Welser Medienkulturhaus: Bleibt alles, wie es ist?

WELS. MKH-Team gewann Hearing im Lenkungsausschuss. FP trägt Ergebnis zähneknirschend mit und stellt Siegern Rute ins Fenster
Im Rennen um die Neubesetzung des Medienkulturhauses wurde am Donnerstag eine Vorentscheidung getroffen. Das Hearing vor dem Lenkungsausschuss und dem nicht stimmberechtigten Stadtsenat gewann das Bewerberteam rund um MKH-Stellvertreter Boris Schuld (MKH_Studios) mit klarem Vorsprung vor den zwei anderen Bewerbern. Das Duo Christoph Brückl und Renate Pyrker (Offenes Kulturhaus Wels) reihte sich noch vor dem Team Stefan Schiehauer & Christoph Schumacher (Medienhaus Medienkunst u. Kulturzentrum Wels).
Für die Welser Freiheitlichen lief das Auswahlverfahren nicht nach Wunsch. Bürgermeister Andreas Rabl und Kulturreferentin Christa Raggl-Mühlberger forderten zuletzt eine Neuausrichtung. Mehr Breite und mehr Publikum lautete der Anspruch der FP, die im Welser Gemeinderat mit der MFG von Jörg Wehofsich die Hälfte der Mandate stellt.
Im Lenkungsausschuss blieben die Blauen in der Minderheit. Den Welser Kulturbeirat vertraten dort Martina Franke und Simone Lindinger. Und auch dieser setzte die MKH-Bewerbung auf Platz eins und erteilte mit seiner Reihung dem Ausschuss eine deutliche Empfehlung.
Rabl bleibt skeptisch
„Ich hätte mir ein anderes Konzept gewünscht. Mir hat die Bewerbung der beiden anderen Kandidaten besser gefallen, weil diese mehr in die Zukunft gerichtet war. Ich bin auch skeptisch, dass das, was vom MKH versprochen wird, auch umgesetzt werden kann“, sagte Rabl auf Anfrage der Welser Zeitung.
Die Sieger des Hearings müssen noch einige Hürden nehmen. Die unterlegenen Bewerber können Einspruch erheben. Dieser muss aber gut begründet sein und hätte hohe Kosten zur Folge. Ändern sich die Konditionen im Laufe der Vertragsverhandlungen, erwägt Rabl eine Neuausschreibung: „Mir fehlt die Fantasie, dass man mit halb so viel Budget wie bisher doppelt so viele Veranstaltungen machen will“, zeigt sich Rabl skeptisch. Seit Donnerstag steht auch die Idee einer Zusammenarbeit aller Bewerber im Raum.
Gerüchte über ein politisch motiviertes, gegen die FP gerichtetes Abstimmungsverhalten dementierten am Freitag sowohl SP-Vizebürgermeister Klaus Schinninger als auch VP-Stadtrat Martin Oberndorfer. „Völliger Unsinn“, empörte sich Schinninger über die Behauptung aus dem Bewerberkreis.
Anonyme Abstimmung
Der Lenkungsausschuss setzte sich aus jeweils einem Vertreter aller sechs Gemeinderatsparteien zusammen. Die vier restlichen Stimmen entfielen auf Rabl, Raggl-Mühlberger, Franke (Vorsitzende des Kulturbeirats) und Beiratsstellvertreterin Lindinger. Die Abstimmung erfolgte anonym. Sieben Kriterien, die im Entscheidungsprozess unterschiedlich gewichtet wurden, mussten mit Punkten bewertet werden.
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