Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Polizist soll Frau erwürgt haben: Suche abgebrochen

Von nachrichten.at/apa, 21. Oktober 2021, 18:27 Uhr
Mordermittlungen im Bezirk Baden Bild: THOMAS LENGER (APA)

SEIBERSDORF. Die intensive Suche nach einem 44-jährigen Polizeibeamten, der im Verdacht steht, seine ein Jahr jüngere Lebensgefährtin in Deutsch-Brodersdorf in der Marktgemeinde Seibersdorf (Bezirk Baden) getötet zu haben, ist am Donnerstag vorerst abgebrochen worden.

Seitens der Landespolizeidirektion Niederösterreich bekannt gegeben wurde indes das vorläufige Obduktionsergebnis. Laut der Autopsie gilt Ersticken als Todesursache. Festgestellt wurde nach Angaben von Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner bei der Frau ein stumpfes Trauma im Bereich von Brust, Kopf und Hals.

Die 43-jährige Frau war laut Polizei am späten Mittwochnachmittag von Angehörigen in einem Einfamilienhaus aufgefunden worden. Sie dürfte erdrosselt oder erwürgt worden sein. Die Hinweise auf ein Gewaltverbrechen hätten sich bestätigt, hatte die Polizei Donnerstagfrüh auf Anfrage mitgeteilt. Es werde wegen des Verdachts des Mordes ermittelt. Details dazu im Video:

Suche in Waldgebiet

Donnerstagmittag war eine groß angelegte Suche nach dem Verdächtigen im Raum Moosbrunn (Bezirk Bruck a.d. Leitha) angelaufen. Dort war noch am Mittwochabend in einem Windschutzgürtel das Auto des 44-Jährigen entdeckt worden. Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager waren 80 Beamte örtlicher Dienststellen, der Einsatzeinheit sowie der schnellen Interventionsgruppe aufgeboten. An der Aktion beteiligt waren zudem acht Diensthunde und zwei Drohnen. Die Suche hatte sich schwierig gestaltet, berichtete Baumschlager bereits am Nachmittag. Das weitläufige Gebiet sei dicht bewachsen.

Generell sei nicht auszuschließen, dass der 44-Jährige seine Dienstwaffe bei sich habe, hieß es. Es gebe allerdings keine Hinweise auf eine Gefährdung anderer Personen, sagte Schwaigerlehner. Das Landeskriminalamt Niederösterreich ermittelt. An der Fahndung nach dem in Wien tätigen Polizeibeamten waren auch das Einsatzkommando Cobra und die Bereitschaftseinheit beteiligt.

Die Suche endete am Donnerstag gegen 17.00 Uhr. Danach wurde nach Angaben von Baumschlager mit dem Landeskriminalamt Rücksprache gehalten, wie die Fahndungsmaßnahmen weitergehen sollen.

22. Frauenmord in diesem Jahr

"Österreich ist das einzige Land in der EU, in dem es mehr weibliche als männliche Mordopfer gibt. Was muss noch passieren, damit die Regierung endlich handelt und den Gewaltschutz zur obersten Priorität erklärt?", reagierte Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, in einer Aussendung. Seit Jahren würden Frauen- und Gewaltschutzorganisationen die Umsetzung der Istanbul-Konvention, die Österreich bereits unterzeichnet habe, 228 Millionen für den Gewaltschutz und 3.000 zusätzliche Jobs in der Gewaltprävention fordern. "Worte des Bedauerns bringen uns nicht weiter", so Frieben.

SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner zeigte sich über den 22. Femizid in Österreich in diesem Jahr betroffen. Fast jeden Monat würden zwei Frauen von ihren Partnern bzw. Ex-Partnern ermordet. "Wir dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen. Es braucht dringend nachhaltige Maßnahmen, die diese Gewaltspirale beenden", betonte Holzleitner.

"Außerdem fordern wir SPÖ-Frauen die tägliche Veröffentlichung der Gewaltzahlen in den österreichischen Medien, wir müssen die Gewaltverbrechen gegen Frauen sichtbar machen", so Holzleitner weiter. Konkret sollten Betretungs- und Annäherungsverbote ähnlich der Impfstatistik bzw. Neuinfektionen kundgemacht werden.

Mehr Maßnahmen gefordert

"Wir müssen beim Schutz von Frauen endlich mehr machen - schneller und umfassender! Wer das universelle Problem der Männergewalt nicht erkennt, nicht klar benennen kann, der wird auch nicht die richtigen Maßnahmen setzen", sagte Neos-Frauensprecherin Henrike Brandstötter in einer Aussendung. Der Gewaltschutzsektor sei bis heute chronisch unterfinanziert, die Umsetzung konkreter Gewaltschutzmaßnahmen zu langsam und intransparent.

In einer Aufzählung der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser sind exklusive des jüngsten Falls 21 Frauen in diesem Jahr mutmaßlich durch den (Ex-)Partner oder männliche Personen mit Naheverhältnissen zu den Opfern getötet worden. Darin inkludiert sind ein Mord/Selbstmord, bei dem ein Abschiedsbrief einen gemeinsamen Entschluss nahelegt, ein weiterer Mord und Suizid eines betagten Ehepaars, ein Todesfall, bei dem der Verdächtige enthaftet wurde, weil ein Verbrechen vorerst nicht eindeutig nachgewiesen wurde, sowie der Tod eines 13-Jährigen Mädchens in Wien nach Verabreichung von Drogen und Vergewaltigung.

Wo Betroffene Hilfe finden: Frauen, die Gewalt erleben, finden kostenlos und rund um die Uhr Hilfe und Informationen bei der Frauenhelpline unter: 0800/222555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser unter www.aoef.at und der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: www.interventionsstelle-wien.at. Betroffene von Gewalttaten und Verbrechen können sich an die Opferschutzorganisation Weißer Ring wenden unter der Tel.: 0800/112-112, www.opfernotruf.at; droht akute Gewalt, rufen Sie sofort den Polizeinotruf unter 133 oder 112. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen.

Lokalisierung: Im Raum Moosbrunn wird nach dem Verdächtigen gesucht

mehr aus Chronik

Der Wiener Donauturm wurde 60 Jahre alt

AUA setzt Flüge nach Amman, Erbil und Tel Aviv aus

Kopflose Leiche in Wiener Keller gefunden: Identität noch unklar

Pensionistin (69) in Uttendorf von Hund angefallen und gebissen

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen