Blitzeis - A1 nach Massenkarambolage wieder befahrbar

ST. PÖLTEN. Ein Toter und zwölf Verletzte - das ist die Bilanz einer Massenkarambolage, die sich Dienstagnachmittag auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten ereignet hat. Im ganzen Land gab es Unfälle und Staus, Schuld war plötzlich auftretendes Blitzeis.
70 Pkws und 30 Lkws waren bei dem Unfall beteiligt. Wie die Landespolizeidirektion NÖ Mittwochfrüh mitteilte, wurde die A1 nach stundenlangen Aufräumarbeiten um etwa 3.20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Unfallserie forderte ein Todesopfer, zwölf Personen wurden verletzt. Insgesamt waren 190 Mann der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.
Bild: Plutsch
Die Massenkarambolage kurz nach 17.00 Uhr erstreckte sich von Straßenkilometer 69 bis 71. Unfälle ereigneten sich auch auf der Gegenfahrbahn bei Loosdorf. Je ein Notarzthubschrauber (C 15) und -wagen sowie zehn Rettungsfahrzeuge rückten aus.
Rettungsgasse funktionierte nicht - Einsatzkräfte zu Fuß
Außerdem standen sechs Feuerwehren im Einsatz, sagte Resperger. Ein 40-Tonner sei umgestürzt. Involviert war laut dem Feuerwehrsprecher auch ein Autobus, in dem es jedoch keine Verletzten gegeben habe. Die Unfälle auf der Richtungsfahrbahn Wien forderten Spielbichler zufolge ebenfalls Leichtverletzte. Alle wurden an einer Sammelstelle versorgt.
Der Sprecher von "144 - Notruf NÖ" berichtete auch, dass die Rettungsgasse zu Beginn überhaupt nicht funktioniert habe. Einsatzkräfte hätten ihre Autos stehen gelassen und ihren Weg zu Fuß fortgesetzt.
Versicherung wickelt alle Schäden ab
Insgesamt 42 Fahrzeuge sind bei der Massenkarambolage am Dienstagnachmittag auf der Westautobahn (A1) im Raum St. Pölten beschädigt worden. Nach einem solchen Unfall ist die Verschuldensfrage für die einzelnen Beteiligten meist schwer zu klären. Sind mehr als 20 inländische Fahrzeuge involviert und gibt es eine Unfallursache, spricht man in Österreich bei Versicherungen von einer Massenkarambolage. In diesem Fall beauftragt der Versicherungsverband eine Versicherung, die Schadensabwicklung für alle Gesellschaften zu übernehmen, sagte Dagmar Hauser, Sprecherin des Versicherungsverbandes.
Im Normalfall machen Schadenreferenten einer regionalen Versicherung erste Erhebungen am Unfallort, diese Informationen werden an den Versicherungsverband weitergeleitet. Dann entscheidet ein Gremium im Verband, ob der "Maßnahmenplan für Massenkarambolagen" in Kraft tritt und beauftragt gegebenenfalls eine österreichische Versicherung mit der Schadensabwicklung für alle beteiligten Gesellschaften. Welche Versicherungsanstalt für die Regulierung nach der Karambolage auf der Westautobahn zuständig ist, war am Mittwoch laut Hauser noch nicht bekannt.
OÖ: Massenkarambolage in Tunnel - mehrere Verletzte
Ein 78-jähriger Pensionist aus St. Pantaleon kam Dienstagnachmittag im mittleren Tunnel der Umfahrung Dietachdorf mit seinem Jeep auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern und stieß frontal gegen den entgegenkommenden Wagen eines 49-jährigen Arbeiters aus Kronstorf. Drei nachkommende Fahrzeuglenker konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachten gegen die beiden bereits total beschädigten Autos.
Bild: foto-kerschi.at
Der Pensionist, der Arbeiter und zwei weitere Fahrzeuglenker aus Steyr und Linz, 37 und 29 Jahren alt, wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der fünfte Autofahrer, ein 46-Jähriger aus Dietach, blieb unverletzt.
Die B309 musste für die Aufräumungsarbeiten bis 19:00 Uhr zur gesperrt werden.
Kärnten: Verletzte bei zwei Tunnelcrashs
Bei weiteren zwei Serienunfällen wurden auf der A2 in Kärnten 29 Menschen verletzt.
Bild: APA
Bis zur Tunneldecke aufgekeilte Fahrzeuge. Dieses Bild bot sich am Dienstag den Einsatzkräften im Herzogbergtunnel auf der A2 bei zwei Massenkarambolagen, die beinahe zeitgleich, aber unabhängig voneinander passierten.Der größere der beiden Unfälle ereignete sich in Fahrtrichtung Kärnten mit fünf beteiligten Lkw und 14 Pkw. Alle Menschen konnten lebend aus den Fahrzeugen geborgen werden. Bei dem zweiten Unfall waren drei Fahrzeuge, davon zwei Lkw, ineinander gekracht. Laut dem Roten Kreuz wurden insgesamt 29 Personen verletzt, sechs davon schwer. Auch Kinder waren unter den Verletzten. Die Unfallursache ist noch unklar. Die Fahrbahn sei zwar nass, aber nicht schneebedeckt gewesen, heißt es.
Der Herzogbergtunnel war in beiden Fahrtrichtungen stundenlang gesperrt und konnte erst am späten Nachmittag wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Auch Niederösterreich blieb nicht verschont
Verkehrsunfälle ereigneten sich am Dienstagnachmittag und am frühen Abend bei winterlichen Verhältnissen auch auf anderen hochrangigen Straßen in Niederösterreich. Auf der Richtungsfahrbahn Wien der Südautobahn (A2) bei Bad Vöslau (Bezirk Baden) kollidierten sechs bis sieben Autos. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Auf der Donauuferautobahn (A22) beim Knoten Stockerau (Bezirk Korneuburg) landete ein Pkw im Wald. Eine Person erlitt leichte Verletzungen, so Spielbichler
An der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) bei der Ausfahrt Laxenburger Straße im Gemeindegebiet von Vösendorf (Bezirk Mödling) krachte ein Auto gegen einen Baum. Zwei verletzte Kinder wurden per Notarzthubschrauber bzw. von einem Fahrzeug des Roten Kreuzes ins AKH gebracht.
Einen Leichtverletzten forderte ein Überschlag auf der Stockerauer Schnellstraße (S5) bei Tulln. Ein Unfall ereignete sich auch auf der Tullner Straße (B19) zwischen der Tullner Donaubrücke und der Auffahrt zur S5. Bilanz: Je ein Schwer- und Leichtverletzter. Einen Schwerverletzten forderte laut Spielbichler außerdem ein Pkw-Überschlag auf der B29 bei Kilb (Bezirk Melk).