Wenn aus Linz ein Basislager wird

Von Gabriel Egger   29.Jänner 2019

Weit oben fühlte sich Martin Riener immer schon am wohlsten. 14 Jahre lang stieg er dafür nicht nur auf die Gipfel der Welt, sondern auch mit dem Hubschrauber auf. Denn nach seiner Ausbildung in der Fachschule für Flugtechnik in Langenlebarn zog es den Linzer nach Hörsching, wo er für das Bundesheer als Pilot in die Luft ging. Den Boden unter den Füßen hat der 38-Jährige dabei aber nie verloren. Als Heeresbergführer war dafür zu viel Geduld, Sorgfalt und Beherrschung notwendig.

Bis zu 25 Wochen im Jahr war Riener als Pilot unterwegs, sah viel von der Welt– aber seine Familie zu wenig. Darum stieg er vor knapp drei Jahren aus dem Hubschrauber aus – und trug sich bei der Universität Wien ein. Mittlerweile ist Riener angehender Lehrer, studiert Physik und Sport im siebten Semester und steht kurz vor seinem Bachelor. Sein Basislager hat der leidenschaftliche Alpinist aber weiterhin in der Landeshauptstadt aufgeschlagen. Seit 2015 ist er ehrenamtlich für die Bergrettung Linz unterwegs, wurde dort schnell zum Ausbildungsleiter. „Dass es in Linz eine Bergrettung gibt, habe ich selbst erst spät erfahren. Aber ich bin glücklich, wenn ich mein Wissen in einem so wichtigen Ehrenamt weitergeben kann“, sagt er. Seine Kollegen, ob jung oder alt, schätzt Riener sehr, sei mit ihnen auch in der Freizeit gerne unterwegs.
Mit dem Fliegen hat der 38-Jährige aber nicht aufgehört. So kann es vorkommen, dass er von manchen Gipfeln nicht zu Fuß, sondern mit dem Gleitschirm absteigt. Mit der Linzer Bergrettung hat Martin Riener noch einiges vor. „Das Potenzial unserer Leute ist groß. Es wäre schön, wenn sie das bei Einsätzen auch unter Beweis stellen können“, sagt er.

Wenn Riener in den Talschuhen steckt, dann werden die oft geschwungen. Gemeinsam mit seiner Frau, der fünfjährigen Tochter und dem siebenjährigen Sohn verbringt er die Zeit gerne beim „Eltern-Kind-Breakdance“ in Linz.