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"Corona geht vielen Polizisten inzwischen an die Nieren"

Von nachrichten.at/apa, 06. Dezember 2021, 15:20 Uhr
Angesichts der Corona-Maßnahmen sieht sich die Polizei mit Zusatzaufgaben konfrontiert. 

WIEN. Beamte klagen über die Vielzahl an Aufgaben, die man im Kampf gegen die Corona-Pandemie der Polizei zusätzlich übertragen habe.

7.251 Polizistinnen und Polizisten haben sich seit Ausbruch der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert. Vier Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Covid-19 bei der Exekutive verzeichnet, der bisher letzte Anfang Februar. Es gibt auch Fälle von Long Covid "im zweistelligen Bereich", wie Karl Hutter, Leiter der Corona-Task-Force im Innenministerium, am Montag meinte. Unter den Betroffenen fänden sich "junge, fitte, in Sonderverwendung stehende Beamte".

Infektionszahlen überdurchschnittlich hoch

Man sei bestrebt, die Kolleginnen und Kollegen vor einer Ansteckung und allfälligen Erkrankung zu bewahren. "Wir haben von Anfang an darauf gesetzt, möglichst zu schützen, zu testen und zu impfen", betonte Hutter. Die Durchimpfungsquote liege bei der Exekutive aktuell bei 84 Prozent, das Hauptaugenmerk richte man derzeit aufs Boostern. Für den Drittstich, aber natürlich auch für nachzuholende Erststiche wurden eigene Impflinien und Impftage - etwa im Innenministerium - anberaumt: "Die Termine sind ausgebucht."

Dennoch liege man mit den Infektionszahlen über anderen Berufsgruppen und über dem Durchschnitt der österreichischen Bevölkerung, bestätigte Hutter. 18,7 Prozent der Exekutivbediensteten haben demnach bereits ein positives Testergebnis erhalten. Ein gewisses Ansteckungsrisiko "bringt die Gefährlichkeit des Polizeiberufs mit sich". Deshalb gehe es vor allem darum, konsequent die bestehenden Schutzmaßnahmen - etwa die 3G-Regel am Arbeitsplatz - einzuhalten und den Kolleginnen und Kollegen eine Möglichkeit zur Resilienz zu verschaffen, erläuterte Hutter. Bei derzeit 568 aktiven Fällen sei klar, dass die Arbeit der im Zusammenhang mit Corona krank gemeldeten Kolleginnen und Kollegen andere übernehmen müssen.

"Stimmung ist überhaupt nicht die Beste"

"Die Stimmung in der Polizei ist speziell in den Ballungszentren überhaupt nicht die Beste", berichtete indes Polizeigewerkschafter Hermann Greylinger. Die Vielzahl an Aufgaben, die man im Kampf gegen die Corona-Pandemie der Polizei zusätzlich übertragen habe, "geht vielen Kolleginnen und Kollegen inzwischen an die Nieren", stellte der Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) in der Polizeigewerkschaft fest. Dass es zu Infektionen komme, sei letzten Endes insofern nicht zu verhindern, als die Polizei von Gesetzes wegen dazu angehalten sei, "die Gefahr aufzusuchen", räumte Greylinger ein. Bei Festnahmen und Kontrollen hätten Schutzvorrichtungen ihre Grenzen: "Als Polizist kann man direkten Kontakt nicht vermeiden."

Grundsätzlich könne der Dienstgeber aber sehr wohl dazu beitragen, die Arbeit für die Exekutive "sicherer" zu machen. Greylinger regt etwa die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten für alle Polizeidienststellen an, nicht dringend nötige Aus- und Fortbildungseinheiten sollten auf die Zeit nach der Pandemie - zumindest bis zum Abklingen der vierten Welle - verschoben werden.

