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Welser forschte in Cambridge an der Herstellung von künstlichem Erbgut

Von Erik Famler   20.Mai 2019

Wels. Einem Forscherteam der englischen Elite-Uni Cambridge gelang der Durchbruch in der Züchtung von Bakterien mit künstlichem Erbgut. Der aus Wels stammende Cambridge-Absolvent Wolfgang Schmied war ein Teil des Teams: „Unsere Technologie ist ein großer Schritt in Richtung der Herstellung von Designer-Bakterien für Medizin und Biotechnologie“, betont Schmied.

Niemand habe bisher ein vergleichbar großes Erbgut mit derartig weitreichenden Veränderungen entwerfen und bauen können, berichtet Schmied. „Wir haben damit gezeigt, dass der genetische Code vereinfacht werden kann. Und die frei gewordenen Regeln können in der Zukunft umgeschrieben werden, um neue Substanzen zu produzieren“, ist Schmied überzeugt. So wie jetzt Bier und Käse von Mikroorganismen produziert werde, könne man mit der neu erforschten Technologie Bakterien entwerfen, die nützliche und klimafreundliche Produkte herstellten.

Der Welser absolvierte 2002 die HTL für Lebensmittel- und Biotechnologie. Danach studierte er Molekularbiologie auf der Uni Wien. Während seines Magisterstudiums beteiligte er sich an Forschungsprojekten in Tansania, in den Niederlanden und an seinem Uni-Standort Wien, wo er die Struktur und Funktion von Virulenzfaktoren in Salmonellen durchleuchtete. Nach einem neuerlichen Forschungsaufenthalt in Tansania, wo er an der Überwachung von Infektionskrankheiten arbeitete, wechselte Schmied für sein Doktorat an die englische Elite-Universität Cambridge: „Ich arbeitete dort in der Gruppe von Professor Jason Chin im Laboratory Molekularbiologie, kurz LMB, wo der genetische Code und die Struktur des DNS aufgeklärt wurde. Das LMB brachte auch viele Nobelpreisträger hervor“, erklärt Schmied. Inzwischen lebt er im kalifornischen Berkeley, wo er in einem Start-up klimafreundliche Chemikalien entwickelt.

Ex-Klassenvorstand Markus Hainz schwärmt von seinem Lieblingsschüler: „Er war immer zielstrebig und unter den Besten seiner Klasse.“ Der spätere Cambridge-Absolvent sei nicht abgehoben und weiter interessiert an der HTL in Wels. Zuletzt sei man vor zwei Jahren zusammengetroffen: „Da hörte ich erstmals von seiner Forschungsarbeit“, so Hainz.

Wolfgang Schmied,
Molekularbiologe und Cambridge-Absolvent

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20. April 2024