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"Wer auf Kosten der Zukunft lebt, soll draufzahlen"

21.September 2019

Ottensheim, Linz, Steyr, Ungenach, Lambach, Gmunden, Gunskirchen: In diesen und vielen weiteren Städten und Gemeinden in Oberösterreich fanden am gestrigen Freitag, dem zweiten nach dem Ende der Sommerferien, erstmals wieder Protestaktionen von "Fridays for Future" statt. Bundesweit gab es in mehr als 700 Orten Aktivitäten.

Dieses Mal setzten die Schüler bewusst nicht auf Großdemos, sondern auf "dezentrale" Kundgebungen. Die Klimaschutz-Aktivisten posierten vor den Ortstafeln ihrer Gemeinden. Die Foto-Shootings boten ausreichend Stoff für die Social Media-Kanäle.

"Wer auf Kosten der Zukunft lebt, soll draufzahlen"
Ortstafel-Aktionen gab es zum Beispiel auch in Ungenach.

Doch weil es auf dem Platz vor dem Linzer Mariendom keine Ortstafeln gibt, brachten die angehenden Maturanten, die zuvor einen Gottesdienst gefeiert hatten, kurzerhand ein selbstgebasteltes Linz-Schild und zahlreiche Transparente mit. Die Slogans waren teils kreativ ("Fischers Fritz fischt frisches Plastik"), teils bekannt ("System Change, not Climate Change") und teils frech, dafür unmissverständlich ("Fossile Energieträger sind Kacke").

> Video: Der Klimastreik war auch Thema in OÖN-TV

Eine Schülerin hielt ein Schild hoch, das einen herumliegenden E-Scooter zeigte. Darunter stand in großen Lettern nur "Ein guter Witz". Was damit gemeint ist? "Der Strom für die E-Scooter kommt aus der Steckdose und das ist großteils kein Ökostrom. Außerdem fahren die Leute wegen der Scooter weniger mit dem Rad", argumentiert die Schülerin.

"Es gibt keine rote, blaue oder schwarze Lösung", sagt der 24-jährige Bruckner-Uni-Student Maximilian Bendl. "Es gibt nur eine Lösung: Wer auf Kosten unserer Zukunft lebt und konsumiert, soll draufzahlen."

"Wer auf Kosten der Zukunft lebt, soll draufzahlen"
Klimaaktion auch in Gunskirchen

Die ganze Woche soll es kleinere Aktionen geben, am Freitag in einer Woche, zwei Tage vor der Nationalratswahl, sind dann wieder große Demos geplant. In Linz wollen sich die Schüler "um drei vor zwölf" vor dem Hauptbahnhof sammeln und bis zum Pfarrplatz ziehen. Und dies wird kein unerlaubtes Schulschwänzen mehr sein.

Große Demo nächsten Freitag

Denn Bildungsministerin Iris Rauskala hat gestern per Erlass klargestellt, dass die Schüler "im Rahmen von Schul- oder schulbezogenen Veranstaltungen" an den Klimademonstrationen teilnehmen dürfen. Die Entscheidung darüber treffe die jeweilige Schulleitung. Im Fall der offiziellen Beteiligung haben die Lehrer die Aufsichtspflicht. Zudem will die Noch-Ministerin Umwelt- und Klimaschutz "nachhaltig im Unterricht verankern". (staro)

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Klimastreik in Steyr
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