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Wenn Jung und Alt für das Klima auf die Straße gehen

Von Gerhild Niedoba   30.November 2019

7000 waren angekündigt, gekommen sind letztlich laut Polizei rund 2500 Demonstranten. Die Veranstalter gingen von 4000 aus.

Kampf ums Klima

Einmal mehr sind an diesem Freitag weltweit Millionen Menschen auf die Straßen gegangen, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Auch in Linz sind wieder Tausende zur ?Fridays for Future?-Kundgebung gekommen. Dabei hat sich gezeigt: Immer mehr Erwachsene mischen sich unter die Teilnehmer der ehemals reinen Schüler-Streiks.

Dies tat jedoch der Stimmung und dem Enthusiasmus der Teilnehmer des gestrigen, vierten globalen Klimastreiks keinen Abbruch. Im Gegenteil: "Wir sind sehr, sehr zufrieden, weil sich diesmal ein besseres Bild der Gesellschaft präsentiert hat: Es zeigte sich, dass wir keine reine Schülerbewegung mehr sind", sagte einer der Organisatoren der Linzer Kundgebung, Bjarne Kirchmair. Dass diesmal weniger Teilnehmer gekommen sind, begründete er mit dem allgemeinen Prüfungsstress und den unfreundlichen Wetterbedingungen.

Für Franz Luksch war die Teilnahme eine Selbstverständlichkeit, wie der Pensionist aus St. Martin im Mühlkreis sagte: "Da die ‘Kugel’ während unserer Lebenszeit in diesen Zustand gekommen ist, hat unsere Generation die größte Verantwortung zu tragen", sagte er. "Als vierfacher Opa war mir dies ein großes Anliegen."

Auch die 56-jährige Ärztin Petra Wallentin kam mit Bekannten nach Linz, um für eine bessere Zukunft für ihren Nachwuchs zu demonstrieren. Dementsprechend hielt die Gruppe ein "Parents for future"-Transparent in die Höhe. "Ich finde es unfair und erbärmlich, wenn wir unsere Kinder mit dem Schlamassel alleinlassen", sagte die dreifache Mutter aus Garsten.

"Nur Geld für Straßenbau"

Joe Jörg Hotow nahm in Sportkleidung und auf dem Rad an dem Demozug teil. Als überzeugter Radler ("Ich besitze kein Auto") will der 51-jährige Mühlviertler aus Bad Mühllacken "eine Art Vorbild" sein. "Es ist wichtig zu zeigen, dass man alle Wege mit dem Fahrrad erledigen kann." Pro Monat lege er rund 1000 Kilometer zurück, "heuer bin ich sogar schon 13.500 Kilometer gefahren", sagt er.

Die Umweltaktivisten hatten im Gegensatz zu den Demos im Sommer diesmal einen anderen Weg durch die Innenstadt gewählt: Der Streckenverlauf entsprach der seit Jahren geplanten zweiten Straßenbahnachse. So startete der Tross bei wolkenverhangenem Himmel am Hauptbahnhof und fand sich knapp zwei Stunden später, kurz vor 15 Uhr, bei Sonnenschein zur Abschlusskundgebung in der Tabakfabrik ein: "In Linz werden trotz der Klimakrise weiterhin Milliarden für Straßen ausgegeben, Stichwort Westring und Osttangente. Für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs fehlt hingegen das Geld!", sagte "Fridays for Future"-Aktivist Dominik Haidenthaler (35) und erntete dafür Applaus.

Rund 32 Polizisten waren im Einsatz, von einem Hubschrauber aus wurde das Verkehrsgeschehen beobachtet. Die befürchteten Verkehrsprobleme blieben trotz der demobedingten Straßensperren aus, sagte Einsatzleiter Heinz Felbermayr. "Es hat keine Zwischenfälle gegeben, die Leute haben sich sehr diszipliniert verhalten."

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