Wie die Bienen wieder mehr Lebensraum finden sollen
Der Frühling hat diese Woche begonnen, die Natur erwacht zum Leben – verständlich also, dass sich am Freitag gleich drei Landesräte den Themen Naturschutz und Artenvielfalt widmeten.
Etwa 70 derartige Projekte liefen derzeit in Oberösterreich, erläuterte der für Naturschutz zuständige LH-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP) gemeinsam mit Gerald Neubacher, dem Leiter der entsprechenden Abteilung des Landes. "Es gibt etwa 45.000 Tierarten in Oberösterreich, rund 80 Prozent davon sind Insekten", sagte Haimbuchner.
Diverse Einflüsse wie Verbauung und Pestizide würden ihre Anzahl sinken lassen. Daher gelte es, Lebensräume für sie zu erhalten. "Derzeit werden über 500 Flächen untersucht, um festzustellen, ob sich diese als Habitate eignen", beschreibt Haimbuchner ein Projekt. Ist dies der Fall, versucht man, mit den Grundeigentümern Verträge über eine geeignete Form der Bewirtschaftung abzuschließen. "Um bodenbrütende Vögel zu schützen, wird etwa vereinbart, dass statt im Juni erst im Juli gemäht wird", sagt Neubacher.
Als Beispiel für ein erfolgreiches Projekt nennt er ein Schutzprogramm für die Flussperlmuschel, die nun wieder in heimischen Gewässern zu finden ist.
Unterschriften für die Bienen
Das Thema Bodenschutz griff Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) im Rahmen seiner Initiative "Rettet die Bienen" auf, die bereits mehr als 10.400 Unterstützer im Internet unter der Adresse ooebluehtauf.at unterzeichnet haben. "Ein geeigneter Boden ist die Voraussetzung für Artenvielfalt", sagte Anschober. Denn der Boden biete unzähligen Tierarten Lebensraum, viele Wildbienen würden etwa dort nisten. "Derzeit werden in Österreich allerdings täglich rund zwölf Hektar versiegelt", sagte Anschober.
Gemeinsam mit Gerlinde Larndorfer-Armbruster vom Bodenbündnis Oberösterreich forderte er daher mehr Maßnahmen zum Bodenschutz. Dazu gehört eine Novelle des Raumordnungsgesetzes. Diese solle unter anderem beinhalten, dass künftig verstärkt bestehendes Bauland statt Neuwidmungen genutzt und Rücksicht auf besonders wertvolle Böden genommen wird.
Ackerränder als Lebensraum
Den Start der zweiten Saison der Blühstreifen-Aktion kündigte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (VP) gemeinsam mit Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, und Gerhard Rieß vom Maschinenring an. Dabei werden Blühmischungen auf Ackerrändern gesät, um Insekten Lebensraum zu bieten. Im Vorjahr wurden 300 Kilometer derartige Streifen angelegt. "Dieses Ziel wollen wir auch heuer erreichen", sagte Hiegelsberger. (sje/wal)