Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das Phantom von Stiwoll: Wo ist Friedrich Felzmann?

28. Oktober 2020, 00:04 Uhr
Das Phantom von Stiwoll: Wo ist Friedrich Felzmann?
Nach der Bluttat sicherten schwerbewaffnete Polizisten die beschauliche Gemeinde Stiwoll. Bild: apa

STIWOLL/GRAZ. Am Donnerstag jährt sich die Bluttat von Stiwoll zum dritten Mal, vom Verdächtigen fehlt jede Spur.

Seit 1095 Tagen fehlt von Friedrich Felzmann jede Spur. 69 Jahre alt, 174 Zentimeter groß, blaue Augen, schlanke Statur und grau-blonde kurze Haare: So beschreibt das Bundeskriminalamt den Steirer auf seiner Homepage. Gesucht wegen mutmaßlichen Doppelmordes und schwerer Körperverletzung. 5000 Euro Belohnung wurden für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, ausgelobt.

Aber die Hinweise wurden mit der Zeit immer weniger: 2019 gab es noch 19. Keiner brachte einen Fahndungserfolg. Die "Soko Friedrich" wurde aufgelöst, aber das steirische Landeskriminalamt kümmert sich immer noch um einlangende Informationen.

Friedrich Felzmann
Friedrich Felzmann Bild: APA/LPD STEIERMARK

Streit wegen Wegerechts

Am 29. Oktober um 9.20 Uhr hatte der damals 66 Jahre alte Friedrich Felzmann nach einem jahrelangen Rechtsstreit um ein Wegerecht mehrere Schüsse mit einem Gewehr auf seine Nachbarn abgegeben. Er tötete Heidi H. (55) und Gerhard E. (64), eine weitere Frau wurde durch die Schüsse schwer am Oberarm verletzt. Dann flüchtete Felzmann mit einem Kleinbus, den er in einem nahe gelegenen Waldstück abstellte. Einen Tag nach der Tat wurde der Bus von der Polizei gefunden. Er war versperrt. Felzmann war verschwunden.

Hunderte Einsatzkräfte und Spezialisten verschiedenster Polizeieinheiten aus ganz Österreich fahndeten in den Tagen und Wochen nach der Bluttat intensiv nach dem Verdächtigen. Schwerbewaffnete Beamte sicherten die Gemeinde.

In den vergangenen drei Jahren hat die Kriminalpolizei zahlreiche Hinweise erhalten: "Unsere Ermittler haben bisher knapp 500 Hinweise abgearbeitet und überprüft. Viele davon führten auch ins Ausland. Doch bis zum heutigen Tag konnte keine einzige verifizierte Spur des international gesuchten Mannes festgestellt werden", sagte der Leiter der damals eingerichteten "Soko Friedrich", Oberst Rene Kornberger. Auch Sachverständige und Experten aus den Bereichen Gerichtsmedizin, Psychologie, Kriminalpsychologie, Psychiatrie sowie Schusswaffentechnik waren an den Ermittlungen beteiligt.

Hinweise aus Costa Rica

Seit Oktober 2019 sind 23 neue Hinweise von Costa Rica bis Stiwoll eingegangen. Laut Chefinspektor Andreas Dirnberger erhalte man Hinweise oft erst, wenn die Personen aus dem Urlaub heimkehren, also nach Wochen. "Das macht Überprüfungen im fernen Ausland schwer. Hier ist eine sofortige Verständigung der Polizei vor Ort entscheidend, um rasch handeln zu können", sagte Dirnberger.

Im weststeirischen Stiwoll selbst wurde heuer ebenfalls noch einmal nach Felzmann gesucht, in den weit verzweigten Systemen des ehemaligen Silberbergwerkes. Unter schwierigsten Bedingungen durchsuchten speziell ausgebildete Polizei-Bergführer des sogenannten "Höhlen-Kompetenzteams" die Stollen und Höhlensysteme. Dabei konnte das Team, das grundsätzlich bei polizeilichen Erhebungen und Rettungseinsätzen nach Höhlenunfällen zum Einsatz kommt, aber keine neuen Hinweise finden.

Weder auf den Bankkonten noch bei den spärlich gesäten Freunden, die der als verschroben bekannte Steirer hatte, gab es in den vergangenen 36 Monaten irgendeine Bewegung oder Meldung.

Aufgeben ist für die Ermittler aber dennoch keine Option. "Auch wenn der Tod von Felzmann immer wahrscheinlicher scheint: Es liegt quasi in der DNA von uns Polizisten, den Fall endgültig zu klären. Polizeilich werden wir daher weiterhin alles Denkmögliche unternehmen, um einen Fahndungserfolg zu erzielen. Wir schließen dieses Kapitel erst, wenn wir ihn gefunden haben", sagte Kornberger.

Friedrich Felzmann ist nach wie vor zusammen mit Tibor Foco auf der Liste des Bundeskriminalamtes eine von zwei "Austria’s most wanted persons". Auf der Liste der Europol, "Europe’s most wanted persons", ist Felzmann im Gegensatz zu Foco mittlerweile aber nicht mehr aufgeführt.

mehr aus Chronik

Toter 6-Jähriger in Tirol: Mordanklage gegen Vater erhoben

Bewerbungen für Medizinstudium zurückgegangen

Triste Zustände: 3 junge Tiger in der Slowakei beschlagnahmt

Junge Oberösterreicher in Wien von Mädchenbande ausgeraubt

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
neptun (4.141 Kommentare)
am 28.10.2020 11:22

Nervig wie Nala2.

lädt ...
melden
Abraxas (1.595 Kommentare)
am 28.10.2020 13:17

Schön dass Sie mit Ihrer nicht belegbaren Vermutung den Versuch starten, die Taten des Gesuchten zu relativieren. Der Kerl hat zwei Leute umgebracht und eine weitere Person schwer verletzt; da gibt es meiner Meinung nach nichts zu relativieren. Punkt.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen