Welser sind wetterfest: Trotz Regens großer Andrang beim MusikfestiWels
WELS. Perfekte Stimmung beim Konzertreigen: Samstag lag Musik in der Luft der Innenstadt.
Petrus ist ein Fan des MusikfestiWels: Obwohl die Meteorologen Regen für Samstagabend angesagt hatten, ließ er den Himmel nur während des Gastspiels der Band "Hoamspü" für etwas mehr als eine halbe Stunde weinen.
Die treue Anhängerschaft der Welser Musiker rund um Walter Bostelmann ließen sich vom Konzertbesuch ebenso wenig abhalten wie die Fans von "Middle of the Road" und "Chic le Freak", die mit Hits von "Sister Sledge" begeisterten. Der Andrang überraschte Gastgeber und Gastronomen gleichermaßen. Sie sind mit der dritten Auflage des von den OÖNachrichten präsentierten Festivals sehr zufrieden.
Dabei gab es vor dem Konzertreigen noch gehörig Stress, reiste doch ein Akteur von "Middle of the Road" ohne Koffer an; er war auf dem Flug nach Wien abhanden genommen. Die Stadtmarketing-Crew bemühte sich um die Ersatzgarderobe für den Musiker. Und der Schlagzeuger von "Chic le freak" war ohne Drum-Sticks in Wels angekommen – auch hier verhalfen die Gastgeber dem Musiker zu seinem Werkzeug.
Dichtes Gedränge herrschte auch im Arkadenhof des Hauses Freiung 35: Im Rahmen des Arkadenhof-Kultursommers rockte der Linzer Zahnarzt Johannes Mühlbacher die Bühne – besser bekannt unter seinem musikalischen Pseudonym "Johnny M. & The Toothbreakers".
Angesichts des positiven Echos bleibt das MusikfestiWels ein fixer Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt. Die Verträge für die Bands, die im Juli 2020 zu hören sein werden, sind unterschriftsreif. In zwei bis drei Wochen sei alles unter Dach und Fach, erfuhren die OÖNachrichten gestern. (müf)
Nachgefragt
„Die Atmosphäre ist super, die Stimmung – und wir sind wegen 15GB da, in der Band spielt nämlich der Freund meiner Tochter.“ Peter (52) mit Nadine (19) Sandberger, Wels
„Für uns ist es das erste MusikfestiWels und wir sind hin und her gerissen, weil Shorty‘s Blues Kitchen und Hoamspü zur selben Zeit auftreten.“ Luzia Hengl, Wels
„Mir gefällt, dass es hier viel Security gibt und einen eigenen Platz, von dem aus Menschen im Rollstuhl gut auf die Bühne sehen können.“ Piroska Szollar (53), Wels
„Die Stimmung passt auf jeden Fall. Es ist ohnehin gut, wenn sich was rührt in Wels und Bands aus der Umgebung zu hören sind.“ Jürgen und Susanne Ebörth (50), Gunskirchen
Das Interesse an einem Gratiskonzert, noch dazu mit so einem attraktiven Angebot, kann auch von Wetterkapriolen nicht gebremst werden. Allerdings ist das GRATIS nur auf Kosten von Steuergeldern möglich. Während sich die Innenstadt-Kaufleute von Donnerstag bis Samstag über schwache Frequenz ärgern können, fragen sich Welser mit ein bisserl Weitblick warum gratis und warum in der Innenstadt. Auf dem Messegelände gibt es zwei geeignete Arenen, der Trabrennplatz wäre eine weitere Option. Böse Zungen behaupten es gäbe da Spannungen zwischen der Stadtvermarktung und der Messegesellschaft. Übrigens: Mit den Kosten für das Musikfesti (?) könnte man die Integration der Jugend fördern - der Judoklub zeigt dies deutlich erfolgreich vor, bei den Fußballvereinen sind hunderte Jugendliche mit Migrations-Hintergrund förderbar.
Natürlich könnte man die Kosten die das Konzert verursacht auch in die Jugendförderung stecken. Oder in den Straßenbau. Oder für die ältere Bevölkerung ausgeben. Oder Familien damit eine Freude machen. So gesehen dürfte man nie etwas gratis machen, weil es immer etwas gäbe, das man fördern könnte. Ich bin der Meinung, das es sich die Welser verdient haben, auch einmal was zurück zubekommen. Und wie man sieht, wird es auch angenommen.