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Wenn die Nacht wieder zum Tag werden darf

18.Juni 2021

Seit 468 Tagen ist es dunkel. Keine Lichtershow, keine Musik aus den Boxen, kein Getränk, das über die Bar geht. Und auch niemand, der es entgegennehmen könnte. Am 7. März des vergangenen Jahres war der Musikpark A1 in der Linzer Hamerlingstraße zum bislang letzten Mal bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Fünf Tage später gab es keinen Grund zum Feiern mehr. Die Pandemie kam, die Gäste gingen. Die Sperrstunde der Diskothek dauert immer noch an. Das versprochene Licht am Ende des Tunnels ist nun aber endlich sichtbar.

Ab Donnerstag, 1. Juli, dürfen auch Oberösterreichs Clubs und Discos wieder aufsperren. Und zwar fast so, wie es früher einmal war. Wie die Bundesregierung gestern bekannt gab, gilt bis 22. Juli noch eine Kapazitätsbeschränkung von 75 Prozent Auslastung. Danach dürfen die Türen unter Einhaltung der 3-G-Regel wieder ganz geöffnet werden. Die Maskenpflicht in der Gastronomie entfällt.

"Die Jungen drängen schon"

Der 1. Juli wird für alle Betreiber ein Feiertag. "Wir starten mit einer großen Wiedereröffnungsfeier und freuen uns, dass wir den normalen Rhythmus wiederaufnehmen können", sagt David Milwa, Betriebsleiter des Musikparks. Mit der ganz großen Vorfreude wolle er noch warten, bis die Verordnung auf dem Tisch liegt. "Da war bis jetzt immer ein bisschen etwas anderes drinnen, als angekündigt wurde", sagt er.

Die Vorfreude der Feiergäste allerdings lässt sich nicht mehr bremsen. " Wir machen wegen der Auflagen einen Großteil über Reservierungen. Und so viele hatte ich noch nie. In den ersten zwei Wochen sind wir quasi voll", sagt Milwa. Die Jungen würden drängen, hätten das Fortgehen schon schmerzlich vermisst.

Das sieht auch Andreas Leitner von der Nach(t)leben-Gruppe, die unter anderem das Empire in St. Martin betreibt, so: "Das gemeinsame Feiern ist allen schon abgegangen. Wichtig ist für uns, dass alle Regelungen gefallen sind, die den Betrieb einschränken. Abstand und Masken sind in der Disco nur schwer darstellbar", sagt Leitner. Nun werden erste Künstler und Shows für die Clubs geplant, das sei nach Monaten der Ungewissheit endlich wieder möglich.

Für Marcel Märzinger, Betreiber des bekannten Nachtlokals "Sichtbar" über den Dächern der Grieskirchner Innenstadt, geht eine besondere Leidenszeit zu Ende. Er hatte die Bar als 20-Jähriger erst im März 2020 übernommen und nur zehn Tage geöffnet. Dann kam der Lockdown.

"Ich bin auf jeden Fall erleichtert über die Lockerungen und dass die Sperrstunde fällt, wobei bei uns auch die Sperrstunde um 24 Uhr ganz gut gepasst hat. Wir können uns jetzt aber wieder flexibel nach unseren Gästen richten", sagt er. Bei größeren Veranstaltungen sei er noch vorsichtig, da diese "längerfristig geplant werden müssen" und noch nicht absehbar sei, wie "die Situation dann in drei oder vier Monaten aussieht". "Für unser Personal ist jedenfalls eine enorme Erleichterung, dass die Maskenpflicht fällt."

Problem beim Personal

Apropos Personal: Dort will sich die Erleichterung noch nicht einstellen. "Ich kenne aktuell keinen Gastronomen, der nicht nach Personal sucht", sagt Märzinger. Wegen der langen Schließung hätten sich viele Mitarbeiter umschulen lassen. In der Disko Sugarfree in Tumeltsham (Bezirk Ried im Innkreis) und im Lusthouse in Haag am Hausruck merke man bereits jetzt, dass "jeder froh ist, wieder fortgehen zu können". Mit Wegfall der Sperrstunde werde die Freude noch um ein bedeutendes Stück größer. (geg/fell/krai/tst/sedi).

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