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Wienerwald: Das Ende einer Tradition in Linz

Von Herbert Schorn, 14. Juni 2019, 00:04 Uhr
Wienerwald: Das Ende einer Tradition in Linz
Am 26. Juni ist Schluss: Für die Gäste Josefine Hametner, Christa und Wolfgang Höllerer, Renate und Karoly Tömpe "einfach schade". Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Mit dem Restaurant am Freinberg schließt das letzte Wienerwald-Lokal Oberösterreichs.

"Das kann nicht sein, da muss man sich wehren", sagt Alois Pausch wie aus der Pistole geschossen. Er sitzt im Gastgarten des Wienerwald-Restaurants auf dem Linzer Freinberg und hat soeben erfahren, dass das Lokal mit 26. Juni schließt. "Mir wird das Lokal abgehen." Das sieht man am Tisch nebenan genauso. "Wo sollen wir uns in Zukunft treffen?", fragt Christa Hollerer. Seit 20 Jahren kommen die Pensionistin und ihre Arbeitskolleginnen monatlich her. "Wir haben’s hier genossen, der Gastgarten, die Aussicht, der Parkplatz, alles passt."

1500 Restaurants in aller Welt

Mit dem Aus für das Restaurant auf dem Freinberg geht eine Ära zu Ende. Von Linz aus hatte Friedrich Jahn mit seiner Hendl-Kette die Welt erobert. Zu Beginn der 1950er-Jahre arbeitete er als Kellner unter anderem im Festzelt des Urfahraner Marktes, bevor er mit seiner Frau in München ein Beisl übernahm. Er nannte es "Linzer Stüberl", servierte Hühnersuppe, später Hendln zum günstigen Preis. Mit dem Lokal legte er den Grundstein für sein Imperium – und stieg zum international respektierten "Hendlkönig" auf.

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere Anfang der 80er-Jahre gab es in 18 Ländern auf vier Kontinenten Wienerwald-Hendl. Jahn war Herr über 1500 Restaurants mit 27.000 Mitarbeitern. Das Prinzip war damals neu: Von der Speisekarte bis zur Einrichtung waren alle Lokale gleich gestaltet. Dadurch konnten die Preise niedrig gehalten werden. Noch heute haben viele den Spruch in den Ohren: "Mutti, heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald."

Wienerwald: Das Ende einer Tradition in Linz
Gründer Friedrich Jahn 1972 am Urfahraner Markt
Wienerwald: Das Ende einer Tradition in Linz
und 2002 mit seiner Biografie Bild: APA

Doch das schnelle Wachstum hatte seinen Preis: 1982 war das Unternehmen überschuldet, die Banken stellten Kredite fällig, Jahn musste verkaufen. Damit begann der Abstieg des Imperiums.

Heute besitzt Peter Binder die Marke Wienerwald in Österreich und betreibt vier Restaurants. Außerdem gibt es fünf Franchise-Fastfood-Lokale namens "Wienerwald fast&fresh", die der 52-Jährige teilweise selbst führt. Das Linzer Lokal wird nach einem Rechtsstreit mit den Eigentümern wegen des Mietvertrags geschlossen, sagt Binder: "In den vergangenen Jahren ging der Umsatz zurück. Im Vorjahr lief das Geschäft noch positiv, heuer nicht mehr."

 

OÖN-TV: Das Ende einer Tradition in Linz, eines der Themen von OÖN-TV am Donnerstag

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Aufstieg und Fall des Linzer „Hendl-Königs“

Friedrich Jahn wurde 1923 in ärmlichen Verhältnissen geboren, machte eine Kellner-Lehre im Lokal des Palais Kaufmännischer Verein in Linz und schloss nach dem Krieg die Hotelfachschule ab. Er arbeitet als Kellner auf dem Urfahraner Markt, später mit seiner Frau Hermine in aller Welt, von Venedig bis Paris. 1955 eröffnete er sein erstes Lokal in München, der Grundstein zum Imperium. Am Höhepunkt verfügte der „Hendl-König“ über 1500 Restaurants mit 27.000 Mitarbeitern. Doch 1982 war das Unternehmen überschuldet, Jahn musste verkaufen, der Niedergang begann.

Aktuell gibt es in Österreich neun Restaurants. In Deutschland kauften Jahns Töchter 2007 die Markenrechte aus der Insolvenzmasse, heute gibt es rund 20 Lokale. Jahn starb 1998.

Das Gebäude in bester Lage bleibt laut den Eigentümern weiterhin ein Gastronomiebetrieb, ein Betreiber werde gesucht. Gerüchte, wonach statt des Lokals ein Wohnprojekt geplant sei, dementieren die Besitzer. In rund sechs Monaten, also Anfang kommenden Jahres, soll das neue Restaurant auf dem Freinberg starten.

Wienerwald: Das Ende einer Tradition in Linz
„Ich komme seit Jahrzehnten gerne her. Ich mag das Essen, die Aussicht ist wunderbar.“ Walter Zifferer, Gast, Linz Bild: VOLKER WEIHBOLD
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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn

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33  Kommentare
33  Kommentare
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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 14.06.2019 20:21

Wird doch nicht ironischer Weise ein KFC hinkommen...

