergebnisse der Hausdurchsuchung in der Wohnung des Verdächtigen in Klagenfurt, die sichergestellten Gegenstände sowie die Ergebnisse der Spurensicherung.
Der 39-jährige Iraner war am Samstag aufgrund eines Europäischen Haftbefehls in Klagenfurt verhaftet worden. Er sei an seinem Arbeitsplatz in einem Supermarkt und nicht in seiner Wohnung festgenommen worden, korrigierte Türk entsprechende Medienberichte. Bei der Vernehmung habe er sofort gestanden, seine Ex-Frau auf dem Parkplatz des Flughafens von Ljubljana mit einem Messer getötet zu haben, erklärte der Chef des Landeskriminalamtes. In seiner Wohnung seien unter anderem das mutmaßliche Tatwerkzeug, ein Küchenmesser, sowie die zur Tatzeit getragene Kleidung und Datenträger sichergestellt worden.
Auf Flughafenparkplatz abgepasst
Die getötete 33-Jährige, die ebenfalls in Klagenfurt lebte und mit dem Tatverdächtigen drei minderjährige Kinder hat, wurde Freitagfrüh am Flughafenparkplatz entdeckt. Nachdem sie am Donnerstagabend mit dem Flugzeug aus Istanbul angekommen war, sei sie zu Fuß zu ihrem Auto am Parkplatz gegangen, wo der Täter auf sie gewartet habe, sagte Pisovec. Die Autopsie habe ergeben, dass sie bei dem Angriff mehr als zehn Stichwunden erlitten habe, betonte er.
Das Ehepaar habe 2008 im Iran geheiratet und sei 2017 mit zwei Kindern nach Österreich gekommen, erklärte Türk. Ein Asylverfahren sei für beide negativ ausgegangen, sie hätten aber einen gültigen Aufenthaltstitel für Österreich gehabt. Die Ehe wurde 2023 in Österreich geschieden. Das führte laut Türk zu Diskussionen über das Sorgerecht. "Der 14-jährige Sohn war erst seit kurzer Zeit bei dem Vater in Klagenfurt aufhältig und das fünfjährige Mädchen bei der Mutter." Diese beiden Kinder seien unter behördliche Obsorge gestellt worden, hieß es. Über das dritte betreuungsbedürftige Kind sei dem Landeskriminalamt bekannt, dass es sich in einer Betreuungseinrichtung in Kärnten befinde.
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