Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Corona hat noch keine Auswirkungen auf Lebenszufriedenheit

Von nachrichten.at/apa, 01. Dezember 2020, 09:37 Uhr
Wie in den vergangenen Jahren ist die Umwelt auch heuer das Sorgenkind der Studie. Bild: APA

WIEN. Die Coronakrise zeigt bisher keine Auswirkungen auf die allgemeine Lebenszufriedenheit. Dies berichtete die Statistik Austria am Dienstag unter Berufung auf vorläufige Daten einer EU-Studie. Bei der Studie im Vorjahr hatten die Österreicher ihre Lebenszufriedenheit mit 8 von 10 Punkten angegeben, nur Finnen und Iren waren noch zufriedener.

Die Lebenszufriedenheit ist einer von 31 Indikatoren der Erhebung "Wie geht's Österreich", die jährlich von der Statistik Austria in Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten durchgeführt wird. Heuer steht diese wegen der Corona-Krise unter besonderen Vorzeichen, stammen die aktuellsten Daten für die Erhebung doch aus dem Vorjahr. Vor der Krise "stand Österreich, was den Wohlstand und die Lebensqualität betrifft, exzellent da", bilanzierte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas anlässlich der Präsentation der Studie.

Gemeinsam mit WIFO-Chef Christoph Badelt wagte Thomas einen ersten Ausblick auf das Coronajahr 2020. Dazu wurden vorläufige Daten wie etwa jene aus der Studie EU-SILC 2020 verwendet, aber etwa auch BIP-Quartalszahlen. Negativ wirke sich die Krise auf Wohlstand und Lebensqualität aus, positiv auf einige Umweltindikatoren, hieß es. Wie in den vergangenen Jahren ist die Umwelt auch heuer das Sorgenkind der Studie.

Bei den wirtschaftlichen Indikatoren konnte Österreich im Vorjahr seine Spitzenplätze im EU-Vergleich behaupten. Die Arbeitslosenrate sank, die Ungleichverteilung der Einkommen verringerte sich etwas, das BIP pro Kopf wuchs im Gleichklang mit dem verfügbaren Haushaltseinkommen. Mit 28.177 Euro pro Kopf sei dieses im Vorjahr so hoch gewesen wie in keinem anderen EU-Staat mit Ausnahme Luxemburg und Deutschlands.

Rückgang des Haushaltseinkommen durch Corona "wahrscheinlich"

Durch die Corona-Krise sei ein Rückgang des Haushaltseinkommens "wahrscheinlich, aber derzeit nicht statistisch quantifizierbar", hieß es. Allerdings wurden auch hier vorläufige Daten der EU-Studie angeführt, wonach 21 Prozent der Befragten von einem Rückgang ihres Haushaltseinkommens in den vergangenen zwölf Monaten berichteten - verglichen mit 13 Prozent im Vorjahr. Zugleich hieß es, Auswirkungen der Corona-Krise auf die Armutsgefährdung seien "derzeit nicht statistisch quantifizierbar". Mit 16,9 Prozent armutsgefährdeten Personen lag Österreich im Vorjahr deutlich unter dem EU-Durchschnitt (21,4 Prozent).

Ihren Gesundheitszustand beurteilen die Österreicher kritischer. 71,3 Prozent bescheinigen sich einen sehr guten oder guten subjektiven Gesundheitszustand, was nur knapp über dem EU-Durchschnitt (69,3 Prozent) liegt. Dieser Wert sei seit mehreren Jahren stabil.

Weiterhin vergleichsweise schlecht sieht es im Umweltbereich aus. So stiegen die Treibhausgasemissionen im Vorjahr um 1,8 Prozent an. Besonders negativ ist die Entwicklung im Verkehrsbereich, dessen Energieverbrauch zwischen 2000 und 2018 um 36,8 Prozent (EU-Schnitt: 7,7 Prozent) gestiegen sei. Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wirkten sich jedoch heuer positiv auf diese Bereiche aus. So dürften laut einer Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) die Treibhausgasemissionen heuer um 7,1 Prozent sinken, während das Transportaufkommen im Güterverkehr im zweiten Quartal um 14,6 Prozent gesunken sei.

Heuer mehr Biolebensmittel gekauft

Als Lichtblicke wurden geringere Feinstaub-Emissionen und eine massive Erhöhung der Bio-Flächen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche genannt. Der Anteil hat sich von 2000 (11,5 Prozent) bis 2019 (24,7 Prozent) mehr als verdoppelt. Bemerkenswert ist auch, dass der Bio-Boom auch in der Corona-Krise anhielt. Im ersten Halbjahr 2020 sei die eingekaufte Menge an frischen Bio-Lebensmitteln um 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr gestiegen, der Wertzuwachs betrug sogar 20 Prozent.

WIFO-Leiter Badelt hob bei der Präsentation der diesjährigen Studie ihren ganzheitlichen Ansatz hervor. Mit Blick auf den traditionellen Wirtschaftsindikator Bruttoinlandsprodukt betonte er, dass dieses zwar international vergleichbar sei, "aber es erzählt eben immer nur einen Teil der Geschichte". "Je breiter wir den ökonomischen, sozialen und ökologischen Zustand unserer Gesellschaft vermessen, umso besser", lobte er die Studienreihe.

mehr aus Chronik

Kopfhaut abgerissen: 8-Jähriger geriet in Kärnten mit Haaren in eine Mühle

Warum der Fliegerhorst Brumowski umbenannt wird

Nachwuchs bei den Felsenpinguinen im Zoo Schönbrunn

Triste Zustände: 3 junge Tiger in der Slowakei beschlagnahmt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Selten (13.716 Kommentare)
am 01.12.2020 15:01

Bei Antritt seines Jobs als Östat-Chef war der Deutsche T Th noch recht forsch unf furchtlos.

Hat schnell gelernt der Herr und sich ins System integriert.

Jedenfalls kann ich mir den Befund, die allgemeine Lebenszufriedenheit sei gleich geblieben, nicht anders erklären.

lädt ...
melden
antworten
SRV1 (8.119 Kommentare)
am 01.12.2020 15:07

So wie Sie drauf sind, kann die ihre ja ohnehin nicht mehr fallen...

lädt ...
melden
antworten
danube (9.663 Kommentare)
am 01.12.2020 09:58

Diesen psychologischen Trick gibt es schon länger. Wahrscheinlich schaut die Statistik sogar in China so aus. Wenn einem so eine Statistik vor die Nase gehalten wird, und man kann das selbst nicht bestätigen, dann gerät man selbst schnell in einen inneren Konflikt. Weil den meisten anderen gehe es schließlich auch gut und man kommt dadurch zu dem Schluss, man sei selbst daran schuld.

Ähnlich verhält es sich "im Land der unbegrenzten Möglichkeiten" - so wird es den Us-Bürgern eingeredet. Ist man einer der zahlreichen, die am Stadtrand in Zeltlagern hausen und von Essensmarken leben, dann muss dieser annehmen, dass er selbst schuld sei und beginnt erst gar nicht, das System zu hinterfragen. Andere schaffen es doch auch. Diese psychologischen Konflikte lähmen enorm und sind nicht zu unterschätzen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen