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Den Himmel erklommen: Ein Jahr nach dem Tod von David Lama und Hansjörg Auer

Von Gabriel Egger, 16. April 2020, 11:54 Uhr
Jahresrückblick Regional
16.4. In den kanadischen Rocky Mountains werden mit David Lama und Hansjörg Auer zwei der bekanntesten Kletterer vermisst. Tage später ist es traurige Gewissheit: Die beiden Alpinisten sind in einer Lawine ums Leben gekommen.

INNSBRUCK. Heute vor einem Jahr starben die beiden Tiroler Ausnahmekletterer David Lama und Hansjörg Auer. Der Vater ihres Kletterpartners Jess Roskelley will das Rätsel um das Unglück gelöst haben.

Der Platz auf der Bühne blieb leer. Den Piolet d'Or, der als Oscar des Bergsteigens gilt, konnten David Lama und Hansjörg Auer nicht mehr entgegennehmen. Sechs Monate, bevor ihnen der Preis in Form eines goldenen Eispickels in Polen überreicht werden konnte, kamen beide ums Leben. Bei einer gemeinsamen, schwierigen Klettertour in den kanadischen Rocky Mountains.

David Lama, das 28-jährige "Wunderkind" aus Innsbruck, der zuerst ohne künstliche Hilfsmittel die Südostflanke des Cerro Torre in Patagonien und später genauso erfolgreich über die Kinoleinwand kletterte. Und Hansjörg Auer, 35 Jahre, aus dem Ötztal, der vor allem für seine langen, schwierigen Wandklettereien ohne Sicherung bekannt wurde. 

Es war der 16. April 2019. Gemeinsam mit dem Amerikaner Jess Roskelley planten sie auf ihrer mehrwöchigen Reise durch Kanada die Besteigung des 3295 Meter hohen Howse Peak im Banff National Park. Über eine Route, die seit 20 Jahren niemandem mehr gelungen war. "M16" taufte der amerikanische Bergsteiger Steve House die Linie durch die Ostwand des Berges, nachdem er sie 1999 durchstiegen war. "Wir mussten beinahe mehr geben, als wir hatten, um erfolgreich zu sein", schrieb er damals.

Wechtenbruch als Ursache?

Auch David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley gaben viel- und gewannen, bevor sie schließlich doch alles verloren. Eine Lawine hatte die drei Bergsteiger nach erfolgreicher Kletterei  beim Abseilen in den Tod gerissen. Erst fünf Tage später wurden ihre Leichen gefunden. 

In einer Bergwelten-Dokumentation, die Servus TV am Montag, 20. April, ausstrahlt, will Roskelleys Vater John das Rätsel um den Unfallhergang gelöst haben. Er fand Lamas Kamera und verglich die Bilder mit jenen auf dem Smartphone seines Sohnes. Demnach hätten die drei Bergsteiger nur sechs Stunden und 43 Minuten für die erfolgreiche Durchsteigung der mehr als 1000 Meter hohen Wand benötigt. Das letzte Bild zeigt David Lama, kurz vor halb zwei Uhr nachmittags, beim Abseilen. John Roskelley vermutet, dass eine Schneewechte gebrochen und die schlussendlich tödliche Lawine ausgelöst haben muss. 

"Vielleicht war Davids Zeit abgelaufen"

Lamas Mutter Claudia und sein Vater Rinzi haben den Tod ihres Sohnes früh akzeptiert. In der buddhistischen Kultur habe jeder Mensch seine Bestimmung, sagte Mutter Claudia in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung". David habe in seinen 28 Jahren, die ihm vergönnt waren, derart intensiv gelebt, habe viele Träume verwirklicht. "Und wer weiß, vielleicht war seine Zeit abgelaufen- so schwer das für uns und seine Freunde sein mag", sagt Claudia Lama. 

David Lamas Asche ist nach buddhistischer Sherpa-Kultur in Nepal beigesetzt. Lamas Familie wollte am 1. Mai nach Nepal reisen- doch wegen des Coronavirus mussten sie das Gedenken vor Ort verschieben. 

Er wirke weiterhin, sagt seine Mutter. Sein Vermächtnis ist spürbar. Bergsteigerlegende Peter Habeler, der mit David Lama noch 2017 durch die Eiger-Nordwand geklettert war, werde seinen "alpinen Ziehsohn" immer als "den freundlichen Burschen, der trotz seiner unglaublichen Fähigkeiten nie abgehoben ist", in Erinnerung behalten. "Die gemeinsame Zeit, der Spaß, das Lachen. Das werde ich mir für immer behalten", sagte er im OÖN-Gespräch. 

Buch zum Todestag

"Sein Leben für die Berge. Von ihm selbst erzählt". Es ist ein Buch, das Lamas Unbeirrbarkeit, seinen Mut, seine Umsicht aber vor allem seine Lebensfreude widerspiegeln soll. Zu seinem Todestag wurden dafür seine Bücher "High" und "Free" mit ausgewählten Texten des Sportlers kombiniert und neu veröffentlicht. 

>> Was am 16. April sonst noch geschah, lesen Sie im Kalenderblatt

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 16.04.2020 14:10

Diese leichenfledderei immer - mit an Buch und mit dem "untersuchen der Umstände" - zum K****** - danke

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metschertom (8.061 Kommentare)
am 16.04.2020 11:58

Er war ein Ausnahmealpinist der die Beine immer fest am Boden hatte. Keine Allüren und stets gut gelaunt. Ein Verlust für alle die ihn kannten. Aber er wird mir immer in Erinnerung bleiben.

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