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transalp (10.125 Kommentare)
am 14.06.2019 16:56

Es steht hier geschrieben:
Er starb 1998
Präsentierte seine Biografie 2002.
???
Werter Redakteur Schorn:
Was jetzt?
Bitte mehr Aufpassen !!

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observer (22.212 Kommentare)
am 14.06.2019 16:25

Manche kotzen sich hier aus - in übelster Art und Weise. Das ist ungerecht und flasch. Das Personal dort war sehr nett und aufmerksam, die Backhendel sehr gut und auch das Bier, wobei hier die Marken ein paar mal gewechsslt haben. Einst gab es Ottakringer und Budweiser, zum Schluss Gösser - aber alle Bier gepflegt und gut, jedenfalls besser als in manchem sogennanten Leitlokal in Linz. Richtig ist, dass das die Einrichtung des Lokals dringend einer Renovierung bedürft hätte. Ich wünsche jedenfalls den dort tätigen Personal alles Gute für die Zukunft.

Ansonsten ist es ein Jammer, was am Freinberg ablief. Gab es dort einst einige Lokale, wie das Milchmariandl, den Jägermeierhof und bei der Warte am Berg das Lokal zur Schönen Aussicht - gibt es in Zukunft dort anscheinend gar nichts mehr - eigentlich ein Trauerspiel.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 14.06.2019 18:17

Hier schließe ich mich an.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.309 Kommentare)
am 15.06.2019 08:10

Mit dem Auskotzen liegen Sie nicht falsch. Ich bin vor etlichen Jahren mit einer länger-frisch-Hühnersuppe ebendort mal konditioniert worden, Wienerwald nicht mehr als Nahrungsquelle zu betrachten - ich will damit aber nicht die aktuelle Situation bewerten.

Voll zustimmen kann ich, dass das Gastroangebot fehlt. Warum kann die AK beim Bildungshaus Jägermayr nicht ein - vielleicht sogar sozialintegratives - Cafe machen?

Auch bei der Freinbergwarte gibt es etliche Nebenräume, wo das Magistrat lieber Gartentraktoren und Verkehrstaferl lagert, anstelle ein Cafe zuzulassen.
Wasser und Strom wären schon vorhanden, ein gekiester Gastgarten am Vorplatz unter Bäumen bis auf´s Inventar schon greifbar...

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rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 14.06.2019 15:47

Wienerwald lokale waren seitjeher immer schon grausliche Löchef

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lentio (2.769 Kommentare)
am 14.06.2019 11:53

Da ist er wohl bei der Raiffeisenbank und der Oberbank in Ungnade gefallen. Oder welche regionale Bank hat das „Impdrium“ kaputtgemacht?

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 14.06.2019 11:21

WIENERWALD Freienberg

Ich habe gehört, dass dort ein Seniorenwohnheim errichtet werden soll. Na dann könnten die bisherigen Gasthausbesucher gleich ins neue Heim einziehen Hi, Hi)

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leser (2.221 Kommentare)
am 14.06.2019 10:01

Der Name ist wurscht - Hauptsache es geht wieder weiter.

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vorsicht (3.468 Kommentare)
am 14.06.2019 10:22

nein, es sollte nicht "irgend wie" weitergehen sondern endlich was gescheites gemacht werden. Niemand braucht dort einen "Wienerwald-billig-Ersatz"
Die tolle Terasse alleine ist nichts wert wenn es nach Lack und Fritten stinkt und das kombiniert mit 70er "Ambiente" - schrecklich!!!

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localr (470 Kommentare)
am 14.06.2019 09:52

Großartige Karriere. Die Idee vom Weltimperium war dann doch zu groß .. Ein Leben für den Wienerwald. Vom Kellner zum Millionär - und zurück https://www.amazon.de/dp/7100116120/ref=cm_sw_r_cp_api_i_8d1aDb4BEA1ZM

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vorsicht (3.468 Kommentare)
am 14.06.2019 08:40

Gottseidank sperrt diese schreckliche Stätte (Restaurant kann man dazu nicht sagen) endlich zu!
Diese unschlagbare Toplage verdient nämlich etwas besseres als grottiges take away und Zustellniveau.
Dazu müsste man jedoch am besten die ganze Hütte nebst ihren Billigzimmern endlich abreissen und neu errichten, sonst wird das sicher wieder nichts.....

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vorsicht (3.468 Kommentare)
am 14.06.2019 08:44

Btw. Ich fahre oft mit dem Fahrrad vorbei, schon am Vormittag stinkt es seit Jahren immer nach einer Mischung aus Frittenöl und Lack. Ein Blick in das Innere der Küchenentlüftung sollte die Gesundheitsbehörde interessieren

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spoe (13.502 Kommentare)
am 14.06.2019 08:36

Eine Schande, dass man aus diesem wunderbaren Standort nicht mehr machen konnte. Ein Nachfolger wird es hoffentlich wieder aufleben lassen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 14.06.2019 08:32

na Herr Schurnalist, wieder super recherchiert?
2002 präsentierte er seine Biografie, und 1998 starb er....
So wird's nie was mit dem Kwalitätsblattl - eher mit dem Krawallblattl.

