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Coronavirus: Drei mögliche Verdachtsfälle in der Steiermark

Von nachrichten.at/apa, 29. Jänner 2020, 16:53 Uhr
Virologische Untersuchungen zum Coronavirus Bild: (REUTERS)

GRAZ. Acht Mal bestand seit vergangener Woche Verdacht auf Coronavirus-Erkrankte. In fünf Fällen gab es nach den Tests Entwarnung, in drei Fällen wird noch auf die Ergebnisse der Untersuchungen gewartet.

Die drei Patienten befinden sich im LKH Graz-West in der Infektiologie-Abteilung, sagte der ärztliche Direktor Michael Lehhofer der APA. Sie wurden mit einem Schleusensystem isoliert. Die Personen waren kürzlich in China und haben grippeähnliche Symptome mit Lungenbeschwerden. Lehofer geht davon aus, dass schon bald auch bei den drei noch offenen Fällen Entwarnung gegeben werden kann. Er will keine Hysterie aufkommen lassen. Weit dramatischer sei derzeit der Influenza-Virus: 15 schwer erkrankte Patienten sind derzeit allein im LKH Graz-West in Behandlung.

Detektivarbeit im Wiener Virenlabor

Die bisher in Österreich aufgetauchten Verdachtsfälle des neuen Coronavirus sind in den Labors des Zentrums für Virologie an der Medizinischen Universität Wien in Wien-Alsergrund untersucht worden. Virologe Stephan Aberle gab am Mittwoch im APA-Gespräch einen Einblick in das Testverfahren.

Um festzustellen, ob das Coronavirus (2019-nCoV) in einer Probe vorhanden ist, wird in einem ersten Schritt das möglicherweise infektiöse Material, etwa tiefes Rachensekret, das mittels Abstrich entnommen worden ist, in eine Lösung (sog. Lysis-Puffer) eingebracht. Diese kann Proteinhüllen aufbrechen und sorgt dafür, dass das Material nicht mehr infektiös ist. Bei diesem Schritt wird laut Aberle Kleidung getragen, die dem Labormitarbeiter einen gewissen Schutz bietet. Diese ist danach aber nicht mehr nötig. Der Vorgang dauert etwa eine halbe Stunde und passiert in einer Sicherheits-Werkbank.

Das Röhrchen mit dem Material und der Lösung kommt daraufhin in ein anderes Labor, wo eine RNA(Ribonukleinsäure)-Extraktion durchgeführt wird. Die RNA wird maschinell herausgelöst. "Wir schauen, ob RNA drin ist, diese befindet sich dann in der Flüssigkeit", erklärt Aberle. Der dritte Schritt des Testverfahrens umfasst eine "Real-Time-Polymerase-Kettenreaktion" (PCR). Das Virus-Genom wird vervielfältigt, und in einem vierten Schritt am Computer analysiert. "Wenn sich das Material ansammelt, entsteht ein Lichtsignal, dessen Stärke am Computer analysiert wird", sagte der Virologe. Am Bildschirm wird dies als Kurve angezeigt - ein Anstieg dieser Kurve zeigt, dass ein Virus vorhanden ist. Das Verfahren ist für andere festzustellende Viren gleich, bei Influenza sei das Sicherheitsniveau im Labor allerdings niedriger.

Der gesamte Testvorgang dauert mehrere Stunden, ein bis zwei Personen aus dem Labor-Team sind beteiligt. Der Transfer der Probe - die fachgerecht abgenommen und transportiert werden muss - ins Labor dauert innerhalb von Wien in etwa ein bis zwei Stunden. Aus anderen Teilen Österreichs kann der Transport auch vier bis fünf Stunden dauern. Proben, die im östlichen Teil Österreichs genommen wurden, werden praktisch immer an das Zentrum für Virologie der MedUni geschickt, sagte Aberle.

Der Befund wird nach erfolgter Analyse an der Einsender der Probe geschickt, etwa an Ärzte bzw. Krankenhäuser. "Wenn es bei einer meldepflichtigen Krankheit wie jetzt beim Coronavirus einen positiven Befund gibt, muss das Ergebnis auch in das Labormeldesystem eingetragen werden", so Aberle. Auf dieses hätten nur ausgewählte Personen Zugang, darunter die Landessanitätsbehörden. Da die Daten zum Virus rasch veröffentlicht worden sind, konnten weltweit Testsysteme auf 2019-nCoV etabliert werden.

Der Virologe erwartet keinen großen Ausbruch von 2019-nCoV in europäischen Städten. Weil es mittlerweile Hinweise auf eher milde Verläufe bei vielen Patienten gibt, könne die Krankheit als weniger schwer eingeschätzt werden. Ob die Übertragung des Coronavirus auch von Mensch zu Mensch erfolgt, muss erst definitiv geklärt werden. Wenn sich zeige, dass eine solche Übertragung möglich ist, könnte es jedoch auch viel leichter weit verbreitet werden.

 

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Ottokarr (1.719 Kommentare)
am 30.01.2020 00:46

Was ich so gesehen -gehört habe- soll sie Krankheit eine Inkubationszeit von 10-14 Tagen habenn- sind jetzt die Verdächtigen unter Quarantäne??

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wiedanix (133 Kommentare)
am 30.01.2020 06:08

Wozu denn? Inkubationszeit ist zwischen Infektion (ab da ist Virusnachweis positiv) und dem Auftreten von Symptomen wie Husten etc. Quarantäne ist nur sinnvoll, wenn eine Infektion nicht ausgeschlossen werden kann. Negativer Nachweis = keine Infektion = keine Quarantäne.

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lastwagen (1.996 Kommentare)
am 29.01.2020 20:53

Und wieder verharmlost Anschober die Situation in den ATV Nachrichten. Total Ratlos dieser Minister. Wir benötigen einen Mediziner als Gesundheitsminister der auch die Fachkompetenz in Sachen Gesundheit mitbringt.

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pepi1 (813 Kommentare)
am 29.01.2020 18:08

hab ich ganz vergessen, bei der Rauch-Kallat müssten doch noch Atemschutzmasken vorhanden sein, sie hat ja damals eine "grössere Menge" um unser Geld angekauft, also müssten sie gratis zu kriegen sein, gell!!!!

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 29.01.2020 20:02

Leider ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen, blöd gelaufen, allerdings für den Steuerzahler.

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pepi1 (813 Kommentare)
am 29.01.2020 18:01

auch die Hällstätter fürchten sich wegen der hohen Zahl asiatischer Urlaubert vor dem Virus, brauchen sie aber nicht; unser Gesundheitsminister Primarius Dr. Rudi Anschober hat heute wieder betont, man braucht keine Angst zu haben. Er muss es aufgrund seiner Vorbildung ja wissen. Wir müssen wirklich dankbar sein, dass wir solche Fachkräfte haben und wir von diesen auch noch regiert werden .

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 29.01.2020 20:05

Zuerst wird gejammert über zu viele Asiaten, jetzt die Jammerei über zu wenige. Also was wollt ihr ?

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meisteral (11.619 Kommentare)
am 30.01.2020 05:50

Welches Fachwissen, ausser "Blödreden" können sie vorweisen?

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pepi1 (813 Kommentare)
am 30.01.2020 17:32

an meisteral
soviel Fachwissen wie Anschober bezgl Medizin habe ich wahrscheinlich auch nur so viel Blödsinn reden wie mancher Politiker habe ich noch nicht geschafft

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 29.01.2020 17:03

Man gewinnt den Eindruck, die Medien können es kaum erwarten, vom ersten Corona-Fall zu berichten.

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