3.571 Fußgänger-Unfälle im Jahr 2023 - Risiko steigt mit Dunkelheit
WIEN. Das Risiko für Fußgängerinnen und Fußgänger im Straßenverkehr steigt mit der Dunkelheit. Ab November nimmt es spürbar zu, warnt der ÖAMTC.
"Mit der Zeitumstellung am kommenden Wochenende wird es wieder zeitiger dunkel. Viele Wege - vor allem am späten Nachmittag und frühen Abend - werden dann bei schlechteren Sichtverhältnissen zurückgelegt", sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé am Freitag. 2023 gab es mit 3.571 Unfällen mit Fußgängerbeteiligung einen Anstieg.
52 Fußgänger getötet
52 Personen seien damals ums Leben gekommen. Zuvor sei die Zahl der Fußgänger-Unfälle und der dabei getöteten Personen in den vergangenen zehn Jahren hingegen insgesamt zurückgegangen, hieß es weiter. 2022 waren es 3.428 Unfälle und 49 Tote, 2013 noch 4.290 Unfälle und 82 getötete Passanten.
Seit 2018 ereigneten sich demnach jährlich durchschnittlich 3.352 Unfälle mit Beteiligung von Zu-Fuß-Gehenden, 28 Prozent davon in den Monaten November, Dezember und Jänner. Der Anteil der tödlichen Fußgängerinnen-Unfälle lag in diesen drei Monaten sogar bei 36 Prozent, berichtete der ÖAMTC basierend auf Daten von Statistik Austria.
Besonders gefährdet seien Ältere: 42 Prozent der ums Leben gekommenen Fußgängerinnen und Fußgänger waren älter als 74 Jahre. Dabei stammten nur 14 Prozent aller Unfallbeteiligten aus dieser Altersgruppe.
Viele Unfälle auf Schutzwegen
Etwa ein Drittel der Fußgänger-Unfälle passiere auf Schutzwegen, pro Jahr seien es im Schnitt in etwa 1.000 Unglücke mit Personenschäden und neun Tote. Das entspreche fast einem Drittel aller Unfälle mit Zu-Fuß-Gehenden und einem Fünftel aller getöteten Passantinnen und Passanten. Der ÖAMTC fordert daher bauliche Verbesserungen: Wesentlich seien gute Sichtbeziehungen zwischen Lenkenden und Fußgängern, niedrige Annäherungsgeschwindigkeiten der Fahrzeuge und gute Beleuchtung des Schutzweges.
Auch eine bessere Sichtbarkeit der Passanten selbst hilft viel, etwa durch helle Kleidung und Reflektoren. "Eine mit Reflektoren ausgestattete Person ist aus circa 130 Metern Entfernung zu erkennen, eine dunkel gekleidete erst aus circa 25 Metern", sagte Nosé.