Weltkriegs-Gedenken: "An diesen Steinen klebt Geschichte"
MAUTHAUSEN / GUSEN. Initiative will Gedenkstätten Gusen und Bergkristall aufwerten.
Aus Anlass des 80. Jahrestags des Überfalls Nazi-Deutschlands auf Polen sowie des 117. Geburtstags von Leopold Figl am 2. Oktober besuchten Bundesratspräsident Karl Bader, Landtagspräsident Viktor Sigl sowie der Honorarkonsul der Republik Polen, Batlomiej Rosik, gestern die KZ-Gedenkstätten Mauthausen.
Kränze wurden beim Gedenkstein an Leopold Figl im KZ-Mauthausen – der Politiker war hier vier Monate inhaftiert – sowie im Memorial Gusen und vor dem Eingang zum KZ-Stollensystem "Bergkristall" in St. Georgen/Gusen niedergelegt. Ungeachtet neu aufgetauchter Spekulationen über die tatsächliche Größe des Stollens appellierte Honorarkonsul Rosik dafür, diese Orte für ein würdiges Gedenken an die NS-Opfer zu erhalten.
Derzeit bemühen sich die "Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St. Georgen", Opferverbände und regionale Initiativen darum, die wenigen noch erhaltenen Originalgebäude in Gusen und den Bergkristall-Vorplatz in die Gedenkstättenverwaltung des Bundes einzugliedern. "An diesen Steinen klebt Geschichte", sagt Martha Gammer vom Gedenkdienst-Komitee Gusen. Ob es dazu kommen wird, soll eine vom Innenministerium in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie klären.