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Bei Operation in England Brustkorb mit Taschenmesser geöffnet

Von nachrichten.at/apa, 02. Oktober 2024, 13:31 Uhr
Schweizer Messer
(Symbolbild) Bild: Reuters

Mit einem Schweizer Taschenmesser, mit dem er sich sonst Äpfel schneidet, hat ein Chirurg in England operiert.

Der Arzt habe den Brustkorb mit dem Mehrzweckutensil geöffnet, berichtete die BBC. Die Patientin oder der Patient überlebte die ungewöhnliche Operation. Die Klinik in der südenglischen Stadt Brighton sprach von einem Notfall. Es habe sich um einen dringenden Eingriff gehandelt, und der Arzt habe kein steriles Skalpell gefunden.

Zugleich betonte das Krankenhaus, das Vorgehen des Chirurgen habe "nicht dem üblichen Vorgehen entsprochen und wäre nicht notwendig gewesen". Die BBC zitierte aus internen Unterlagen, dass Kollegen das Verhalten "fragwürdig" gefunden hätten und zudem sehr überrascht gewesen seien, dass der Mediziner kein Skalpell finden konnte. Die Klinik steht bereits wegen zahlreicher anderer Vorfälle in der Kritik.

"Überrascht und entsetzt mich"

"Es überrascht und entsetzt mich", sagte Graeme Poston, ein Sachverständiger für klinische Fahrlässigkeit, dem öffentlich-rechtlichen Sender. "Erstens ist ein Taschenmesser nicht steril. Zweitens ist es kein Operationsinstrument. Und drittens muss die gesamte Ausrüstung vorhanden gewesen sein."

Laut BBC untersucht die Polizei bereits mindestens 105 Fälle mutmaßlicher ärztlicher Fahrlässigkeit bei dem Krankenhaus-Betreiber und erwägt eine Anklage wegen Totschlags. Die Rede ist von mehreren vermeidbaren Todesfällen bei Operationen sowie von einem "Klima der Angst". Der britische Gesundheitsdienst NHS gilt als chronisch überlastet und unterfinanziert.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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2good4U (19.467 Kommentare)
am 03.10.2024 07:24

Vielleicht hatte der Arzt ein Sponsoring von Victorinox?

Wie man sieht ist das Messer sehr vielfältig einsetzbar.

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soistes (2.469 Kommentare)
am 03.10.2024 09:05

Und das mit lebenslanger Garantie.

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danielsteiner (522 Kommentare)
am 02.10.2024 18:41

Ein Blick ins britische Gesundheitssystem ist ein Blick in unsere Zukunft, falls Blau und Schwarz erneut fuhrweken dürfen.

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soistes (2.469 Kommentare)
am 02.10.2024 17:27

Lieber so als tot.
Es gibt genug Beispiele von Lebensrettung ohne steriles Werkzeug.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.069 Kommentare)
am 02.10.2024 18:53

Aber nicht im Krankenhaus!
Da sollten Skalpelle bereitliegen...

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jack_candy (8.656 Kommentare)
am 02.10.2024 14:13

"chronisch überlastet und unterfinanziert" - das ist die Folge der konservativen Regierungen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Erst werden staatliche Institutionen kaputtgespart und heruntergewirtschaftet, und dann dürfen sich private unternehmen die Rosinen herauspicken.

Der NHS hatte einmal einen hervorragenden Ruf. Die neue englische Regierung hat jetzt das Problem, das viele Mitte-links oder linke Regierungen haben, die nach rechten Regierungen an die Macht kommen: Statt dass sie ihre eigenen Ideen umsetzen können, für die sie gewählt wurden, müssen sie erst einmal aufräumen und reparieren, was ihre Vorgänger kaputt gemacht haben.

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paule123 (19 Kommentare)
am 02.10.2024 15:20

das stimmt so nicht ganz. der gute ruf der nhs ist aus dem vergangenem jahrhundert, vielleicht war das gesundheitssystem noch unter thatchers zeit vorbildlich (nicht unbedingt wegen ihr, aber die zeitschiene könnte passen). ich bin nicht sicher, wann die qualität verloren ging, aber 1997-2010 war eine linke regierung an der macht, die haben es auch nicht hinbekommen, die qualität zu heben.

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mundl_sackbauer (24 Kommentare)
am 02.10.2024 16:00

Genau so is es, Jack.
Wenn man sich ein wenig auskennt, dann weiß man, das das NHS um Längen besser ist, als das hochgelobte österreichische System. Die 3.000 Deutschen/Schweizer/Ö Ärzte, die im NHS arbeiten, sind dort nicht wegen den schönen Frauen, dem guten Essen oder dem tollen Wetter, sondern weil sie die Arbeit als Arzt dort, dem mitteleuropäischen System vorziehen.

Wenn die Patienten nur wüssten, was hinter verschlossenen Türen in Ö so läuft....

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Coolrunnings (2.606 Kommentare)
am 03.10.2024 06:12

"Wenn die Patienten nur wüssten, was hinter verschlossenen Türen in Ö so läuft.."
Da.muss ich Ihnen (leider) zustimmen. Bin seit 35 Jahren in der Gesundheitsbranche und obwohl es mittlerweile Geräte gibt ,von denen man vor 35 Jahren nicht gewagt hätte zu träumen (hochauflösende MR,CT,Ultraschall usw .) ist das 'System" massiv schlechter geworden. Einerseits fehlen Anwender,Pflege die sich genügend damit auskennen, oder zu wenig Zeit haben, und andererseits geht es bei manchen (speziell im niedergelassenen Bereich ) nur mehr um möglichst viel Kohle
machen.....

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.069 Kommentare)
am 02.10.2024 17:13

Ist möglicherweise ein Blick in die Zukunft.
Dann braucht man nur englische und NHS durch Österreichische Gesundheitskasse ersetzen.

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