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Wo Schutz vor Gewalt für Frauen beginnt

Von Michaela Krenn-Aichinger, 04. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Wo Schutz vor Gewalt für Frauen beginnt
Der gefährlichste Ort für Frauen ist noch immer das Zuhause. Bild: Frauenhaus

WELS. 35 Frauen und 34 Kinder fanden heuer im Welser Frauenhaus Zuflucht und Hilfe. Gewalt ist kein Privatproblem.

Der fremde Mann, der plötzlich aus dem Dunkeln tritt und Frauen und Mädchen attackiert, diese Horrorvorstellung kommt zum Glück selten vor. "Die Realität ist eine andere. Denn der gefährlichste Ort für die Frau ist daheim", betont Gabriele Oberlinninger, Leiterin des Welser Frauenhauses. Jede fünfte Frau in Österreich wird im Laufe ihres Lebens Opfer von sexueller und körperlicher Gewalt. 33 Frauen wurden in diesem Jahr bereits ermordet. Und in den meisten Fällen stammen die Täter aus dem familiären Umfeld.

Gesellschaftliches Problem

Die unglaubliche Wucht dieser Zahlen sagt: Das ist kein Privatproblem, sondern ein gesellschaftliches. Und auch nicht nur das alleinige Problem von Männern anderer, sehr patriarchalisch geprägter Kulturen. Etwa die Hälfte der Frauen, die im Welser Frauenhaus betreut werden, hat Migrationshintergrund. Häusliche Gewalt gegen Frauen ist aber kultur- und schichtübergreifend und leider Alltag.

Allein heuer fanden 35 Frauen mit ihren Kindern im Welser Frauenhaus Zuflucht vor ihren gewalttätigen Ehemännern, Partnern, Vätern oder Brüdern. Viele von ihnen haben jahrelange Gewalt erlebt, wurden krankenhausreif geprügelt, ihre Peiniger drohten mit Hinweis auf aktuelle Frauenmorde, dass es ihnen auch so ergehen könnte, oder dass sie ihre Kinder nie mehr wiedersehen würden. Sie nahmen ihren Mut zusammen, packten ihre Kinder, zogen einen endgültigen Schlussstrich und trennten sich von ihrem Partner.

Das schaffen aber längst nicht alle. Sechs der 35 betreuten Frauen sind heuer laut Oberlinninger wieder nach Hause zurück. "Aus Erfahrung wissen wir aber, dass die meisten wiederkommen werden. Denn die Männer haben nicht gelernt, mit ihrer Wut und ihrem Zorn anders umzugehen als mit Gewalt." Die Frauenhausleiterin würde sich mehr Geld für eine intensive Täterarbeit und Beratungsstellen wünschen. "Denn ohne Täterarbeit kann es keinen ausreichenden Opferschutz geben."

Neue Identität für Opfer

Sie ermutigt Gewaltopfer, sich Unterstützung zu holen. Das Frauenhaus bietet auch kostenlose und anonyme Beratung an und begleitet Frauen, wenn sie sich zu einer Anzeige entschließen im Ermittlungs- und Hauptverfahren bei Gericht. Die Entscheidung liegt aber einzig und allein bei der Frau.

Bei massivster Gefährdungslage kommt es in manchen Fällen sogar dazu, dass Frauen eine neue Identität erhalten und sich weit weg vom gewalttätigen Ex-Partner – meist im Ausland – ein neues Leben ohne Gewalt aufbauen können.

Das Welser Frauenhaus ist unter Tel. 07242-67851 rund um die Uhr erreichbar.

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Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger
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1  Kommentar
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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 04.12.2019 09:51

wann wird gewalt gegen eltern thematisiert?

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