Zahl der Arbeiterkammer-Beratungen stieg auf Vorkrisenniveau
LINZ. Rund 316.000 Beratungen wurden im Vorjahr von der AK OÖ durchgeführt – nahezu 7600 abgeschlossene Rechtsfälle.
Insgesamt 316.040 Beratungen haben Experten der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich im Vorjahr geleistet. Der Großteil davon – 245.965 – wurde per Telefon abgewickelt. Deutlich weniger Konsumenten – um 40 Prozent weniger als vor Beginn der Coronakrise – kamen mit ihren Problemen hingegen persönlich zur AK: 37.011. Der Rest wurde schriftlich abgeklärt. Obwohl auch das Jahr 2021 von der Corona-Pandemie geprägt gewesen war, sei die Zahl der Beratungen sowie die von der AK erstrittenen Beträge auf das Vorkrisenniveau zurückgegangen, sagte Ernst Stummer, stellvertretender Direktor der AK OÖ, gestern bei einem Medientermin anlässlich der "Leistungsbilanz 2021".
Die Beratungspraxis in der AK Linz sowie in den 14 Bezirksstellen sei hauptsächlich von den Fragen zu den jeweils gerade gültigen Corona-Regeln am Arbeitsplatz geprägt gewesen. Gegen Jahresende seien dann noch vermehrt Anfragen von Beschäftigten zu den 3G-Regelungen und zur geplanten Impfpflicht dazugekommen. Hinzu kamen aber auch Fragen zum Arbeitsrecht wie etwa der Auflösung des Arbeitsverhältnisses, Prüfung von Arbeitsverträgen oder auch Fragen rund um das Entgelt, sagte Stummer. Im Arbeitsrecht hätten sich die Beratungen vorwiegend um Kündigungen, nicht bezahlte Überstunden oder ausstehende Lohn- und Gehaltszahlungen gedreht, während es im Sozialrecht vorwiegend um Pensionen, Pflegegeld sowie um das Arbeitslosengeld gegangen sei.
Reichten Beratungen nicht mehr aus, kamen die AK-Juristinnen und -Juristen zum Zug: 12.700 Rechtsakte wurden im vergangenen Jahr bearbeitet. 7600 Rechtsfälle konnten für die AK-Mitglieder in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten sowie in Insolvenzverfahren gerichtlich oder außergerichtlich zu einem Abschluss gebracht werden. "Die Erfolgsquote im Arbeitsrecht lag bei über 80 Prozent", sagte Stummer.
AK-Präsident Andreas Stangl führte aus, dass die AK OÖ im Vorjahr insgesamt 89,2 Millionen Euro und damit deutlich weniger als im Jahr zuvor erkämpft habe. Dies sei auf den Rückgang der Insolvenzen zurückzuführen, sagte Stangl: Wurden 2020 in Insolvenzverfahren 46,4 Millionen Euro für die betroffenen Beschäftigten erkämpft, so waren es im Vorjahr 10,3 Millionen Euro. Grund dafür seien die großzügigen Corona-Hilfen für Unternehmen, die zahlreiche Firmenpleiten verhindert hätten.
Kritisch sieht Stangl die Impfpflicht. 3G solle am Arbeitsplatz erhalten bleiben. "Ich glaube, dass es nicht gerechtfertigt ist, dass ich als Firma entscheide, ob 2G oder 1G gilt", sagte Stangl.
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