Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wilderer sollen sogar Biber verspeist haben

28. Juli 2021, 00:04 Uhr
Wilderer sollen sogar Biber verspeist haben
Ermittler fanden toten Biber in einer Tiefkühltruhe. Bild: APA/DPA/FELIX HEYDER

WELS. Prozess gegen acht mutmaßliche Wilderer beginnt heute in Wels – Angeklagte bestreiten Tierquälerei.

Wegen Tierquälerei und schwerer Eingriffe in fremdes Jagdrecht – Wilderei – müssen sich ab heute in Wels acht Angeklagte vor Gericht verantworten. Der Prozess sollte ursprünglich bereits im Juni beginnen, war aber wegen eines Richterwechsels verschoben worden. Die Beschuldigten sollen von 2017 bis Juli 2020 im Salzkammergut, aber auch in Salzburg und Niederösterreich in Jagdrevieren illegal mehr als 100 Tiere erlegt haben.

Spatzen, Amseln und Tauben waren vor den mutmaßlichen Wilderern ebenso wenig sicher wie Rehe, Hasen und Fasane. Doch auch Biber, Eichhörnchen und geschützte Tiere wie der Seidenreiher und Bussarde gerieten ins Fadenkreuz der Schützen. Das Motiv war laut Staatsanwaltschaft Wels neben dem Sammeln von Trophäen auch der Genuss von Wildfleisch. Einige Beschuldigte sollen auch Biberfleisch und illegal eingefangene Frösche verspeist haben. Im Fall einer Verurteilung droht ihnen bis zu drei Jahre Haft. "Die Angeklagten sind bisher weitgehend geständig, was die Wilderei betrifft. Sie streiten aber den Vorwurf der Tierquälerei massiv ab", sagt der Welser Staatsanwalt Christoph Weber.

Kostspielige Zielfernrohre, Nachtsichtgeräte, Wärmebildkameras, sogar Schalldämpfer: Den Angeklagten mangelte es, wie die Kriminalpolizei ermittelt hatte, nicht an professioneller Ausrüstung. Auch 78 Gewehre und mehrere Tausend Schuss Munition konnten damals sichergestellt werden.

Hinweise aus der Bevölkerung

Auf die Spur kamen die Ermittler den mutmaßlichen Tätern aufgrund anonymer Hinweise. Denn das nächtliche Schießen in den Wäldern dürfte Anrainern bereits aufgefallen sein. Schließlich wurde ein 27-Jähriger aus Bad Ischl bei einer Verkehrskontrolle angehalten. In seinem Auto befanden sich neben Jagdausrüstung auch Waffen und Munition, obwohl ihm zuvor ein behördliches Waffenverbot auferlegt worden war.

Die Kriminalisten begannen daraufhin, Handys auszuwerten. Auch mehrere Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt und so nach und nach die Mitglieder des Wilderer-Rings aufgedeckt. Dabei entdeckten die Beamten einschlägiges Beweismaterial: so zum Beispiel zu Würsten verarbeitetes Wildfleisch, Trophäen und Tierkadaver, die in Tiefkühltruhen gelagert waren, darunter befand sich auch ein Biber. Der Verdacht, dass mit dem Wildfleisch sogar Handel getrieben worden sei, erhärtete sich demnach aber nicht.

Auf dem Handy eines Angeklagten wurde auch ein Video mit kinderpornografischen Darstellungen gefunden, weswegen sich dieser auch dafür vor Gericht zu verantworten hat.

mehr aus Oberösterreich

Handel mit Drogen und Ausweisen im Salzkammergut: weiterer Täter festgenommen

Magdalena Barth: 37 Milchkühe und ein großer Traum

Diabetes: Steigende Zahlen und längere Wartezeiten

Sternenklare, kalte Nächte lassen die Winzer zittern

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aann (421 Kommentare)
am 28.07.2021 08:36

Wenn die Tiere zum Großteil gegessen wurden geht's ja noch.
Eine Treibjagd von Jägern veranstaltet ist viel mehr Tierquälerei

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen