"Wir löschen nicht nur": Besondere Gefahren fordern Spezialeinheiten
OBERÖSTERREICH. Die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren gehen weit über das Löschen hinaus.
Zu 9850 Brandeinsätzen und 39500 Einsätzen technischer Natur mussten die 914 Feuerwehren des Landes heuer schon ausrücken. Schon seit Jahrzehnten sind Brände nicht mehr das "Hauptgeschäft" der Feuerwehren. Um die vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können, stellt die Feuerwehr ein Heer an Spezialisten. Diese sind über ein ausgeklügeltes Stützpunktwesen organisiert. "Fast ein Drittel unserer Feuerwehren betreiben auch einen Spezial-Stützpunkt", verrät Markus Mayr, Chef des Feuerwehr-Katastrophenschutzes in Oberösterreich.
Vielfältig aufgestellt
Die Vielfalt der Spezialkräfte geht einher mit der Vielfalt aller denkbaren Einsatzarten: Es gibt beispielsweise Sprengbefugte, Taucher, Höhenretter oder Strahlenschützer, aber auch speziell ausgestattete Fahrzeuge, wie etwa die "Gefährliche-Stoffe-Fahrzeuge" oder die Öleinsatz-Fahrzeuge.
"Unser großer Vorteil ist, dass wir das alles im Voraus planen und im Ernstfall auf Knopfdruck verfügbar haben", sagt Mayr. Denn um einer Katastrophe oder Schadenslage zu begegnen, braucht es stetige vorausschauende Planung. Diese haben sich die Gemeinden und Feuerwehren übrigens selbst verordnet. In regelmäßigen Abständen wird verpflichtend eine Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung durchgeführt. Darin sind im Prinzip die "normalen" Tätigkeiten der Feuerwehr in einer Gemeinde abgebildet. "Alles, was darüber hinausgeht, ist bei uns im Katastrophenschutz beheimatet", sagt Mayr. Übrigens ist auch dieser einem stetigen Wandel unterworfen, denn die Gefahren nehmen täglich zu. Neue Technologien und neue Materialien bringen auch stets neue Gefahren mit sich. Die Einsatzkräfte müssen sich darauf einstellen und sich immer neu aufstellen.
Auch das Wetter fordert oberösterreichs Kameradinnen und Kameraden immer mehr. Einsätze wegen Sturm, Hochwasser oder wie zuletzt Schneedruck häufen sich und auch darauf müssen die Spezialkräfte vorbereitet sein. Da geht es dann zum Beispiel um Kranfahrzeuge, schwere Rüstfahrzeuge oder Boote.
Doch egal, in welcher Notlage sich die Oberösterreicher befinden, Hilfe gibt es immer und für jeden Bereich – und zwar unter der Nummer 122.