Einschränkungen für Häftlinge: Lage in Gefängnissen ist "wie bei einem Kelomat"
WIEN. Nachdem zur Verhinderung der Verbreitung von SARS-CoV-2 eine Reihe von Maßnahmen in Kraft getreten sind, wird die Situation in einigen Gefängnissen in Österreich als "explosiv" beschrieben.
Besuche von Angehörigen wurden eben so gestrichen wie Aus- und Freigänge, zuletzt wurden Werkstätten geschlossen und die täglichen Hofspaziergänge abgesagt bzw. limitiert. Nach weiteren, darüber hinausreichenden Einschränkungen in der Justizanstalt (JA) Wien-Josefstadt – mit 1.057 Haftplätzen das größte Gefängnis des Landes – beschreiben Strafverteidiger und selbst Justizwachebeamte die Stimmung unter den Häftlingen als explosiv. "Es ist wie bei einem Kelomat. Wir hoffen, dass der Druckdeckel auf dem Topf hält", meinte ein Beamter, der namentlich nicht genannt werden wollte, am Montag in einem Telefonat mit der APA.
Bewegungsradius eingeschränkt
Justizministerin Alma Zadic (Grüne) hatte vor zwei Wochen erklärt, Häftlinge sollten auf Telefonate und Videotelefonie ausweichen, um auf diesem Weg den Kontakt mit ihren Angehörigen aufrecht zu erhalten. In der JA Josefstadt wurden jedoch vor kurzem die erlaubten Telefonate, die über eigene Apparate geführt werden müssen, auf zehn Minuten pro Tag beschränkt. Auf Abteilungen, in denen als nicht gefährlich eingestufte Häftlinge bisher einen gewissen Bewegungsradius hatten, wurden Aufenthalte bzw. ein Verweilen am Gang untersagt. Die Insassen müssen in ihren Zellen bleiben, wenn sie nicht gerade am Weg zum Duschen oder zum Telefonieren sind. Wechselseitige Zellenbesuche sind nicht mehr erlaubt.
"Praktisch rund um die Uhr weggesperrt"
Das Duschen ist "so kurz wie möglich" zu halten, heißt es in einer Anweisung, wobei sich nur mehr höchstens vier Personen gleichzeitig im Nasszellenbereich aufhalten dürfen. Nach dem Abtrocknen ist unverzüglich in den Haftraum zurückzukehren. "Ich weiß nicht, wie lange wir diesen Zustand durchsetzen können, ohne dass es scheppert", wandte sich ein weiterer Justizwachebeamter an die APA.
Aus einer kleineren JA in Ostösterreich - der Informant ersuchte die APA, sie nicht zu nennen, um von seinen Vorgesetzten nicht erkannt zu werden - wurden am Montag ähnliche Bedingungen beschrieben. Die Häftlinge wären "praktisch rund um die Uhr weggesperrt".
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Das hätten sich die Kriminellen früher überlegen sollen. Mir gehen deren Umstände und Zustände echt am A.... vorbei.
Die haben sich sich ja bewußt nicht fürs Hotel entschieden, sondern fürs graue Haus.
Für mich -in meiner unbedarften eingeschränkten Denkweise- hat Haft bisher immer bedeutet, dass ein Ganove in einer Zelle sitzt !
Inzwischen habe ich feststellen müssen, dass es diesen "bösen Buben" in der Haft besser geht als so manchen anständigen Österreicher !
Das kann es doch bitte nicht sein !!
Stellt in den Haftanstalten große Hamsterräder auf, koppelt einen Generator daran und dann muss jeder Häftling 8 Std. pro Tag damit Strom erzeugen !
JOOB,
diese Idee in Form von einem Volksbegehren " Energie in Heimarbeit" finde ich auf alle Fälle unterstützenswert.
Ältere Menschen in Österreich müssen sich zum Teil selber irgendwie alles organisieren und am laufen halten . Die bekommen alles zum Ar... getragen . Die sollen ihnen Schlafmittel ins Essen geben, dann ist Ruhe !!!
Also wirklich, diese armen Ganoven! Sie tun mir schrecklich leid.
(vielleicht hätten sie sich früher informieren sollen, dass Verbrechen eben mit Haft bestraft werden!)
Die sind aber nicht ohne Grund dort! In der "Freiheit" gibt es schon Stimmen, dass ältere Leute die Wohnung nicht mehr verlassen dürften, damit die andere Bevölkerung leben kann wie zuvor.