Welser Winzer und Weinakademiker
Versicherungsangestellter absolvierte schwierige Ausbildung
In Wels kennt man
als vielseitigen Tausendsassa. In die Rolle des Weinbauern und diplomierten Weinakademikers schlüpfte der Ex-Banker, ehemalige Tanzschullehrer und Versicherungsangestellter erst vor kurzem.Aus Liebe zum Wein absolvierte der 46-Jährige eine mehrjährige Ausbildung, die in jedem Jahrgang nur rund 50 Anwärter bestehen: „Bei der Graduierungsfeier im Schloss Esterhazy saß links von mir eine Armenierin und rechts ein Herr aus Barcelona“, verweist Frühauf auf die internationale Ausrichtung der österreichischen Weinakademie, die im burgenländischen Rust ihren Hauptsitz hat.
Doch damit nicht genug, widmet sich der diplomierte Weinakademiker nun auch dem biologischen Weinbau. „Auf dem Hof von
, einer ehemaligen Kollegin von der Raiffeisenbank, haben wir dieses Jahr auf 3000 Quadratmetern Ackerboden 600 Rebstöcke gesetzt. In zwei Jahren werden wir den ersten Vollertrag haben.“ Die Sorten Muscaris und Solaris werden dann in rund 700 Flaschen Wein abgefüllt und auch verkauft.Das Know-how über den Ausbau des Weines beziehen die beiden Jungwinzer vom Ennser Weinprofi
, der sich auf seinem Hofweingut schon mehrere Jahre mit der in Oberösterreich noch immer untypischen Kultivierung eines der weltweit ältesten Genussprodukte beschäftigt.Sollte der Anbau in puncto Geschmack und Ertrag das gewünschte Ergebnis erzielen, möchten Manuel Frühauf und Marina Metz die Produktion forcieren: „Wir könnten den Weingarten auf zwei Hektar erweitern.“ Dies sei aber alles noch Zukunftsmusik. Ohnedies seien Zeit und Geduld das Um und Auf im Weinbau.
Mit ein wenig Schaudern denkt Frühauf an seine Diplomprüfung zurück: „Ich habe monatelang Tag und Nacht gelernt und gleichzeitig meinen Job gemacht.“ Die Blindverkostung von zwölf Weinsorten meisterte der Önologe mit Auszeichnung. Die Prüfungsfragen beantwortete er auf 47 handgeschriebenen Seiten. Frühaufs Ehefrau begleitete seinen Werdegang mit Geduld und Verständnis: „
hat mich dabei extrem unterstützt, sie ist meine Perle.“20.000 Euro investierte er in seine Ausbildung. Jetzt möchte Frühauf sein erworbenes Wissen auch weitergeben. Seit kurzem hält er Themenverkostungen ab und bietet Workshops und Seminare für Privatpersonen und Firmen an.
Wer ihn kennt, der mag ihn. Immer freundlich, fröhlich und kompetent.
Hurra, endlich kommt der Weinbau zurück nach Oberösterreich! Alles Gute!