Corona-Patient aus Spital geflohen: Prozess in Salzburg
SALZBURG. Ein Skiurlauber aus Deutschland, der im März noch vor dem Lockdown auf einer Piste im Pinzgau schwer gestürzt und im Krankenhaus positiv auf das Coronavirus getestet worden war, musste sich gestern in Salzburg vor Gericht verantworten.
Denn der 48-Jährige verließ am Abend einfach die Klinik, um mit einem Taxi bzw. mit dem Pkw zurück nach Baden-Württemberg zu reisen. Die Staatsanwaltschaft warf ihm daher das Delikt der "vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten" vor. Ein Spitalsarzt sagte als Zeuge aus, dass dem Patienten das positive Testergebnis sehr wohl mitgeteilt worden sei und dass er weder sein Zimmer noch das Krankenhaus verlassen dürfe.
"Es tut mir leid", entschuldigte sich der Angeklagte. An das Gespräch mit dem Arzt konnte er sich angeblich nicht mehr erinnern. Zudem habe er im Spitalszimmer weder einen Fernseher noch Internet gehabt, um sich über die Corona-Situation zu informieren. Der Prozess wurde vertagt, um zu präzisieren, wie stark ansteckend der 48-Jährige damals gewesen war.