Mehrere Long-Covid-Fälle bei Beamten

Gar nicht so selten sind dem Gewerkschafter zufolge Fälle von Long Covid - Beamtinnen und Beamte, die sich von den Folgen einer Erkrankung lange nicht erholen. Dass diesen ab dem 30. Krankenstandstag die Zulagen als Teil ihres Gehalts gestrichen werden, führe zu erheblichen unverschuldeten finanziellen Einbußen. "Wir fordern daher seit 18 Monaten, dass in diesen Fällen die pauschalierten Zulagen weiter laufen müssen", betonte Greylinger. Im Innenministerium kann man diese Forderung nachvollziehen, verweist allerdings auf die bestehenden gesetzlichen Regeln. Für einen Weiterbezug der Zulagen sei ein Dienstunfall erforderlich, was bei einer Corona-Infektion schwer nachweisbar sei, da sich im Regelfall nicht klären lässt, ob sich ein Polizist bei einer Demo infiziert hat oder davor bzw. danach.

Die Kontrollen, ob die verordneten Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 eingehalten werden, obliegen ebenso der Polizei wie das Verhängen von Strafen, Verfassen von Anzeigen oder Überprüfen von Absonderungsbescheiden. Zusätzlich ist die Polizei bei den regelmäßigen Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen und der Schutzimpfung gegen Covid-19 im Einsatz. Das führt laut Gerhard Zauner von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) bei der Polizei dazu, dass im Schnitt rund 60 Überstunden pro Monat für jeden Polizisten und jede Polizistin anfallen. "Wir sind mittlerweile in einer Situation angelangt, die nicht mehr akzeptabel ist. Die Kolleginnen und Kollegen werden regelmäßig in ihre Freizeitblöcke hineinkommandiert, versehen regelmäßig 24-Stunden-Dienste", zitierten die Ö1-Journale Zauner am Montag.

Die Wiener Landespolizeidirektion konnte diese Zahlen nicht bestätigen. Wie eine Sprecherin auf Anfrage erklärte, schlagen sich die mit Corona einhergehenden Aufgaben - Demonstrationen, Kontrollen oder Schwerpunktaktionen - bisher nur mit zwei Prozent an der gesamten Überstundenanzahl im heurigen Jahr zu Buche. In Wien kommt demnach im Betrachtungszeitraum Jänner bis Oktober jeder Polizist bzw. jede Polizistin auf rund 40 Überstunden. Zumindest in Wien lässt sich der Polizeisprecherin zufolge auch nicht belegen, dass mehr Exekutivbeamte krank geworden sind als in den Jahren zuvor: "Grundsätzlich gibt es heuer keine Erhöhung der Gesamtkrankenstandtage."

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19  Kommentare
19  Kommentare
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bergfex3 (2.484 Kommentare)
am 07.12.2021 03:27

Überdurchschnittlicher Durchimpfungsrate und Infektionszahlen überdurchschnittlich?
Gibt das den überduchschnittlich Geimpften vielleicht zu denken und daher der Frust?
Wenn ich ein von Corona infizierter Polizist wäre würde ich anschließend auch in Long Covid gehen und dem Karli sein Theater selber machen lassen.

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 07.12.2021 05:14

Der "Karli" ist nicht mehr Innenminister.
Desinformation führt zu Fake News.
Ich weiß, es ist euch egal, Hauptsache der Rotz ist raus.

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Rizzitelli (779 Kommentare)
am 06.12.2021 18:39

Alles umsonst, wer braucht eine Polizei oder Militär gegen einen Virus? Die Polizei wird vom Staat finanziert, Geldverschwendung. Kompletter Schwachsinn, wir brauchen Ärzte, Krankenpflegerinnen, Altenpfleger, Apotheker, Krankenhäuser, Lazarette, Sanitäter, usw..

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franz2047 (371 Kommentare)
am 11.12.2021 17:52

Hallo denken; wenn Ärzte, Krankenpflegerinnen usw. von diesen Impfgegner-Leugnern insultiert werden, dann brauchen wir sehr wohl eine Polizei!!!

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 06.12.2021 18:26

Unserer Polizei sollte man hin und wieder mal den roten Teppich ausrollen. Was die alles von Idio….akzeptieren, sich beleidigen und anspucken lassen müssen, darf nicht sein. Daher sollte man nicht zu empfindlich sein, wenn dem einen oder anderen mal die Nerven versagen. Gummiwurst und Wasserwerfer wären ein taugliches Mittel wenn’s zuviel wird. Außerdem wäre für viele eine Arbeit eine echte Therapie und so manche wären nach der Arbeit zu müde um auf die Straße zu gehen.

