An jedem Schultag verkehren mehr als 150.000 "Elterntaxis"
WIEN. Jedes fünfte Kind werde mit dem Auto in die Schule gebracht, berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Pro Schultag seien das zuletzt mehr als 150.000 "Elterntaxis" gewesen. Das verursache im Umfeld der Schulen oft ein Verkehrschaos und zudem erlernen die Kinder das Verhalten im Straßenverkehr nicht wirklich.
Am 2. September beginnt in Ostösterreich die Schule, eine Woche später in den übrigen Bundesländern. Vor allem Volksschulkinder haben laut VCÖ meist einen kurzen Schulweg, der gut zu Fuß gegangen werden kann. "Damit kommen die Kinder auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung und sie erlangen vor allem Kompetenz für das Verhalten im Straßenverkehr", sagte Markus Gansterer vom VCÖ. Rund 80 Prozent der Kinder kommen in Österreich zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad in die Schule.
Mit Kindern im Volksschulalter sollte die Schlussphase der Ferien genützt werden, den Schulweg zu üben, vor allem für die fast 90.000 Schulanfänger und für Schulwechsler ist das wichtig. Meist gibt es mehrere mögliche Wege, entscheiden sollte man sich für den besten und nicht unbedingt den kürzesten: also jene Route wählen, auf der weniger Autos fahren und weniger Straßen zu überqueren sind. Abgestellte Fahrzeuge können Kindern die Sicht verstellen. Der VCÖ fordert deswegen eine Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter.
Kinder alleine unterwegs – was ist eigentlich erlaubt?
Ab welchem Alter Kinder alleine unterwegs sein dürfen – zu Fuß, mit Öffis, Rad, Scooter & Co. – ist nur teilweise klar geregelt. Generell gilt die Aufsichtspflicht für Erziehungsberechtigte bis zum 18. Lebensjahres des Kindes. Mit zunehmendem Alter können die Eltern ihre Aufsicht aber lockern", erklärt ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer.
Alleine in Bim, Bus und Bahn – ab sechstem Geburtstag erlaubt
Öffentliche Verkehrsmittel dürfen Kinder im Prinzip ab dem sechsten Geburtstag beziehungsweise ab der Schulpflicht alleine nutzen. Ob die Kinder wirklich fähig beziehungsweise nicht fähig sind mit sechs Jahren schon alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, liegt im Allgemeinen an der Einschätzung der Eltern.
Alleine mit Rad, Scooter & Co – ab zwölf Jahren erlaubt
Die Regelung ist eindeutig: Unter zwölf Jahren dürfen Kinder nur unter Aufsicht einer mindestens 16-jährigen Person mit dem Rad und Co. unterwegs sein. Eine Ausnahme gibt es bei Kindern mit dem Radfahrausweis, diesen können sie ab dem vollendeten zehnten Lebensjahr, nach Ablegen einer Prüfung, bekommen.
Alleine mit Taxi – bis 14 Jahre nur mit Zustimmung der Eltern
Taxi und Mietwagen sind in der Regel nicht üblich um in die Schule zu kommen, aber durchaus möglich. Bis 14 Jahre dürfen Kinder nur mit der Zustimmung der Eltern einen kostenpflichtigen Fahrdienst nutzen. Kinder zwischen sieben und 14 Jahren gelten als „beschränkt geschäftsfähig“, das bedeutet, dass sie ohne Zustimmung der Eltern nur kleine Einkäufe tätigen dürfen.
Sehr interessantes Titelbild : 2 Kinder von hinten fotografiert : gesenkter Kopf, angewinkelte Arme - die Beiden lesen beim Marschieren sicher gerade ein Buch !
Das ist löblich, jedoch sollten sie das besser sicherheitshalber in einem Stadtgeländewagen machen ...
Ich bin auch so ein böses Elterntaxi. Gebe ich zu.
Warum? Weil ich um diese Zeit sowieso in meine Arbeit fahre, und die Strecke kann ich nur mit dem Auto fahren. Nachdem die Schulen meiner Kinder so gut wie auf dem Weg liegen, kann ich sie auch gleich mitnehmen. Würden sie mit dem Bus fahren, wäre es um nix anders, außer dass sie früher aus dem Haus müssten.
Warum ich deswegen ein "Helikoptereltern" sein soll, und meine Kinder "hilf- und planlose Geschöpfe", kann ich nicht nachvollziehen, lieber betterthantherest. Sie wissen sehr wohl, wie sie allein in die Schule kämen. Es ist nur einfach praktischer so, und ganz sicher keine zusätzliche Fahrt (das würde ich niemals machen).
So manchem Schüler würden ein paar Schritte garnicht schaden.
Wie man hört, wird beabsichtigt, Schulen zusammenzulegen. Es ist die Forderung aufgetaucht, Schulen zu konzentrieren, dass jede Schule mindestens 800 Schüler hat. Der Schulweg wird dann für die Wenigsten zu Fuß erreichbar sein. Sicherheit am Schulweg ist eh kein Thema.
Die Helikoptereltern von heute erziehen völlig hilf- und planlose Geschöpfe von morgen.
Wir werden noch viel Freude daran haben.
Pauschal-Urteile sind immer falsch !
Es brettern auch nicht alle Achtjährigen mit dem Auto über eine Autobahn.
auch freitags - wenn die Kinder demonstrieren marschieren, zum Klimaschutz? *fg*