Welser Bewegungspädagogin schrieb ein Buch über die Sprache der Füße
WELS. Ulli Wurpes verbindet Jubiläum von Fußschule mit Präsentation ihres neuen Ratgebers.
Ein menschlicher Fuß ist für sie nicht nur ein bloßes Gehwerkzeug. Ulli Wurpes kann tatsächlich Füße lesen. "Die Füße sind ein Sprachrohr des ganzen Menschen und zeigen Ungleichgewichte auf körperlicher und emotionaler Ebene", sagt die Welserin.
Vor zehn Jahren gründete die Bewegungstherapeutin im Bildungshaus Schloss Puchberg eine Fußschule. Rechtzeitig zum Geburtstag ihres Therapiezentrums erscheint Wurpes’ erstes Buch "Fußsprache erkennen und verstehen" – ein Ratgeber für Therapeuten und Interessierte. "Mein Fußwissen aus über zehn Jahren soll für Therapieanwender und Interessierte eine Möglichkeit sein, Beschwerden ganzheitlich zu behandeln", erklärt die Welserin.
Klassische Fußbeschwerden sind Wurpes’ Spezialgebiet. "Der Fuß zeigt Symptome, deren Ursache immer sowohl körperliche als auch psycho-emotionale Überlastungen sind." Die Gewichtung sei immer unterschiedlich. Als Beispiel nennt sie ein weitverbreitetes medizinisches Phänomen: Am Überbein an der Großzehe, besser bekannt als Hallux valgus, leiden vorwiegend Frauen: "Meine langjährige Erfahrung sagt mir, dass Patientinnen mit einem solchen Symptom meistens ausgeprägte Gebertypen sind. Der Fuß zeigt anhand der schiefen Großzehe eine Veränderung der Stabilität des Quergewölbes, ein vergrößertes und oft entzündetes Grundgelenk, das in der entsprechenden Fußreflexzone körperlich wie emotional dem Herzen zugeordnet wird. Man vergrößert unbewusst die emotionale Schutzzone dieses Organs."
Als weiteres Beispiel beschreibt sie eine junge Patientin, die an einer wiederkehrenden Nagelbettentzündung am großen Zeh litt: "Obwohl ihr Leiden schulmedizinisch mehrmals behandelt wurde, kamen die Beschwerden immer wieder. Erst als die durch die fußanalytische Betrachtung festgestellte schulische Überforderung parallel zur bereits laufenden Therapie auch berücksichtigt wurde, konnte der Nagel heilen. Nägel stellen immer einen emotionalen Schutzschild dar, deshalb sollte ein Nagel eine gesunde Struktur aufweisen, die Nagelbetten sollten unauffällig sein."
Während die Schulmedizin oft sehr schnell ihre Grenzen erreicht, versucht Wurpes einen ganzheitlichen Ansatz. Bei der Ursachenbekämpfung kooperiert sie mit anderen Disziplinen: "Ich arbeite in einem Team mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen und im Netzwerk auch mit verschiedensten Ärzten."
Auch Yogatraining und -therapie gehört zum ganzheitlichen Therapieansatz, den die Welserin ihren Patienten anbietet. Die Medizin habe auf Fußbeschwerden noch nicht alle Antworten gefunden. Der Fuß zeigt oft Beschwerden, die jedoch den ganzen Körper betreffen oder die Ursachen ganz woanders haben." Doch die Barrieren zur Schulmedizin brechen langsam auf: "Immer wieder melden sich zu meinen Seminaren auch Ärzte an", freut sich die Mutter von drei Kindern.
Die Fußschule Wels feiert mit einem Tag der offenen Tür und einem aktiven Mitmachprogramm am Freitag, 22. November (10 bis 18 Uhr). Um 19 Uhr findet in Schloss Puchberg die Buchpräsentation von "Fußsprache erkennen und verstehen" statt. Infos auf www.fussschule.at