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Hochzeits-Cluster in Schrems: Mittlerweile 27 Fälle

Von nachrichten.at/apa   24.September 2020

Am Vortag waren 15 Erkrankte gezählt worden. Geortet wurden nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) nun Verbindungen der Hochzeit türkisch-stämmiger Personen vom 12. September zu einer Verlobungsfeier, die eine Woche später ebenfalls in Schrems über die Bühne ging.

"Personen, die bei der Hochzeit waren, haben auch die Verlobungsfeier besucht", sagte ein Sprecher von Königsberger-Ludwig. Das Fest mit rund 100 Teilnehmern habe am 19. September im Freien stattgefunden. Bisher habe es in diesem Zusammenhang noch keinen positiven Corona-Test gegeben, wurde betont. Erhebungen seien allerdings am Laufen. Die Gästeliste sei wegen Besuchern aus dem Nachbar-Bundesland auch nach Oberösterreich geschickt worden.

Der Schremser Hochzeits-Cluster könnte auch in Linz eine Fallhäufung ausgelöst haben: Nach einer Hochzeitsfeier am Samstag im Palais Kaufmännischer Verein wurde eine Person positiv getestet. Der betroffene Gast soll zuvor auch in Schrems dabei gewesen sein. Tischnachbarn sollen sich bei der Gesundheitsbehörde in Linz melden. >> Die Details 

Bürgermeister soll "Ausreden lassen"

Die ÖVP hat indes den SPÖ-Bürgermeister Karl Harrer in die Pflicht genommen. Dieser soll "Ausreden lassen und Verantwortungsbewusstsein zeigen", forderte Tobias Spazierer, Stadtrat von Schrems und ÖVP-Fraktionsführer im Gemeinderat, am Donnerstag in einer Aussendung.

Harrer schiebe "alle Verantwortung" in der Causa von sich. Zudem behaupte er "wider der klaren Rechtslage zum Zeitpunkt der Hochzeitsfeier, die für derartige Veranstaltungen eine Obergrenze von 200 Personen vorgesehen hat", dass eine Zulassung für 350 Menschen möglich gewesen wäre.

Unter den 181 Covid-19-Fällen, die bis Donnerstagfrüh neu hinzugekommen sind, seien 27 Infizierte aus Schulen. Es handle sich um Schüler und Pädagogen gleichermaßen, sagte der Sprecher. Rund zwei Drittel der 181 nunmehr Erkrankten hätten sich bereits in Quarantäne befunden.

In Niederösterreichs Spitälern wurden unterdessen zwei weitere Covid-Abteilungen in Betrieb genommen. In Mödling und Tulln gibt es nun jeweils eine abgegrenzte Station für am Coronavirus Erkrankte.

  • Video: Der Veranstalter versichert, sich an die Sicherheitsvorschriften gehalten zu haben:

Konflikt um die Zahl der Gäste

Am Mittwoch kam es zu einem Streit um die Zahl der Gäste. Veranstalter und Gäste der Hochzeit bestreiten, dass, wie vielfach berichtet, bis zu 700 Gäste auf der Hochzeit gewesen seien. Von den 700 Personen könne keine Rede sein. Außerdem habe man sich an die Corona-Regeln gehalten, sagten Verwandte des Brautpaars der Zeitung "Heute".  

Dass es sich um insgesamt 700 Menschen gehandelt habe, konnte am Mittwoch nicht bestätigt werden. Das Fest sei für maximal 350 Personen angemeldet gewesen. Wie viele tatsächlich da gewesen sind, stehe nicht fest. Eine inzwischen übermittelte Gästeliste umfasse 207 Namen, so der Sprecher. 

Heinzl bestätigte am Mittwoch zudem, dass es zu Verzögerungen beim Contact Tracing gekommen sei. Dies deshalb, weil die ersten positiv Getesteten nicht davon informiert hätten, dass sie an der Hochzeit am 12. September teilgenommen hatten. "Wir wurden eine Woche lang hinsichtlich der Kontakte angelogen", zitierten die "Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN") Bezirkshauptmann Stefan Grusch am Dienstag. Er drohte mit Klagen.

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26. April 2024