Wassersport strenger reglementieren? „Ich halte nichts von Schnellschüssen“
04. August 2020, 11:38 Uhr
Alexander Schuster vom Land OÖ kündigt neue Naturschutzverordnung an
Stadl-Paura/Lambach. Naturschutz und Freizeitnutzung sind kein Widerspruch, betont Alexander Schuster von der Naturschutzabteilung des Landes OÖ im Gespräch mit der Welser Zeitung.
Die Traun wird für Wassersportler immer populärer. Die Kehrseite sind vermüllte Flussufer und die Störung von Rückzugsräumen für seltene Tierarten.
Alexander Schuster: Wir hatten schon im Frühjahr den Eindruck, dass mehr Menschen die Auen und Flusslandschaften bevölkern. Das hatte sicher mit Corona zu tun. Es war aber nicht dramatisch. An der Traun sind wir bestrebt, dass in sensiblen Bereichen der Landzugang auf eine Uferseite beschränkt bleibt. Mit der Verordnung des Vogelschutzgebietes 2014 sind erstmals Beschränkungen zum Schutz der Vogelbrut in Kraft getreten.
Reicht das oder soll der Zugang zur Traun noch strenger reglementiert werden?
Ich halte nichts von Schnellschüssen. Wir sind gerade dabei, mit den Stakeholdern einen gemeinsamen Prozess zu starten, der in einer zweiten Verordnung mündet. Nach dem Vogelschutz geht es hier um weitere Schutzgüter wie seltene Fische, Fledermäuse Amphibien und Insektenarten sowie deren Lebensräume. Ab Herbst wollen wir dazu die Gemeinden an einen Tisch rufen, um über dieses Vorhaben zu informieren.
Müssen Freizeitsportler befürchten, dass sie vom Traunufer quasi ausgesperrt werden?
Das sicher nicht, andererseits müssen wir achtgeben, dass keine Übernutzung eintritt. Zu diesem Thema stellen sich Fragen. Wo gestaltet man die Zugangsmöglichkeiten? Wie geht man mit dem Müll um? Und so weiter. Da sind auch die Gemeinden gefordert, weil sie näher dran sind und besser an die Eigenverantwortung ihrer Bürger appellieren können. (fam)
Bravo!