"Wir wechseln ja nicht nur Türschilder aus"
LINZ. Alfred Klampfer über sein erstes Semester als Chef der Bildungsdirektion: "Wir haben viel geschafft, aber der Weg ist noch weit".
Zeugnistag! So wie 190.000 Schüler und 20.000 Lehrer hat auch deren oberster Chef das erste Halbjahr hinter sich gebracht – sein erstes als Bildungsdirektor in Oberösterreich. Doch welche Noten schreibt sich Alfred Klampfer selbst ins Zeugnis? Er sei zufrieden damit, wie der Prozess der Umwandlung des Landesschulrates zur Bildungsbehörde läuft, sagt der 54-Jährige: "Wir haben schon viel erreicht."
OÖN: Herr Klampfer, welche Noten gibt’s für den Bildungsdirektor nach dem ersten Semester?
Klampfer: Ich entscheide mich lieber für eine verbale Beurteilung (lacht). Ich bin nicht unzufrieden. Es ist uns einiges gelungen, was wir uns vorgenommen haben. Aber so ein Umwandlungsprozess dauert länger als nur ein Semester. Der Weg ist noch weit.
Was ist gelungen?
Wir kennen jetzt die Strukturen. Wir haben die Zahl der Bildungsregionen von 18 auf sechs reduziert und wissen, wie sie definiert sind. In jeder Region werden ehemalige Landes- und Pflichtschulinspektoren für alle Schularten zuständig sein, von der Sonderpädagogik bis zum Hochbegabten. Jetzt befinden wir uns in der Teamfindungsphase und müssen entscheiden, wer wofür konkret zuständig ist. Die Leiter der Bildungsregionen wurden bisher interimistisch bestellt, in den nächsten Wochen folgen die Ausschreibungen. Bis Sommer sollen diese Posten fix besetzt sein.
Was waren Ihre schönsten Momente als Bildungsdirektor?
Wenn ich gesehen habe, welch tolle Arbeit an unseren Schulen geleistet wird.
Was ist das Tolle?
Die Vielfalt unserer Schulen und das Engagement, mit dem die Lehrer mit den Kindern arbeiten.
Was läuft noch nicht rund in der neuen Bildungsdirektion?
Wir befinden uns mitten in einem Prozess. Wir wechseln ja nicht nur Türschilder aus. Das ist eine riesige Umstellung, die auch bei den Mitarbeitern mit Unsicherheit verbunden war. Wir dürfen uns nicht von der Angst leiten lassen. Wir werden Bestehendes, das gut lief, erhalten. Wir sind jetzt so weit, dass alle an einem Strang ziehen.
Wie sehen Sie Ihre Aufgabe als Bildungsdirektor?
Ich möchte die Rahmenbedingungen schaffen, dass Lehrer und Schüler im Schulsystem gut arbeiten können. Unser Anspruch ist, dass Oberösterreich national und international im Bildungsbereich zu den Spitzenregionen gehört. Da können wir auf einem guten Fundament aufbauen. Aber es zählt nicht nur das Wissen. Wichtig ist auch, dass Kinder grüßen können oder teamfähig sind.
Wohin soll sich die Bildungsdirektion entwickeln?
Sie soll eine pädagogische Behörde sein. Wir dürfen bei allem Tun die Kinder nicht aus den Augen verlieren, sie müssen im Mittelpunkt unseres Handelns stehen. Die Bildungsdirektion muss eine Anlaufstelle sein für Lehrer, Eltern und Schüler, die im Bedarfsfall hilft, Informationen gibt, aber auch rechtliche Schritte einleitet.
Was wünschen Sie Schülern und Eltern für die Ferien?
Gutes Wetter! Und viel Ruhe, um ausspannen zu können. Das gilt auch für jene, die Probleme haben. Und danach: rechtzeitig mit dem Lernen beginnen!
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Frei nach Dilbert: Renaming the department ;<) Schöne Ferien !
Was hat sich denn wirklich geändert? Türschilder wurden ausgetauscht und die gleichen nur aus parteipolitischen Gründen bestellte sogenannte Führungskräfte verwalten weiterhin ihre Ämter? Und das soll eine Reform sein?
Na geh das Einzige was geschehen ist, dass heuer die Zeugnisse im Semester wieder auf weißes Papier gedruckt werden müssen, nachdem voriges Jahr Zeugnispapier und vor 2 Jahren weisses Papier verwendet wurde
Hab beinahe den Eindruck, du musst es ja wissen.
Wenngleich sich die Frage woher stellt woher?
Doch sicher voll involviert.