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Wolf im Mühlviertel wurde totgebissen

Von Michael Schäfl   31.Juli 2021

Vor einer Woche fanden Spaziergänger in einem Wald in Helfenberg einen stark verwesten Tierkadaver. Er ähnelte einem Wolf, daher meldeten sie den Fund an die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach, die den Wolfsbeauftragten des Landes verständigte. Gestern lagen nun die Ergebnisse der vom Land in Auftrag gegebenen Obduktion der Veterinär-Uni Wien vor: Bei dem gefundenen Kadaver handelt es sich tatsächlich um Überreste eines Wolfes.

Allerdings wurde das Tier nicht wie angenommen abgeschossen, sondern von einem Wildschwein oder einem anderen Wolf gebissen. Eine DNA-Probe soll Aufklärung bringen.

Tiefe Verletzungen

"Von außen sah es so aus, als wäre der Wolf abgeschossen worden, doch die inneren Verletzungen passen nicht dazu", sagt Martin Eisschiel, Bezirksjägermeister von Rohrbach. "Das kommt uns Jägern etwas entgegen, denn die Aufregung, dass jemand einen Wolf geschossen haben könnte, war groß." Laut Untersuchung handelte es sich bei dem Tier um einen zweijährigen männlichen Wolf. Er war an seinen Verletzungen erlegen: Der Rüde hatte Stich- und Bisswunden am Haupt und an der Brust.

Ein Verletzungsmuster, das zu einer Wildschweinattacke passen könnte, sagt Eisschiel. "Die Verletzungen könnten gut zu den Hauern von Wildschweinen passen. Vermutlich hatte der junge Rüde keine Erfahrungen im Umgang mit Wildschweinen. Ein einzelner Wolf hat da keine Chance." Im Grenzgebiet zu Tschechien gibt es ein massives Wildschweinvorkommen. "Sie kommen in der Nacht nach Oberösterreich und richten Schaden an landwirtschaftlichen Kulturen an", sagt Eisschiel. "Hier könnte es zu dem Zusammenstoß von Wolf und Schwein gekommen sein." Das Skelett des Wolfes soll dem Linzer Biologiezentrum zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt werden.

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23. April 2024