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spoe (13.502 Kommentare)
am 14.06.2019 11:51

Glaubst du etwa nicht an ein Leben nach dem Tod? zwinkern

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 14.06.2019 17:18

Schon, aber nicht als Schurnalist....oder Hendl Jahn.

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Domin1k (383 Kommentare)
am 14.06.2019 07:38

Ich sehe die Schließung als Chance, da man nur hoffen kann dass in Zukunft ein schickes Restaurant nachfolgen könnte. Die Lage ist ja herrlich.

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Fuchsfreund (456 Kommentare)
am 14.06.2019 07:37

...ich hab‘ - obwohl in der Gegend zuhause und oft mit dem Hund dort unterwegs - das Lokal nach ein paar „ungustiösen“ Erfahrungen in den letzten Jahren gemieden.

Ein nettes Lokal in DER Lage müsste ja eigentlich gut gehen....

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soling (7.432 Kommentare)
am 14.06.2019 08:39

Ein Chinese oder "Italiener" wird sich schon finden. Würde für Abwechslung in der Gastrolandschaft in Linz sorgen.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 14.06.2019 08:51

Wenns wenigstens ein echter Italiener würde, keiner vom albanischen, kosovarischen, serbischen oder türkischen Italien.

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schwejk (504 Kommentare)
am 14.06.2019 07:33

Bitte sofort eine staatliche Rettungsaktion starten. Am besten wäre, die Stadt kauft das Gebäude und eine non-profit Organisation betreibt es.
Für unsere Kultur darf uns nichts zu teuer sein

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 14.06.2019 07:04

In so einer Toplage keinen Gewinn zu machen - dazu benötigt man schon eine gewisse Blödheit !
Letztlich nicht schade drum,
die Qualität war miserabel.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 14.06.2019 07:24

Interessant Ihre Feststellung, dass die Qualität miserabel sei. FLINKFLAK1 findet das Essen gut. Dass Geschmäcker so verschieden sein können? Wahrscheinlich kocht Ihr Partner/Partnerin so gut.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 14.06.2019 07:37

Wahrscheinlich hast schlecht geschlafen.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 14.06.2019 08:32

Ihren Beitrag verstehe ich jetzt nicht. Macht nichts!

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( Kommentare)
am 14.06.2019 07:00

Tolle Aussicht, gutes Essen und freundliche Bedienung - einmalig in Linz.
Um diesen Wienerwald wär' wirklich schade.

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Welser12345 (74 Kommentare)
am 14.06.2019 06:29

Die Qualität der OÖN:

Jahn starb 19998.....

Bildunterschrift: ...und 2002 mit seiner Biografie!

Biografie und Foto - Made in Heaven... oder wie?????

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 14.06.2019 08:11

Das selbe dachte ich mir auch, aber zuerst habe ich hier gelesen ob das jemanden auffällt - JA, einen einzigen 🤔

So genau wird die Qualitätszeitung OÖN gelesen ...

Genaue angaben war noch nie die stärke der OÖN Zeitungsmacher, sogar beim Abschreiben denken die nicht ...

Danke das du auch genau liest 😁

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Proking (2.662 Kommentare)
am 14.06.2019 13:47

Sie liegen mit Ihrer Kritik sehr richtig. Allerdings schreiben Sie einen Neuner zu viel.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 14.06.2019 06:19

Hendl Jahn, er und auch sie war ein fleißiges Paar welches man heute mit der Lupe suchen muss!
Er war erst Kellner im Linzer Vereinshaus auf der Landstrasse, war immer um den Gast sehr bemüht, er verstand es mit nötigem Respekt dem Gast zu dienen und hielt dies auch als großer HENDL JAHN bei.
Als er nach München ging, kochte seine Frau Hühnersuppe und er führte diese mit dem Rad in Studentenlokale aus!

Sein Hendl Imperium beschäftigte gar 30.000 Mitarbeiter in 1600 Lokalen weltweit und war ihnen ein guter Chef, welcher selber mit anpackte wenn es notwendig war.
Sein Beispiel mag als Vorbild für junge Unternehmer gelten....

Er verstarb am 16.12.1998 in einem Sanatorium.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 14.06.2019 07:13

Ich frage mich, warum dann alles den Bach hinunterging. Offensichtlich war sein Management grottenschlecht oder sogenannte "Freunde" haben sich an der Kasse bedient. Wenn man so ein Imperium aufbaut, dann gehört schon auch ein gewisser Größenwahn dazu. Es gibt Gastronome, die von einem Lokal schon ganz gut leben können. Wozu muss ich 1500 Lokale eröffnen?

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 14.06.2019 08:12

Die Banken geben dir solange Geld bis die selber sehen, aha das ist großes Geld zu verdienen und dann dreht man den "Hahn" ab ...

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