Das Phantom von Stiwoll: Wo ist Friedrich Felzmann?
STIWOLL/GRAZ. Am Donnerstag jährt sich die Bluttat von Stiwoll zum dritten Mal, vom Verdächtigen fehlt jede Spur.
Seit 1095 Tagen fehlt von Friedrich Felzmann jede Spur. 69 Jahre alt, 174 Zentimeter groß, blaue Augen, schlanke Statur und grau-blonde kurze Haare: So beschreibt das Bundeskriminalamt den Steirer auf seiner Homepage. Gesucht wegen mutmaßlichen Doppelmordes und schwerer Körperverletzung. 5000 Euro Belohnung wurden für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, ausgelobt.
Aber die Hinweise wurden mit der Zeit immer weniger: 2019 gab es noch 19. Keiner brachte einen Fahndungserfolg. Die "Soko Friedrich" wurde aufgelöst, aber das steirische Landeskriminalamt kümmert sich immer noch um einlangende Informationen.
Streit wegen Wegerechts
Am 29. Oktober um 9.20 Uhr hatte der damals 66 Jahre alte Friedrich Felzmann nach einem jahrelangen Rechtsstreit um ein Wegerecht mehrere Schüsse mit einem Gewehr auf seine Nachbarn abgegeben. Er tötete Heidi H. (55) und Gerhard E. (64), eine weitere Frau wurde durch die Schüsse schwer am Oberarm verletzt. Dann flüchtete Felzmann mit einem Kleinbus, den er in einem nahe gelegenen Waldstück abstellte. Einen Tag nach der Tat wurde der Bus von der Polizei gefunden. Er war versperrt. Felzmann war verschwunden.
Hunderte Einsatzkräfte und Spezialisten verschiedenster Polizeieinheiten aus ganz Österreich fahndeten in den Tagen und Wochen nach der Bluttat intensiv nach dem Verdächtigen. Schwerbewaffnete Beamte sicherten die Gemeinde.
In den vergangenen drei Jahren hat die Kriminalpolizei zahlreiche Hinweise erhalten: "Unsere Ermittler haben bisher knapp 500 Hinweise abgearbeitet und überprüft. Viele davon führten auch ins Ausland. Doch bis zum heutigen Tag konnte keine einzige verifizierte Spur des international gesuchten Mannes festgestellt werden", sagte der Leiter der damals eingerichteten "Soko Friedrich", Oberst Rene Kornberger. Auch Sachverständige und Experten aus den Bereichen Gerichtsmedizin, Psychologie, Kriminalpsychologie, Psychiatrie sowie Schusswaffentechnik waren an den Ermittlungen beteiligt.
Hinweise aus Costa Rica
Seit Oktober 2019 sind 23 neue Hinweise von Costa Rica bis Stiwoll eingegangen. Laut Chefinspektor Andreas Dirnberger erhalte man Hinweise oft erst, wenn die Personen aus dem Urlaub heimkehren, also nach Wochen. "Das macht Überprüfungen im fernen Ausland schwer. Hier ist eine sofortige Verständigung der Polizei vor Ort entscheidend, um rasch handeln zu können", sagte Dirnberger.
Im weststeirischen Stiwoll selbst wurde heuer ebenfalls noch einmal nach Felzmann gesucht, in den weit verzweigten Systemen des ehemaligen Silberbergwerkes. Unter schwierigsten Bedingungen durchsuchten speziell ausgebildete Polizei-Bergführer des sogenannten "Höhlen-Kompetenzteams" die Stollen und Höhlensysteme. Dabei konnte das Team, das grundsätzlich bei polizeilichen Erhebungen und Rettungseinsätzen nach Höhlenunfällen zum Einsatz kommt, aber keine neuen Hinweise finden.
Weder auf den Bankkonten noch bei den spärlich gesäten Freunden, die der als verschroben bekannte Steirer hatte, gab es in den vergangenen 36 Monaten irgendeine Bewegung oder Meldung.
Aufgeben ist für die Ermittler aber dennoch keine Option. "Auch wenn der Tod von Felzmann immer wahrscheinlicher scheint: Es liegt quasi in der DNA von uns Polizisten, den Fall endgültig zu klären. Polizeilich werden wir daher weiterhin alles Denkmögliche unternehmen, um einen Fahndungserfolg zu erzielen. Wir schließen dieses Kapitel erst, wenn wir ihn gefunden haben", sagte Kornberger.
Friedrich Felzmann ist nach wie vor zusammen mit Tibor Foco auf der Liste des Bundeskriminalamtes eine von zwei "Austria’s most wanted persons". Auf der Liste der Europol, "Europe’s most wanted persons", ist Felzmann im Gegensatz zu Foco mittlerweile aber nicht mehr aufgeführt.
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Nervig wie Nala2.
Schön dass Sie mit Ihrer nicht belegbaren Vermutung den Versuch starten, die Taten des Gesuchten zu relativieren. Der Kerl hat zwei Leute umgebracht und eine weitere Person schwer verletzt; da gibt es meiner Meinung nach nichts zu relativieren. Punkt.