Weniger Schüler und leere Bahnsteige in Wels: "Heute herrscht hier tote Hose"
WELS. Die Auswirkungen des österreichweiten Bahnstreiks sind auch auf dem Welser Bahnhof zu spüren - es herrscht gähnende Leere. Die Stimmung unter den Pendlern ist gespalten. Auch die Schulen sind betroffen: in der Welser HTL fehlen etwa rund 30 Prozent der Schüler.
"Heute ist hier tote Hose", sagt Nami Ibrahim, die in der Snackbar im Welser Bahnhof arbeitet. Nach mehr als zehn Jahren kennt sie viele Pendler und Schüler persönlich, "aber heute kommen die meisten nicht." So leer sei es selten gewesen. Auch auf den Bahnsteigen herrscht gähnende Leere. Dort, wo normalerweise der nächste Zug angekündigt wird, steht heute in großen Lettern: "Warnstreik der Gewerkschaft Vida! Zugverkehr eingestellt." Auch Wels ist von den Auswirkungen des österreichweiten Bahnstreiks heute betroffen, nur wenige Pendler sind überhaupt im Bahnhof.
"Ich hätte jetzt ein Vorstellungsgespräch, zu dem ich leider zu spät komme", sagt der 19-jährige Noah Gusich aus Stadl-Paura. Er habe zwar Verständnis für den Streik, ärgerlich sei es aber schon. Nachdem kein Zug fährt, ist er mit dem Bus gefahren, "der aber auch Verspätung hatte". Und jetzt wartet er auf den nächsten Anschluss. Ähnlich geht es Nils Colic (15), der mit einem Freund auf die nächste Fahrgelegenheit wartet. "Man muss es nehmen, wie es ist", sagt er. Er wird mit mindestes zwei Stunden Verspätung in seine Schule - die HTL Traun - kommen.
"Wir hoffen, dass der Streik nicht länger dauert"
Auch viele Schülerinnen und Schüler sind von den Zugausfällen betroffen. Das Problem sei vor allem das nach Hause kommen, sagt HTL-Direktor Bertram Geigl. Die Welser HTL ist mit ihren 1600 Schülern die größte Schule in Wels, "und wir haben auch einen sehr hohen Anteil an Zug-Schülern." Geigl schätzt, dass rund 30 bis 40 Prozent der Schüler aufgrund des Bahnstreiks heute nicht kommen können. Sie seien natürlich entschuldigt, "aber wir hoffen, dass der Streik nicht noch länger dauert." Weniger betroffen ist das Welser Schauergymnasium, hier fehlen im Vergleich zu normalen Montagen rund doppelt so viele Schüler. "Von den Lehrern sind alle da, sie haben Fahrgemeinschaften gebildet und auch bei den Klassen, die Schularbeiten haben, fehlt niemand", sagt Direktor Ernst Stoiber.