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Wenn der französische Feschak in Notlage gerät …

Von René Laglstorfer, 08. Juli 2020, 00:04 Uhr
Wenn der französische Feschak in Notlage gerät …
Einer der Betrüger verwendete für seine Avancen auf Tinder ein Foto des italienischen Schauspielers Paolo Conticini, der nichts davon wusste. Bild: dpa

LINZ. Online-Liebesbetrüger lockten fünf Oberösterreicherinnen insgesamt rund 325.000 Euro heraus.

Vom US-Militärarzt, der einer Prinzessin das Leben gerettet hat und dafür fürstlich entlohnt wurde, bis hin zum charmanten Feschak aus Frankreich – allein seit Anfang Juni sind fünf Fälle von Oberösterreicherinnen bekannt geworden, die Online-Liebesbetrügern insgesamt rund 325.000 Euro überwiesen haben.

Im siebten Himmel wähnte sich eine 58-Jährige aus dem Bezirk Linz-Land, als sie nach einem "Match" auf der Dating-App "Tinder" den französischen Geschäftsmann "Jurgen Shorn" kennenlernte. Über WhatsApp und E-Mail kamen sich die beiden in französischer Sprache über Monate immer näher. "Die Täter loten dabei die Schwachstellen ihrer Opfer aus: gemeinsame Hobbys, bevorzugte Veranstaltungen und künftige Urlaube. Viele Frauen denken sich: endlich ein ehrlicher Mann, der nicht nur meinen Körper will", sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug im Landeskriminalamt.

Plötzlich geriet der vermeintliche Traummann, mit dem für die 58-Jährige eine gemeinsame Zukunft so gut wie feststand, in eine Notsituation. "Shorn" erzählte der Oberösterreicherin, er sei am Weg nach Marokko vom Zoll aufgehalten worden, weil er Gold und Silber dabei hatte. Nun müsse er eine hohe Summe zahlen, sonst gehe er ins Gefängnis, wobei sein Privatvermögen über 700.000 Euro derzeit "eingefroren" sei. Die 58-Jährige bekam Mitleid und überwies für Behördenkosten, Flüge und Hotels seit September in 14 Teiltransaktionen insgesamt 64.000 Euro auf drei Konten in Irland, Bulgarien und Litauen. Zwischenzeitlich erkundigte sich die Hausbank der Frau, ob wegen der hohen Ausgänge alles in Ordnung sei, worauf diese bejahte. Nach sechs Monaten wurde die 58-Jährige doch misstrauisch und entdeckte, dass es sich bei dem Profilfoto ihrer großen Liebe nicht um "Jurgen Shorn", sondern um den 51-jährigen Schauspieler Paolo Conticini aus Italien handelte.

"US-Militärärzte" in Notsituation

Nur drei Wochen benötigte ein angeblicher US-Militärarzt, um einer 41-Jährigen aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung insgesamt 30.000 Euro aus der Tasche zu ziehen. Er gab an, dass er von einem gefährlichen Einsatz in Syrien zurückkehren möchte, aber keinen Zugriff auf sein prall gefülltes Konto habe. Nachdem die Geldforderungen nicht aufhörten, wurde die 41-Jährige misstrauisch und erstattete Anzeige.

Ähnlich erging es, wie berichtet, drei Oberösterreicherinnen, die an vermeintliche US-Militärärzte im Jemen bzw. Irak sowie an einen Bohrinselarbeiter in Florida insgesamt 231.000 Euro überwiesen. Einer der Betrüger tischte dabei die abenteuerliche Geschichte auf, er habe für die Lebensrettung einer Prinzessin einen Schatz erhalten, den er nun außer Landes schaffen müsse.

"Die Sehnsüchte und Bedürfnisse, die ausgenutzt werden, sind in jedem von uns vorhanden", warnt Kriminalpolizist Sakoparnig. Schon bei der geringsten Geldforderung im Internet sollte man von Betrug ausgehen.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
nussferdl (498 Kommentare)
am 08.07.2020 20:22

HAHAHA - selber schuld.
Wie kann man einer unbekannten Person Geld überweisen???

Bei mir hat vor ein paar Wochen ein Herr angerufen, und hat sich als Microsoft Mitarbeiter ausgegeben.
Ich spielte das Spiel 20 Minuten mit, dann teilte ich ihm mit, dass ich NUR APPLE Produkte habe.
Der hat sofort aufgelegt - TJA gesunder Hausverstand schadet halt nicht!!!

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( Kommentare)
am 08.07.2020 21:25

Die Damen haben sich halt einige glückliche Online-Minuten oder -Stunden "gekauft!" Wenn es das Geld wert war?

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rotkraut (4.030 Kommentare)
am 08.07.2020 17:49

Was geht das eigentlich die Bank an, wenn jemand sein eigenes Geld überweist?
Nichts, also mit welcher Legitimation stellen die mündigen Menschen dann solche Fragen.

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surikarl (439 Kommentare)
am 08.07.2020 12:57

Die Dummheit stirbt nicht aus! Im Gegenteil, sie vermehrt sich schneller als Corona!

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 08.07.2020 10:36

Durchs Handy verlieren die Leut immer mehr den Bezug zur Realität, da wird doch geschwindelt gelogen daß sich die Balken biegen 😁

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rotkraut (4.030 Kommentare)
am 08.07.2020 17:53

Das Problem wird durch moderne Medien verstärkt, die Leichtgläubigkeit gab es schon immer.
Einmal ist es halt die grosse Liebe, dann der Erlöser, mit ganz schlimmen Ausgang der Führer...

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 08.07.2020 09:24

wer so Dumm is u den ganzen Tag mitn Handy rumrennt u online sein muss dem sollens ruhig die Kohle von der Kralle nehmen,
pro ins Handy schaun 10 Euronen da kommt was raus pro Tag

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hanix (666 Kommentare)
am 08.07.2020 09:20

Die Dummheit stirbt zuletzt. Gewisse Personen haben zu viel Geld in der Hand und geben es gerne für ihre eingebildeten Liebschaften im Internet aus!! Die kalte Dusche wird teilweise nicht einmal wahrgenommen.

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Tinto (1.323 Kommentare)
am 08.07.2020 23:30

Dummheit stirbt wirklich zuletzt. Aber auf vielen Ebenen - siehe Maskenpflicht! Die Einfaltspinsel schützen damit andere & NICHT SICH, wie die glauben!😭👁️👀💀

Aber die weiblichen, gutsituierten - nun zu leichtgläubigen mutierten - Opfer waren offenbar froh, endlich einen gutaussehenden, intelligenten Chatpartner zu haben conträr den realen traurigen Jammergestalten - selbst wenn solvent, doch nur dumm wie Stroh! Ich kann die Frauen irgendwie verstehen, dass sie geschmeichelt waren.

Männer - um die meisten würde jede intelligente Frau einen Riesenbogen machen, die nicht einmal mit der Kneifzange angreifen - sind auch schon reichlich auf Chatpartnerinnen hereingefallen & überwiesen reichlich Money. Kein Mitleid!

Ach, Geld hätte ich keiner/ keinem ueberwiesen. Bei dem Ansinnen wäre ich - egal ob weiblich oder männlich - zwar aus dem Wolkenkuckucksheim gefallen & auf dem Boden der Realität aufgeschlagen. Ich kann das nur als Aussenstehende(r) beurteilen.

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