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"Es ist ein großer Eingriff in unser Leben"

20. März 2020, 00:04 Uhr
"Es ist ein großer Eingriff in unser Leben"
Ex-Fußballprofi MIchael Baur Bild: APA

INNSBRUCK. Tirols Bevölkerung zeigt Verständnis für die Quarantäne – steht aber vor einer großen Ungewissheit.

Keine Bewegung! Für einen Spitzensportler kaum vorstellbar. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Michael Baur bringt aber großes Verständnis für die drastischen Einschränkungen auf. "Es ist ein großer Eingriff in unser Leben. Ich bin ja ein Mensch, der viel Bewegung braucht", sagt er. Baur lebt in Westendorf, einer Gemeinde mit rund 3700 Einwohnern im Tiroler Brixental und hat sich dort auf einen längeren Aufenthalt zu Hause vorbereitet. "Es gilt jetzt, sich seine persönliche Freiheit zu Hause zu schaffen und das Beste daraus zu machen."

Das ist auch Franz Hinterholzers Devise. Der Dekan der Pfarre Pfunds, im Tiroler Bezirk Landeck, möchte seine Messe künftig im Internet übertragen. "Ich habe mir zum ersten Mal in meinem Leben einen YouTube-Account zugelegt", sagt er. Hinterholzer werde oft von besorgten Tirolern angerufen. "Die Beschränkungen sind für die seelische Gesundheit derzeit das Belastende", sagt er.

Martina Unterlercher plagt vor allem die Ungewissheit. Sie wisse nicht, wie lange ihr Sportartikelgeschäft in Fügen im Zillertal geschlossen bleiben muss. "Alle Geschäfte sind voll mit Frühlingsware, ohne die Möglichkeit, sie verkaufen zu können. Alle sollten deshalb zugeben, dass es ohne Verluste nicht gehen wird", sagt sie.

Gemeinden fehlen Nahversorger

Der öffentliche Verkehr in Tirol kommt zusehends zum Erliegen, die Taktverbindungen werden angepasst. "Die Leute bleiben tatsächlich zu Hause, wir haben fast gar keine Fahrgäste mehr", berichten zwei Busfahrer aus Lienz. Angst um ihren Job haben sie nicht. "Es ist eine besondere Zeit, und das Wichtigste ist, dass sich die Leute jetzt an die Verordnungen halten." Die wenigen Menschen, die im Innsbrucker Stadtteil Amras ihre Wohnungen verlassen haben und unterwegs sind, um einzukaufen, sind sich einig: "Lieber 14 Tage eingeschränkt leben, als dass sich das Ganze noch länger hinauszieht."

Als Bumerang erweist sich aktuell die fehlende Nahversorgung. Zumindest in derzeit 62 Gemeinden muss die Bevölkerung auch nach der über das gesamte Land verhängten Quarantäne ihre jeweiligen Gemeindegrenzen verlassen. Sie verfügen über kein Lebensmittelgeschäft. Dort gibt es auch weder Metzger noch Bäcker. All diese 62 Gemeinden sind also derzeit auf ihre Nachbarorte angewiesen, um die Grundversorgung zu decken.

*Diese Reportage wurde von Kollegen der Tiroler Tageszeitung recherchiert und verfasst

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