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Stichprobentest: Bis zu 67.400 Corona-Infizierte in Österreich

Von Christoph Kotanko, 10. April 2020, 08:43 Uhr
Heinz Faßmann (ÖVP) Bild: HELMUT FOHRINGER (APA/HELMUT FOHRINGER)

WIEN. Das Ergebnis von Stichprobentests, die Anfang April in Österreich durchgeführt wurden, wurde am Freitag präsentiert: Laut Hochrechnung sind bis zu 67.400 Personen akut mit dem Coronavirus infiziert.

Heinz Faßmann ist ein bedächtiger Universitätsprofessor für Angewandte Geografie an der Wiener Uni. Auch als Bildungsminister zeigt er selten Emotionen. Am Freitag tat er es: "Österreich ist Vorbild und Pionier, das kann man mit einem gewissen Stolz sagen", formulierte er bei der Präsentation der europaweit ersten Coronavirus-Studie.

Die Ergebnisse:

Das Sozialforschungsinstitut SORA fand heraus, dass es in Österreich Anfang April zusätzlich zu den Erkrankten in Spitälern zwischen 10.200 und 67.400 mit SARS-CoV-2 Infizierte gegeben hat. Der wahrscheinlichste Wert lag bei 28.500 Infizierten, was 0,33 Prozent der Bevölkerung entspricht. Basis dieser Zahlen ist eine Stichprobenuntersuchung von 1544 Frauen und Männern.

Video: Infektionen in Österreich: 28.500 als "wahrscheinlichster Wert"

Offiziell lagen den Behörden am 6. April 12.200 positive Testergebnisse auf SARS-CoV-2 vor. Dem Ergebnis der Studie zufolge gab es Anfang April deutlich mehr aktiv Erkrankte als die offiziell rund 8600 behördlich bekannten Fälle. "Lassen wir uns nicht täuschen: Der Berg ist höher als gedacht", sagte Faßmann bei einer Pressekonferenz im Kanzleramt mit den SORA-Geschäftsführern Günther Ogris und Christoph Hofinger.

Video: Die Pressekonferenz

"Die Maßnahmen sind richtig"

Die Studie wurde im Auftrag des Wissenschaftsministeriums durchgeführt, die Teilnehmer für die Stichprobenuntersuchung wurden nach dem Zufallsprinzip aus öffentlichen Telefonverzeichnissen ausgewählt. Zusätzlich wurden vom Computer zufällig generierte Nummern angerufen und in die Stichprobe einbezogen.

"Die gesetzten Maßnahmen sind die richtigen", zog Faßmann einen ersten Schluss aus der Untersuchung. Die von der Regierung erlassenen Vorkehrungen zum Schutz vor einer Weiterverbreitung des Virus (Abstand halten, Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der individuellen Bewegung) müssten "zusätzliche Wochen und Monate" anhalten. Trotz der nach den Osterfeiertagen vorgesehenen Lockerungen seien die Regeln einzuhalten, "bis das Infektionsrisiko sinkt". Faßmann kündigte eine fortwährende Beobachtung an, "ob die Zahl der Infektionen ansteigt".

Die Stichprobentestungen werden daher fortgesetzt, die nächste landesweite Covid-19-Studie startet am 16. April. Sie wird von der Statistik Austria und dem Roten Kreuz durchgeführt. Diesmal sollen 2800 Personen ab 16 Jahren ausgewählt werden. Sie erhalten ab 16. April per Brief Informationen über den Ablauf der Studie. Die Tests werden zwischen 21. und 25. April durchgeführt.

Faßmann räumte ein, dass es ohne Antikörper-Tests mit Blutproben keine solide Aussage über die Immunisierung der Bevölkerung geben könne. Dazu überlege man auch Tests; vermutlich bestehe derzeit in Österreich noch kein höherer Immunisierungsgrad.

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Autor
Christoph Kotanko
Redakteur Innenpolitik
Christoph Kotanko

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