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 10.12.2021 22:32

Der Schluß deines Postings beweist, dass fu von Polizeiarbeit keine Ahnung hast...

Vielleicht probierst du es mal mit Arbeit?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.942 Kommentare)
am 06.12.2021 16:51

Also Brief an den neuen Innenminister (mit dem "Dollfuss-Museum"): Klare Anordnungen, Covid in Schach zu halten. Und entsprechende Feedbackkultur, wenn es nicht passt (zB. wenn bereits per Freitestung beendete Absonderungen noch zu Hause kontrolliert werden müssen...).

Einerseits bin ich sehr froh, eine defensive Exekutive zu haben, nur: auf den Kopf sch... lassen müssen, darf auch nicht sein!

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Zeitungstudierer (5.593 Kommentare)
am 06.12.2021 16:28

Der Stress im Beruf wird auch eine große Rolle spielen!
Ständiger Stress schwächt auch die Immunabwehr des Körpers!
Es würde für alle alles besser wenn die unsinnigen Coronaschikanen einmal beendet würden, so wie in anderen Ländern auch!
Das macht die Menschen mehr krank, als dieses blöde Virus!

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cornusmas (308 Kommentare)
am 06.12.2021 16:25

Da bekommt man direkt Mitleid. Willkommen in der Welt!

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moarli35 (2.508 Kommentare)
am 06.12.2021 15:56

Werden von unsere rechtsradikale Gesindel. Und SCHWURBLER mittlerweile angegriffen und bespuckt. Ich wäre für Wasserwerfer bei Demos

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 10.12.2021 22:34

Moarli... du bist such heute wieder der Obertroll...

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 06.12.2021 15:47

Fragt mal bei den Pädagogen nach?? Unzählige Corona Erkrankungen, viel zu wenig Personal .... in vielen Schulen kommen pensionierte Pädagogen zurück nur damit der Schulbetrieb IRGENDWIE aufrecht erhalten werden kann ....

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Zeitungstudierer (5.593 Kommentare)
am 06.12.2021 16:31

Diese Coronaschikanen gehören schnellstens beendet, das macht die Menschen krank und aggressiv !
Angefangen bei den Kindern und endet bei den alten Menschen in den Pflegeheimen!

Diese widerliche Türkis Grüne Politik muss ein Ende haben!

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Juni2013 (9.608 Kommentare)
am 07.12.2021 00:23

ZEITUNGSTUDIERER das Virus wird Sie bald erlösen, es vergisst Sie sicher nicht Also Kopf hoch!

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Floh1982 (2.349 Kommentare)
am 06.12.2021 15:46

Die Medien könnten einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Polizei leisten: Keine Berichterstattung mehr über die schon fast täglichen Covidiotendemos! Wenn die Impfverweigerer, Verschwörungstheoretiker und selbsternannten "Freiheitskämpfer" von den Medien keine Bühne mehr erhalten, dann werden diese zu Hause bleiben. Ich würde es den Polizisten vergönnen, denn diese haben sicher wichtigeres zu tun, als sich dauernd mit diesen sozialen Irrläufern herumzuschlagen!

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Zeitungstudierer (5.593 Kommentare)
am 06.12.2021 16:35

Dann gibt es wieder Klimademos, usw.!
In einer Demokratie wird es immer wieder Demonstrationen geben!
Außer wir schaffen einen Polizeistaat!
Nahe dran sind wir ohnedies schon, wenn man liest wir wir überall überwacht werden ( müssen) im Berufs und Freizeitleben!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.942 Kommentare)
am 07.12.2021 08:55

Klimademos sind aber nur Freitags und nicht 5x wöchentlich mit massiven Behinderungen, Anfeindungen der Justiz und Verweigerung von Maskenpflicht etc.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.942 Kommentare)
am 06.12.2021 16:46

...genauso wie in den Schwurbelblasen in den Postings unter jeglichem Artikel...

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 06.12.2021 15:33

nicht nur den Polizisten!
dank den Impfgegnern Querulanten ist das Spiel noch nicht zu Ende

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